"Silberlinge"

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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Hbf-Hausmeister
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Re: "Silberlinge"

Beitrag von Hbf-Hausmeister » 01.07.2021 00:52

Anmerkung zum "Karlsruherkopf"-Stwg, dieser hat entweder den E- oder Dieseltisch (mit dem kleinen GTI-Handrad) eingebaut, geht in 5min zu tauschen, aber leider nur in der Werkstatt. Deshalb funktionierte dies in Ulm auch nicht. Übertragung der Signale zwischen Lokomotive und Steuerwagen via 36-poligem Steuerkabel, dessen Anschluß viele moderne E-Loks auch nicht mehr besitzen.
Der Wittenbergerkopf verfügt über eine Umschaltung von E- auf Dieseltraktion im Führerstand mit einem simplen Schalter. Die Fernsteuerung läuft entweder ebenfalls über die 36-polige Steuerleitung oder auch über das UIC-Kabel, je nach Ausrüstung der Lok. Dieser Steuerwagen ist nicht dampfheizungsfähig wie der vorgenannte Steuerwagen, zudem ist die Ansteuerung der Diesellokomotiven nicht so feinfühlig, rangieren damit sehr ungenau!
Jetzt zu den Lazarettwagen, dem eigentlichen Thema! Vieles wurde schon genannt, aber diese Besonderheiten nicht:
Jeder Silberling der herkömmlichen Gattungen besitzt einen Turbowechselrichter mit erhöhter Hertzzahl, um ein Flackern der Beleuchtung zu vermeiden. Die Lazarettwagen aber besitzen 2(!) Wechselrichter, nämlich zusätzlich einen, der die Standard-50Hz erzeugt, um überhaupt elektrische Geräte an den Steckdosen anschließen zu können.
Die Lazarettwagen waren bei den Zugbegleitern nicht gerade beliebt, da die Doppelschiebetüren wesentlich schwerer zu öffnen waren und man sich schnell darin einklemmen konnte. Die eingebauten Rückholfedern wurden stärker ausgelegt wie eigentlich nötig, aber nur deshalb, um zuverlässig ein klappern während der Fahrt zu vermeiden.
Auch war die Beschallungsanlage gegenüber dem Standardsilberling verbessert, jeder Wagen verfügte im Zf-Abteil über einen Audio-Anschluß zum anschließen einer Sprechanlage.
Die gerade Form des Dachabschlußes fiel deshalb so aus, weil der sich dort befindliche Wasserbehälter der WC-Anlage größer war wie Standard.
Alle Lazarettwagen waren bis zuletzt für Dampf- u. E-Heizung ausgerüstet und besaßen aus diesem Grund auch immer einen Radsatzgenerator zur Stromerzeugung.

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