Lost Vehicles
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Hi,
bei der Suche nach einem bezahlbaren Zweitwagen mit Flair kam mir eine Ambulance über den Weg, die ich doch sehr merkwürdig fand - derzeit zum Kauf angeboten wird ein Chevy in Blau!
Grösseres Bild auf http://www.morlock-motors.com/images/33 ... eblau2.jpg - unten die kleinere Version. Das Ding sieht nachlackiert aus (und zwar schlecht nachlackiert) im Stil KBA Hannover oder auch THW, die blauen Scheinwerfer sind noch erhalten ... hat jemand dieses Fahrzeug schon einmal gesehen und kann es einordnen?
bei der Suche nach einem bezahlbaren Zweitwagen mit Flair kam mir eine Ambulance über den Weg, die ich doch sehr merkwürdig fand - derzeit zum Kauf angeboten wird ein Chevy in Blau!
Grösseres Bild auf http://www.morlock-motors.com/images/33 ... eblau2.jpg - unten die kleinere Version. Das Ding sieht nachlackiert aus (und zwar schlecht nachlackiert) im Stil KBA Hannover oder auch THW, die blauen Scheinwerfer sind noch erhalten ... hat jemand dieses Fahrzeug schon einmal gesehen und kann es einordnen?
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Ich bezweifle ernsthaft, daß jemals US-Fahrzeuge im Dienste einer Institution vom Schlage des THW standen. Wenn es vergleichbare Fahrzeuge von deutschen Anbietern gibt, werden diese schon wegen der Ersatzteilversorgung und des Werkstattnetzes bevorzugt. (Fängt schon damit an, daß US-Fahrzeug-Schrauben immer noch häufig auf US-Zoll-Maß basieren - da kann ein verlorener Bolzen schon mal den für Tage nicht behebbaren Stillstand eines Fahrzeuges verursachen...)
Die Bundeswehr läßt sich von Mercedes-Benz beispielsweise die Ersatzteilversorgung für beschaffte Nutzfahrzeuge für 30 Jahre versichern !
Ich vermute eher, daß hier schon mal jemand angefangen hatte, das ursprünglich NATO-olive Fahrzeug für den Privatgebrauch zu "verschönern", möglicherweise gar ein US-Händler. Verkaufslackierungen dieser Art sind im Gebrauchtwagengeschäft der USA durchaus üblich...
Gruß
Kindacool
Die Bundeswehr läßt sich von Mercedes-Benz beispielsweise die Ersatzteilversorgung für beschaffte Nutzfahrzeuge für 30 Jahre versichern !
Ich vermute eher, daß hier schon mal jemand angefangen hatte, das ursprünglich NATO-olive Fahrzeug für den Privatgebrauch zu "verschönern", möglicherweise gar ein US-Händler. Verkaufslackierungen dieser Art sind im Gebrauchtwagengeschäft der USA durchaus üblich...
Gruß
Kindacool
Hallo nochmal,
@ cih - Wie Devon schon sagt ... der Rammschutz ist Original, Standard US-Militär. Sprühdose kann sein, oder Billiglackierer.
@ kindacool - Das THW selbst würde so etwas nicht beschaffen, wohl aber die Fördervereine ... so gab es in Kirchheim/Teck einen Müllwagen, in den Neuen Bundesländern glaube ich auch UdSSR-Fahrzeuge (UAZ), in Hessen Mitsubishis ... was das Herz begehrt.
@ Devon - Der NYPD-Streifenwagen in Voll-Lackierung ist auch nicht zu verachten ... das "Blau" ist aber nicht das USAF-blau (wesentlich dunkler), m.W. sind deren Chevy-Krankenwagen in Deutschland auch alle in Weiss gefahren (so einer steht auch zum Verkauf).
@ cih - Wie Devon schon sagt ... der Rammschutz ist Original, Standard US-Militär. Sprühdose kann sein, oder Billiglackierer.
