Helgoland

[deku]

Eine Frage: bietet das
https://www.archivportal-d.de/item/3RKX ... H7RYOVDOYA
Informationen, die über die beide Bände "Hochseefestung Helgoland" hinausgehen?

[niemandsland]

@deku

Moin,

wenn Du die Bücher hast, besorg Dir die Akten und finde es selbst heraus. Denke das ist die sicherste Lösung. Warum sollte ich oder jemand anderes Deine Arbeit machen?!

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor

[deku]

Warum sollte ich oder jemand anderes Deine Arbeit machen?!

@niemandsland danke für die etwas brüske Antwort auf die Frage nach einer Information.

Ich sehe das ein wenig anders, d.h. ich dachte, hier sei der richtige Ort, Informationen und ggf. online zugängliche Materialien zu teilen - in diesem Sinn hatte ich mir erlaubt, einen Aufsatz über die Entfestigung Helgolands (enthält viele Pläne und Fotos) zu verlinken sowie meine Fotos von Plänen und Luftbildern hier zu teilen.

Wie auch immer: Helgoland ist einen Besuch wert.

[niemandsland]

Eine Frage: bietet das
https://www.archivportal-d.de/item/3RKX ... H7RYOVDOYA
Informationen, die über die beide Bände "Hochseefestung Helgoland" hinausgehen?

Moin,

aber um Deine Frage sinnvoll zu beantworten, ich denke schon das sich die Akten lohnen, es kommt halt immer auf die eigene Fragestellung an. Und um auf Deine Antwort zuvor kurz einzugehen: ein Forum lebt vom Austausch. Ganz klar, und was Du über die Festung Helgoland (1. WK) geschrieben und hier reingestellt hast. Super. Aber was für eine Antwort erwartest Du auf die oben gestellte Frage? Schau Dir die Akten an und bilde Dir selbst ein Urteil.

Schönes Wochenende!

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor

[deku]

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... d1238.html

das Foto im Artikel zeigt den nun abrutschgefährdeten ehemaligen Beobachtungsstand.

[niemandsland]

Moin,

schon mal sehr interessant was die Literatur zum Thema "Flak" auf Helgoland betrifft. Spätestens zum Jahresende 1944 waren fast alle 3,7 cm Flak-Geschütze auf 4 cm Flak-Geschütze umgerüstet. Das geht aus dem KTB KiA Helgoland hervor. Einige wenige 3,7 cm Geschütze wurde auf andere "neue" Stellungen verteilt. Die meisten der Geschütze wurden demnach anderweitig verwendet. Zum Teil gingen die Geschütze nach Wilhelmshaven und wurden von dort neu verteilt.

Was mich zum Beispiel interessiert, ist, das ein 4. 30,5 cm Geschütz S.K.L./50 zusätzlich zu den drei Geschützen, die ab Frühjahr 1938 einsatzbereit waren, geworden ist. Am 06.11.1939 unter dem Betreff: "Ausbau der Seezielbatterien" heißt es unter Punkt 3:

Batterie "von Schröfer" - Helgoland:
Aufstellung eines 4. Geschützes (z.Zt. eingelagert in Wilhelmshaven), stammt aus Batterie Friedrich August, Wangerooge (...).

(1)

Ebenso interessiert mich, was aus der Planung der Hafenbatterie wurde? Es sollten 4x 15 cm S.K.L./55 aufgestellt werden. (2)

Soweit.

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor

---
(1) T-1022 R-1834 PG-32723 p.173
(2) T-1022 R-1834 PG-32722 p.219.

[niemandsland]

Moin,

Helgoland: geplanter Endausbau

Marinewaffenamt, M Wa III/F 660/39 g.Kdos.
Berlin, den 05.05.1939

Geheime Kommandosache!

Soweit...

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor

---
Quelle: NARA - T-1022 R-1834 PG-32723 p.57-63

[deku]

Bildschirm­foto 2022-11-12 um 19.21.33.png

Soweit...

...erst mal vielen Dank für die zwei Pdfs!
saperlot, die Hummerscheren-Planung ist schon monströs...
Das Dokument mit der projektierten Planung (letzte Ausbaustufe 1948 (sic!) anvisiert) ist interessant, denn man könnte nun retrospektiv die Festung Helgoland, die ab Kriegsende 1945 keinerlei Bautätigkeit mehr hatte, als "unfertig" d.h. als nicht fertig gestellte Baustelle betrachten.

aus dem Foto (Nov. 21) einer der wenigen Reste des aufgegebenen Hummerschere-Projekts:

Bildschirm­foto 2022-11-12 um 19.21.33.png

[deku]

eine anderes berühmtes Postkartenmotiv - die lange Anna - zeigt ebenfalls ein Relikt des 1941 aufgegebenen Hummerschere-Projekts: die Schutzmauer
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... hoto15.jpg

[niemandsland]

Das Dokument mit der projektierten Planung (letzte Ausbaustufe 1948 (sic!) anvisiert) ist interessant, denn man könnte nun retrospektiv die Festung Helgoland, die ab Kriegsende 1945 keinerlei Bautätigkeit mehr hatte, als "unfertig" d.h. als nicht fertig gestellte Baustelle betrachten.

Moin,

soweit ich mich erinnere, wurde der Bau am Gesamtprojekt "Hummerschere" im Frühjahr oder Sommer 1941 komplett eingestellt. Es wurden ab diesem Zeitpunkt nur noch bereits weit fortgeschrittene Projekte vollendet. Spontan fällt mir hier der U-Boot-Bunker und z.B. das kleine Lazarett unter der Batterie Jacobsen ein. Insofern könnte man für den geplanten militärischen Ausbau (der erst 1948 abgeschlossen sein sollte, wie es die Planung ergibt), durchaus von einer nie abgeschlossenen Baustelle sprechen. Weil soweit ich mich an die ganzen Dokumente, die ich bereits gelesen habe, erinnere war die Vollendung der Planungen bis Kriegsende ausgesetzt.
Durch die Übergabe an die Alliierten und die (wenn man so will) systematische Zerstörung militärischen Einrichtungen auf der Insel ("Big Bang"). Denke ich war dieses Projekt für immer vom Tisch.

Heute dürfte die Insel ihre einstmals strategische Bedeutung endgültig verloren haben, wenn man bedenkt, welche Reichweiten Flugzeuge, Drohnen, Langstrecken Raketen usw., heute zurücklegen können. Wenn man mal von den politischen und militärischen Bündnissen absieht.

Soweit...

Gruß aus Hannover,
Guido Janthor


---
Anmerkung:
Da die meisten Menschen irgendwie weniger auf Originaldokumente, sondern eher auf Bücher stehen (sogar wenn darin z.T. längst überholtes Wissen vermittelt wird), möchte ich eines der besseren Bücher empfehlen (Weil so viel Auswahl bleibt nicht...!).

Hochseefestung Helgoland, Band I und II (letzterer befasst sich mit der NS-Zeit und dem Ende der Insel), der Autoren Fröhle & Kühn.