Odenwald: Waffenlager Fund Ende der 90er Jahre

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T1972
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Odenwald: Waffenlager Fund Ende der 90er Jahre

Beitrag von T1972 » 21.04.2018 22:06

Hallo zusammen,

in den späten 90er Jahren gab es einen Bericht in der Hessenschau,
wo über den Fund eines größeren Waffenlagers im Odenwald berichtet wurde.
(Zufallsfund durch Pilzesammler)
Die interviewte Polizei rätselte:
"Die Waffen sind nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges produziert worden".
"Es handelte sich nicht um Waffentypen, die üblicherweise von der RAF verwendet wurden."
"Wir ermitteln weiter."

Interessanterweise gab es keinen Folgebeitrag hierzu in der Hessenschau.

Meine Frage hierzu:
Was war das Ergebnis der Ermittlungen?
Wer lagert so große Mengen an Waffen und Munition im Wald?
Kennt jemand den Ort des Waffenfundes?

Danke
Tom

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 21.04.2018 22:45

Hallo :-) ,

spontan fällt mir dazu erstmal das Stichwort 'GLADIO' ein, allerdings wäre dann 'Ende der 90er Jahre' eigentlich ein zu später Zeitpunkt für einen solchen Fund.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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Beitrag von dermike » 21.04.2018 22:51

Hallo,
ich glaube nicht, dass ich Dir groß weiterhelfen kann, aber ich habe mal irgendwo gelesen, dass unsere Verbündeten im kalten Krieg geheime Waffenlager (für Infantriewaffen und Sprengstoff) angelegt haben. Wobei das wohl hauptächlich die Amis waren. Das war wohl für den Kampf hinter der Front gedacht. Die haben wohl auch nicht an den Sieg geglaubt.
Allerdings sind die Lager wohl sehr stümperhaft angelegt worden, so daß die Waffen in kurzer Zeit unbrauchbar wurden.
Wenn ich mich nun etwas genauer erinnere war das wohl auch in Österreich so.
Der genannte Fund wird wohl so ein Lager gewesen sein.
Freue mich auf weitere Infos.

Grüße

dermike

Und dass dies nicht an die große Glocke gehängt wurde ist wohl auch ein Grund, dass nichts weiter berichtet wurde.

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Der Landfranke
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Beitrag von Der Landfranke » 22.04.2018 01:14

*schnüff_schnüff* Riecht definitiv nach GLADIO. Wird wohl keine weiteren Infos zu dem Fund geben, denn da hat garantiert jemand den ganz ganz schweren Deckel drauf gepackt...


MfG
Der Landfranke
Im Krieg bringen sich Menschen, die sich nicht kennen, für Menschen um, die sich kennen, aber sich nicht umbringen. - Paul Valéry

T1972
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Beitrag von T1972 » 22.04.2018 01:58

Danke für eure Antworten!

@Godecke: Den genauen Wortlaut habe ich nicht mehr im Kopf, aber es hieß dass die Waffen dort schon sehr lange liegen würden.

Was fast schon auffällig war, dass auch die örtliche Presse damals das Thema kaum behandelt hat. Kein Nachfassen. Nichts. Anstatt dessen 3 Seiten lange Berichte über die Erfolge der letzten Kaninchenzuchtschau. Beim HR kann man es a bisserl verstehen, die sind ja überregional.

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 22.04.2018 07:09

Hallo :-) ,

die Arbeit der Presse ist zwar grundsätzlich 'frei' und eigenverantwortlich, aber es gibt genug Möglichkeiten für staatliche Stellen, erfolgreich den Deckel draufzuhalten.
Manchmal ist es sicherlich berechtigt (Polizeiermittlungen/Unglücksfälle), manchmal ist es was anderes...

Literatur zu GLADIO in Deutschland und Europa gibt es einige, und da findet man auch beschriebene Ereignisse wie das aus dem Odenwald. Mit 'spät' meinte ich, dass die letzten mir bekannten GLADIO-Funde 1996 waren.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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Beitrag von EPmuc » 22.04.2018 10:01

dermike hat geschrieben:....dass unsere Verbündeten im kalten Krieg geheime Waffenlager (für Infantriewaffen und Sprengstoff) angelegt haben....
Wäre jetzt interessant zu wissen, ob die Waffen osteuropäischen oder westlichen Ursprungs waren. Soweit ich weiß, haben auch NVA bzw. die Sovietarmee Waffenlager in Deutschland angelegt. Das etwa für vorbereitende Kommandounternehmen vor einem Angriff.
Aber da ist viel Spekulation dabei.
Gruß, Eugen
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.

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Beitrag von dermike » 22.04.2018 10:47

Das waren schon westlich produzierte Waffen. Also nix "NVA".
Aber halt nur einfach vergraben in Holzkisten mit Ölpapier. So wie die Amis halt sind.
Ich muss nochmals ermitteln wo ich das gelesen habe.
Dass die DDR auch so was angelegt hat kann ich mir gut vorstellen.

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Beitrag von T1972 » 22.04.2018 11:20

@ EPmuc: Auch das fand ich etwas seltsam in dem Bericht. Solche Waffen haben doch Typenschilder? oder eindeutige Herstellerkennzeichen? Da kommt man doch schnell auf die Spur...Ausschlussverfahren...In dem Bericht wurde kein Hinweis auf die Herkunft der Waffen gegeben... Nur "WK2" und "RAF" können es nicht sein hieß es.
Auch wurde kein möglicher Zusammenhang zum Waldmichelbacher Trainingsgebäude genannt. Weiss aber nicht ob Waldmichelbach damals schon publik war.

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Frontstadtkind
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Beitrag von Frontstadtkind » 22.04.2018 11:35

Die Herkunft könnte man doch auch verschleiern und jeweils Waffen und Munition aus anderen Quellen reinlegen oder sogar jemand anderem das Zeug gezielt in die Schuhe schieben.

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