@ kindacool - Das THW selbst würde so etwas nicht beschaffen, wohl aber die Fördervereine ... so gab es in Kirchheim/Teck einen Müllwagen, in den Neuen Bundesländern glaube ich auch UdSSR-Fahrzeuge (UAZ), in Hessen Mitsubishis ... was das Herz begehrt.
@ Devon - Der NYPD-Streifenwagen in Voll-Lackierung ist auch nicht zu verachten ... das "Blau" ist aber nicht das USAF-blau (wesentlich dunkler), m.W. sind deren Chevy-Krankenwagen in Deutschland auch alle in Weiss gefahren (so einer steht auch zum Verkauf).
jup... Würde ich Sedans (also Stufenheck-Autos) nicht so doof finden (und ganz praktische Erwägungen dagegen sprechen - der Rolli meiner Perle passt nicht ein ein Stufenheck ) hätte ich da schon zugeschlagen....berndbiege hat geschrieben:Der NYPD-Streifenwagen in Voll-Lackierung ist auch nicht zu verachten ...
Hmm... kann sein. Ich hatte halt nur ein paar blaue Autos gesehen, die von der Airforce waren... ob das nun gerade _der_ Blauton war/ist...das "Blau" ist aber nicht das USAF-blau (wesentlich dunkler), m.W. sind deren Chevy-Krankenwagen in Deutschland auch alle in Weiss gefahren (so einer steht auch zum Verkauf).
@Devon from Abt. "Haarspalterei":Gut finde ich aber auch das Blues Brothers Mobil da:
Nett ganz sicher aber kein "Blues Mobile" ! Die Blues Brothers fuhren keinen 89er Chevy Impala wie abgebildet, sondern einen 1974 Dodge Monaco !!! (siehe Bild)
@berndbiege: Das mit den UdSSR-Fahrzeugen in den neuen Bundesländern glaube ich gerne - allerdings waren die dort auch noch reichlich verbreitet und Ersatzteile entsprechend einfach zu beschaffen. Ähnliches gilt für Mitsubishi in Hessen. Dafür gibt es ein offizielles Händlernetz!
Was viele nicht wissen: Grundsätzlich wartet Opel/GM in Deutschland nur offiziell von GM importierte Fahrzeuge und selbst dort dauert die Ersatzteilbeschaffung für z.B. Cadillac schonmal einige Wochen (obwohl das Teil aus Schweden oder der Schweiz innerhalb 24 Stunden zu beschaffen wäre.)
Was allerdings per Grau- oder Privatimport von GM nach Deutschland gelangt, wird bei Opel häufig schlicht abgewiesen (schon weil kein Zollwerkzeug vorhanden ist) und man muß auf die wenigen Spezialwerkstätten ausweichen (z.B. ROUTE 66 in Hamburg oder in Lüneburg gibt es einen Spezialisten, der sich auf Chevy-Trucks spezialisiert hat). Alternativ kann man natürlich auch zum nächsten Hinterhofschrauber mit gekiestem Hof und Flatterwimpeln...
Also, wer sich für US-Fahrzeuge interessiert muß einiges beachten, kann mich aber gerne fragen !
Schön' Abend
Kindacool
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Guten Abend....
So, nun laß ich den Thread mal wandern... und hake ein beim Thema: Deutsche Behörden und ausländische Fahrzeuge:
Der BGS hat in den 50er/60er Jahren mal eine Zeitlang englische Fahrzeuge beschafft. Die bekamen dadamals einen 6-Rad-Panzer namens "Saladin" und den "Land-Rover". Zumindestens ein Teil der Rover ist allerdings in Deutschland bei "TEMPO" in HH-Harburg gebaut worden. Der "Saladin" war eine einzige Enttäuschung: mehr kaputt als fahrfähig und nach 10 Jahren flog alles raus.
Ich komme darauf, weil wir in unserer Zivilschutz-Einheit Anfang der 80er Jahre einen ausgesonderten BGS-Instandsetzungs-kraftwagen (ein wunderschöner runder HANOMAG A-L 28) in Dienst gestellt haben, auf dem sich noch 2 Satz zölliges Werkzeug für diese Kfz befunden haben. Leider ist dieser Werkstattwagen, der noch bis 1990 in Dienst war, heute ein "Wohnklo", mit dem ein Möchtergern-Globetrottel durch die Gegend fährt .
