Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Ich habe in einer "Schweren Flakstellung" aus 1943/44 neben einer Stadt (also keine LVZ) zwei solcher Unterstände gefunden.
Die Wand- und Deckenstärke beträgt 40 cm aus Magerbeton. Auffällig sind die Tonrohre in der Zwischenwand und in der Rückwand, weshalb ich Munition nicht sehr überzeugend finde.
Vor der linken "Nische" stand mindestens teilweise eine weitere Wand, die rechte Nische erscheint offen gewesen zu sein.
Welche Funktion könnte ein solcher Unterstand gehabt haben?
Die Wand- und Deckenstärke beträgt 40 cm aus Magerbeton. Auffällig sind die Tonrohre in der Zwischenwand und in der Rückwand, weshalb ich Munition nicht sehr überzeugend finde.
Vor der linken "Nische" stand mindestens teilweise eine weitere Wand, die rechte Nische erscheint offen gewesen zu sein.
Welche Funktion könnte ein solcher Unterstand gehabt haben?
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- Zwackelmann
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Re: Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Hallo Patrice,
Die Tonrohre sprechen durchaus nicht gegen Munitionsunterbringung, aber es konnte evtl. auch anderes Gerät splittersicher untergestellt worden sein. Eine Flakbatterie besaß ja auch eine Menge Zeug wie optischer und Nachrichtenausrüstung, Zubehör für den leichten Flakzug etc.
Gruß, Thomas!
Die Tonrohre sprechen durchaus nicht gegen Munitionsunterbringung, aber es konnte evtl. auch anderes Gerät splittersicher untergestellt worden sein. Eine Flakbatterie besaß ja auch eine Menge Zeug wie optischer und Nachrichtenausrüstung, Zubehör für den leichten Flakzug etc.
Gruß, Thomas!
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Re: Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Danke Thomas!
Die glatten, glasierten Tonrohre "stören" mich deshalb so sehr, weil das Material der gesamten Flakstellung Ausdruck einer ausgesprochenen Mangelwirschaft ist. Für Belüftungsöffnungen hätten auch vier Verschalungshölzer eine Öffnung geschaffen. Zudem erscheinen die beiden Tonrohre in der Zwischenwand für Belüftung verschwendet, wenn davor nicht mal eine Hofwand war.
Mit deinem Hinweis auf Nachrichtengerät: Könnten die Tonrohre zur Durchführung von Kabeln sein, und hilft uns das zu verstehen, welches Gerät, das man möglicherweise zweifach hatte?
Die glatten, glasierten Tonrohre "stören" mich deshalb so sehr, weil das Material der gesamten Flakstellung Ausdruck einer ausgesprochenen Mangelwirschaft ist. Für Belüftungsöffnungen hätten auch vier Verschalungshölzer eine Öffnung geschaffen. Zudem erscheinen die beiden Tonrohre in der Zwischenwand für Belüftung verschwendet, wenn davor nicht mal eine Hofwand war.
Mit deinem Hinweis auf Nachrichtengerät: Könnten die Tonrohre zur Durchführung von Kabeln sein, und hilft uns das zu verstehen, welches Gerät, das man möglicherweise zweifach hatte?
- Zwackelmann
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Re: Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Hallo Patrice,
Dann lass uns mal in Richtung Nachrichtengerät weiterspekulieren. Ich kenne mich allerdings nur mit der Ausstattung der schweren Flak zu Beginn des Krieges aus, später kamen einige Geräte hinzu, andere wurden eingespart. Wo in Bezug auf die Geschützstände steht denn dieser Unterstand? Ist bekannt, um welche Batterie es sich handelte und mit welchen Geschütztypen sie bewaffnet war?
Es kommen das Übertragungsgerät 37, die Feldfernsprecher des Fernsprechtrupps, aber möglicherweise auch Funkmessgerät-Zubehör infrage. Evtl. hatte auch die 'Umwertung' schützenswerte Gerätschaften mit Kabelverbindungen.
Gruß, Thomas!
Dann lass uns mal in Richtung Nachrichtengerät weiterspekulieren. Ich kenne mich allerdings nur mit der Ausstattung der schweren Flak zu Beginn des Krieges aus, später kamen einige Geräte hinzu, andere wurden eingespart. Wo in Bezug auf die Geschützstände steht denn dieser Unterstand? Ist bekannt, um welche Batterie es sich handelte und mit welchen Geschütztypen sie bewaffnet war?
Es kommen das Übertragungsgerät 37, die Feldfernsprecher des Fernsprechtrupps, aber möglicherweise auch Funkmessgerät-Zubehör infrage. Evtl. hatte auch die 'Umwertung' schützenswerte Gerätschaften mit Kabelverbindungen.
