Guten Tag in die Runde,
nach welchen Kriterien wurde der Raumbedarf für Schutzräume in Schulen berechnet?
Ende der 50er Jahre bekam "mein" Gymnasium in Münster einen modernen Schutzraum mit allen Schikanen - Wasseraufbereitungsanlage, ABC-Filteranlage usw. Die Schule hatte über 800 Schüler, der Schutzraum war für 200 gedacht. Wir lästerte damals, dass nur die Jungs mit 2 in Griechisch und Latein darin überleben sollten.
Die 10 Jahre später gebaute Hauptschule in meinem jetzigen Wohnort bekam auch einen Schutzraum - auch nur für 1/4 der Schüler
War das der Standard?
Beste Grüße
Gebhard Aders
Schutzräume in Schulen
- klaushh (†)
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Moin, moin!
Die Schulschutzräume sind wohl in den allermeisten Fällen (zumindest in Hamburg) nur als vorbereitete Anlagen gebaut worden.
Ab einem gewissen (unbekannten) Zeitpunkt in einer Spannungszeit und erst recht nach Ausbruch des Heißen Krieges hätte kein Schulunterricht mehr stattgefunden.Die Schutzräume hätten dann der Zivilbevölkerung der näheren Umgebung zur Verfügung gestanden.
Von irgendeiner Verhältniszahl Scüler zu Schutzplätze ist mir auch nichts bekannt.
Es gehört einfach in das große Gebiet der Ungeklärtheiten im Rahmen des Zivilschutzes.
Gruß
klaushh
Die Schulschutzräume sind wohl in den allermeisten Fällen (zumindest in Hamburg) nur als vorbereitete Anlagen gebaut worden.
Ab einem gewissen (unbekannten) Zeitpunkt in einer Spannungszeit und erst recht nach Ausbruch des Heißen Krieges hätte kein Schulunterricht mehr stattgefunden.Die Schutzräume hätten dann der Zivilbevölkerung der näheren Umgebung zur Verfügung gestanden.
Von irgendeiner Verhältniszahl Scüler zu Schutzplätze ist mir auch nichts bekannt.
Es gehört einfach in das große Gebiet der Ungeklärtheiten im Rahmen des Zivilschutzes.
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
Moin,
exakte Angaben zu dem Thema sind ja nicht zu finden. Lediglich ein sehr allgemein gehaltener Text zum Thema: Öffentliche Schutzräume
gibt es vom BBK hier:
https://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundA ... _node.html
Aber Schulschutzräume sind dort nicht separat genannt.
LG,
Christel
exakte Angaben zu dem Thema sind ja nicht zu finden. Lediglich ein sehr allgemein gehaltener Text zum Thema: Öffentliche Schutzräume
gibt es vom BBK hier:
https://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundA ... _node.html
Aber Schulschutzräume sind dort nicht separat genannt.
LG,
Christel
Re: Schutzräume in Schulen
Bei Bunkerbelegungen hatte ich aus den Berichten aus dem zweiten Weltkrieg die Faustformel "Angegebene Plätze * 3" entwickelt. Ein Bunker mit 200 Plätzen wird dann mit 600 Personen vollgestopft. Ob das auch noch in modernen Bunkern gilt, weiß ich nicht.
"Siehst Du einen Atompilz: Schau gut hin, Du bekommst so etwas nie wieder zu sehen."
- klaushh (†)
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Re: Schutzräume in Schulen
Moin!
@Lasse
Bei den ZS-Anlagen aährend des Kalten Krieges ist zu unterscheiden zwischen
1. ZS-Anlagen für einen 14-Tage-Aufenthalt und
2. ZS-Anlagen für einen Kurzzeitaufenthalt.
zu 1.: Diese waren in den allermeisten Fällen an den Eingängen mit Dosieranlagen (auch Vereinzelungsanlagen oder "Bürgerpressen") ausgestattet. Drehkreuze oder Matten im Fußboden waren mit Zählkontakten ausgestattet. Bei Erreichen der vorgesehenen Höchstzahl konnte der Schleusenwart die Türen schließen, so dass niemand mehr hineinkam. Eine Überbelegung war höchstens in einer kleinen zweistelligen Zahl denkbar. Alles an Material in der ZS-Anlage war auf die Höchstmenge an Personen für die 14 Tage ausgelegt. Eine 2- bis 3-fache Belegung -wie im Krieg- wäre weder vom Material (Vorräte!) noch vom Platz her denkbar gewesen.
zu 2.: Hier gab es regelhaft keine Zählwerke und Dosieranlagen und die Türen waren nur von Hand zu bewegen. Hier hätte wohl jemand zählen müssen und dann versuchen, die Türen zu schließen. Ob das bei herbeiströmenden Menschen geklappt hätte, halte ich für fraglich. Im übrigen gab es bei diesen Anlagen keine "Probleme mit knappen Vorräten", da keine vorhanden waren. Und für einen Aufenthalt von "nur" wenigen Stunden wäre eine Überbelegung durchaus zu verkraften.
Während des Krieges war eine Überbelegung schon deshalb denkbar, weil die Belegungsdauer in aller Regel höchstens "nur" wenige Stunden dauerte.
Gruß
klaushh
@Lasse
Bei den ZS-Anlagen aährend des Kalten Krieges ist zu unterscheiden zwischen
1. ZS-Anlagen für einen 14-Tage-Aufenthalt und
2. ZS-Anlagen für einen Kurzzeitaufenthalt.
zu 1.: Diese waren in den allermeisten Fällen an den Eingängen mit Dosieranlagen (auch Vereinzelungsanlagen oder "Bürgerpressen") ausgestattet. Drehkreuze oder Matten im Fußboden waren mit Zählkontakten ausgestattet. Bei Erreichen der vorgesehenen Höchstzahl konnte der Schleusenwart die Türen schließen, so dass niemand mehr hineinkam. Eine Überbelegung war höchstens in einer kleinen zweistelligen Zahl denkbar. Alles an Material in der ZS-Anlage war auf die Höchstmenge an Personen für die 14 Tage ausgelegt. Eine 2- bis 3-fache Belegung -wie im Krieg- wäre weder vom Material (Vorräte!) noch vom Platz her denkbar gewesen.
zu 2.: Hier gab es regelhaft keine Zählwerke und Dosieranlagen und die Türen waren nur von Hand zu bewegen. Hier hätte wohl jemand zählen müssen und dann versuchen, die Türen zu schließen. Ob das bei herbeiströmenden Menschen geklappt hätte, halte ich für fraglich. Im übrigen gab es bei diesen Anlagen keine "Probleme mit knappen Vorräten", da keine vorhanden waren. Und für einen Aufenthalt von "nur" wenigen Stunden wäre eine Überbelegung durchaus zu verkraften.
Während des Krieges war eine Überbelegung schon deshalb denkbar, weil die Belegungsdauer in aller Regel höchstens "nur" wenige Stunden dauerte.
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!