So, nun laß ich den Thread mal wandern... und hake ein beim Thema: Deutsche Behörden und ausländische Fahrzeuge:
Der BGS hat in den 50er/60er Jahren mal eine Zeitlang englische Fahrzeuge beschafft. Die bekamen dadamals einen 6-Rad-Panzer namens "Saladin" und den "Land-Rover". Zumindestens ein Teil der Rover ist allerdings in Deutschland bei "TEMPO" in HH-Harburg gebaut worden. Der "Saladin" war eine einzige Enttäuschung: mehr kaputt als fahrfähig und nach 10 Jahren flog alles raus.
Ich komme darauf, weil wir in unserer Zivilschutz-Einheit Anfang der 80er Jahre einen ausgesonderten BGS-Instandsetzungs-kraftwagen (ein wunderschöner runder HANOMAG A-L 28) in Dienst gestellt haben, auf dem sich noch 2 Satz zölliges Werkzeug für diese Kfz befunden haben. Leider ist dieser Werkstattwagen, der noch bis 1990 in Dienst war, heute ein "Wohnklo", mit dem ein Möchtergern-Globetrottel durch die Gegend fährt .
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!
saladin...und der bgs....
eine wirklich sehr umfangreiche (und wie ich finde sehr lesenswerte...) seite zu dieser fahrzeugbaureihe ist diese:
http://hometown.aol.de/Alvisfun/start.htm
auszug daraus:
Zur Vorstellung dieses Kampffahrzeuges diente mir das deutschsprachige Verkaufsprospekt der Fa. ALVIS aus dem Jahre 1965, daß selbstverständlich jeden Mangel zu beschreiben vermied. Hierbei wäre zuerst an den, bei allen Fahrzeugen der Alvis FV 600er Serie bekannten Problemen des, in Längsrichtung, ausgleichslosen Räderantriebes gedacht. Dieses, für jedes schwere Gelände hervorragende Konzept, war für festen Untergrund denkbar ungeeignet. Das einige Nutzer später von diesem Gerät nicht sonderlich begeistert waren, lag jedoch nicht an dem Fahrzeug selber, sondern wohl mehr an der zugewiesenen Einsatzart. So nennt deutscher Bundesgrenzschutz und die Bereitschaftspolizei seit eh und je ihre Panzerfahrzeuge in scheuer Umschreibung "Geschützte Sonderwagen". Dabei sollte es sich bei den Sonderwagen keinesfalls um Kampffahrzeuge, sondern um Transportmittel handeln, die dazu dienen sollten, eine Polizei-Gruppe samt Waffen und Gerät aufzunehmen und sie bei Gefahr unter gepanzertem Schutz schnell und sicher an Ihren Einsatzort zu bringen. Was die Beamten des Beschaffungsamtes des Bundes dazu bewog den BGS mit dem SALADIN und nicht mit dem SARACEN auszurüsten ist unter taktischen Aspekten ein Rätsel.
1966, wohl aus politischen Gründen beschafft und beim BGS als Sonderwagen SW III bezeichnet, führten achzig SALADIN Mk.2 D ein Schattendasein. Durch Devisenhilfsabkommen in Verbindung mit Stationierungskosten standen Gelder zur Verfügung, für die in England Rüstungsgüter gekauft werden mußten. Für etwa 10 Mio.? wurde bei ALVIS, für den BGS leicht modifizierte FV 601D, eingekauft und fahrbereit - eingelagert. Ein Panzer dieser Form hatte sich der Grenzschutz wohl nie gewünscht. Er war für die geteerten und betonierten Straßen Deutschlands im Antrieb zu empfindlich und verursachte im Reparaturfall enorme Standzeiten und Kosten, weil die Anlieferung der nötigen Ersatzteile Wochen und Monate dauerte. Somit wurde bereits 1974, obwohl erst die Hälfte der normalerweise veranschlagten Lebenserwartung erreicht war, die Aussonderung bestimmt und alle Fahrzeuge, in nahezu neuwertigem Zustand, an das interessierte Ausland verkauft. Meines Wissens ist kein einziger originaler BGS SALADIN in Deutschlands verblieben.