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Re: Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Moin zusammen,
ich finde das ganze ist schwer zu beurteilen, da gar nicht so genau ersichtlich ist (meine Meinung) wie groß dieser Betonklotz ist.
So bleibt es "Spekulatius" weil es könnte sein und es könnte nicht sein.
@ Patrice
Dir ist die Stelle doch bekannt... ich würde mir ein Luftbild mit guter Auflösung beschaffen, gerade wenn Du schreibst, das es sich in der Nähe einer Stadt befindet, steht die Chance ganz gut, das es entsprechende Aufnahmen gibt. Ich würde es mit einer Auflösung von 1:5000 bis 1:10000 versuchen, mit 600 DPI. Darunter würde ich es nicht versuchen.
Viel Erfolg.
Gruß aus Hannover,
Guido Janthor
ich finde das ganze ist schwer zu beurteilen, da gar nicht so genau ersichtlich ist (meine Meinung) wie groß dieser Betonklotz ist.
So bleibt es "Spekulatius" weil es könnte sein und es könnte nicht sein.
@ Patrice
Dir ist die Stelle doch bekannt... ich würde mir ein Luftbild mit guter Auflösung beschaffen, gerade wenn Du schreibst, das es sich in der Nähe einer Stadt befindet, steht die Chance ganz gut, das es entsprechende Aufnahmen gibt. Ich würde es mit einer Auflösung von 1:5000 bis 1:10000 versuchen, mit 600 DPI. Darunter würde ich es nicht versuchen.
Viel Erfolg.
Gruß aus Hannover,
Guido Janthor
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Re: Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Hallo zusammen,
In meinen Dateien habe ich den Typenplan für einen gemauerten Munitionsunterstand des LGK VII gefunden, den ich hier zeige. Datiert ist das Blatt 19. 7. 1941; es ersetzte eine Zeichnung vom 10.1. 1941. Damit kann davon ausgegangen werden, dass solche Entwürfe desöfteren überarbeitet wurden.
Zu beachten sind hier insbesondere die im Grundriss links oben dargestellten, gebrochen geführten Lüftungsschlitze. In der Mitte oben sind sie im Detail dargestellt.
Gruß, Thomas!
In meinen Dateien habe ich den Typenplan für einen gemauerten Munitionsunterstand des LGK VII gefunden, den ich hier zeige. Datiert ist das Blatt 19. 7. 1941; es ersetzte eine Zeichnung vom 10.1. 1941. Damit kann davon ausgegangen werden, dass solche Entwürfe desöfteren überarbeitet wurden.
Zu beachten sind hier insbesondere die im Grundriss links oben dargestellten, gebrochen geführten Lüftungsschlitze. In der Mitte oben sind sie im Detail dargestellt.
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Re: Kleine Unterstände in einer Flakstellung
Hallo Thomas,
vielen Dank! Das kommt den gefundenen Unterständen doch schon sehr nahe.
Grüße
Patrice
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Grüße
Patrice
- Zwackelmann
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Vorschriften über Munitionslagerung
Hallo Patrice,
Noch eine Ergänzung: Munition sollte immer so gelagert werden, dass sie rundum belüftet war und somit trocken blieb. Es sollten also immer Abstände zu den Wänden der Munitionsbehälter und Munitionshäuser eingehalten werden, ebenso zum Erdboden. Lüftungsöffnungen waren folglich immer vorgesehen; für Blitzschutz und Feuerschutz gab es genaue Anweisungen, die in den L.Dv. 144 b (bzw. H.Dv. 305), 450/1 und 450/2 (bzw. H.Dv. 450) festgelegt waren. Die Munitionslagergebäude waren in keiner Weise beschusssicher, dafür waren sie nicht ausgelegt. Ihr bester Schutz bestand in der Tarnung und in entsprechend großen Abständen zueinander.
Du findest die Druckvorschriften - einschließlich der Bauzeichnungen für vorschriftsmäßige Munitionshäuser und Munitionsbehälter auf https://www.michaelhiske.de.
Gruß, Thomas!
Noch eine Ergänzung: Munition sollte immer so gelagert werden, dass sie rundum belüftet war und somit trocken blieb. Es sollten also immer Abstände zu den Wänden der Munitionsbehälter und Munitionshäuser eingehalten werden, ebenso zum Erdboden. Lüftungsöffnungen waren folglich immer vorgesehen; für Blitzschutz und Feuerschutz gab es genaue Anweisungen, die in den L.Dv. 144 b (bzw. H.Dv. 305), 450/1 und 450/2 (bzw. H.Dv. 450) festgelegt waren. Die Munitionslagergebäude waren in keiner Weise beschusssicher, dafür waren sie nicht ausgelegt. Ihr bester Schutz bestand in der Tarnung und in entsprechend großen Abständen zueinander.
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Gruß, Thomas!
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