dort erfährt man auch, weshalb es bei diesen fahrzeugen nach einer fahrt von nur 20 km auf festen untergrund zwingend erforderlich war, ins gelände zu fahren.
ein wunderbares beispiel britischen spezial-fahrzeugbaues.....
holger
eine wirklich sehr umfangreiche (und wie ich finde sehr lesenswerte...) seite zu dieser fahrzeugbaureihe ist diese:
http://hometown.aol.de/Alvisfun/start.htm
auszug daraus:
Zur Vorstellung dieses Kampffahrzeuges diente mir das deutschsprachige Verkaufsprospekt der Fa. ALVIS aus dem Jahre 1965, daß selbstverständlich jeden Mangel zu beschreiben vermied. Hierbei wäre zuerst an den, bei allen Fahrzeugen der Alvis FV 600er Serie bekannten Problemen des, in Längsrichtung, ausgleichslosen Räderantriebes gedacht. Dieses, für jedes schwere Gelände hervorragende Konzept, war für festen Untergrund denkbar ungeeignet. Das einige Nutzer später von diesem Gerät nicht sonderlich begeistert waren, lag jedoch nicht an dem Fahrzeug selber, sondern wohl mehr an der zugewiesenen Einsatzart. So nennt deutscher Bundesgrenzschutz und die Bereitschaftspolizei seit eh und je ihre Panzerfahrzeuge in scheuer Umschreibung "Geschützte Sonderwagen". Dabei sollte es sich bei den Sonderwagen keinesfalls um Kampffahrzeuge, sondern um Transportmittel handeln, die dazu dienen sollten, eine Polizei-Gruppe samt Waffen und Gerät aufzunehmen und sie bei Gefahr unter gepanzertem Schutz schnell und sicher an Ihren Einsatzort zu bringen. Was die Beamten des Beschaffungsamtes des Bundes dazu bewog den BGS mit dem SALADIN und nicht mit dem SARACEN auszurüsten ist unter taktischen Aspekten ein Rätsel.
1966, wohl aus politischen Gründen beschafft und beim BGS als Sonderwagen SW III bezeichnet, führten achzig SALADIN Mk.2 D ein Schattendasein. Durch Devisenhilfsabkommen in Verbindung mit Stationierungskosten standen Gelder zur Verfügung, für die in England Rüstungsgüter gekauft werden mußten. Für etwa 10 Mio.? wurde bei ALVIS, für den BGS leicht modifizierte FV 601D, eingekauft und fahrbereit - eingelagert. Ein Panzer dieser Form hatte sich der Grenzschutz wohl nie gewünscht. Er war für die geteerten und betonierten Straßen Deutschlands im Antrieb zu empfindlich und verursachte im Reparaturfall enorme Standzeiten und Kosten, weil die Anlieferung der nötigen Ersatzteile Wochen und Monate dauerte. Somit wurde bereits 1974, obwohl erst die Hälfte der normalerweise veranschlagten Lebenserwartung erreicht war, die Aussonderung bestimmt und alle Fahrzeuge, in nahezu neuwertigem Zustand, an das interessierte Ausland verkauft. Meines Wissens ist kein einziger originaler BGS SALADIN in Deutschlands verblieben.
dort erfährt man auch, weshalb es bei diesen fahrzeugen nach einer fahrt von nur 20 km auf festen untergrund zwingend erforderlich war, ins gelände zu fahren.
ein wunderbares beispiel britischen spezial-fahrzeugbaues.....
holger
Auf der Ausstellung "50 Jahre BGS" im Mai 2001 in der BGS-Schule in Lübeck stand im Ausstellungsbereich ein restaurierter "Saladin". Von der Farbgebung her allerdings nicht "grenzschutzgrün", daher tippe ich mal auf ein geliehenes Fahrzeug.
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