Flak auf Wohnhausdach ?
Flak auf Wohnhausdach ?
Moin,
im Hamburger Wochenblatt http://www.hamburger-wochenblatt.de/bil ... 35757.html steht u.a. "Auf dem Dach des Hauses war während des Krieges eine Flugabwehrkanone installiert, die jedoch nicht verhindern konnte, dass beträchtlicher Schaden am Haus entstand." Kann das so gewesen sein? Ich kann es mir aus verschiedenen Gründen (Statik, Munitionstransport, kein Schutz der Bedienungsmannschaft etc.) nicht so recht vorstellen, vielleicht hat ja hier jemand nähere Informationen dazu.
Grüße Lars
im Hamburger Wochenblatt http://www.hamburger-wochenblatt.de/bil ... 35757.html steht u.a. "Auf dem Dach des Hauses war während des Krieges eine Flugabwehrkanone installiert, die jedoch nicht verhindern konnte, dass beträchtlicher Schaden am Haus entstand." Kann das so gewesen sein? Ich kann es mir aus verschiedenen Gründen (Statik, Munitionstransport, kein Schutz der Bedienungsmannschaft etc.) nicht so recht vorstellen, vielleicht hat ja hier jemand nähere Informationen dazu.
Grüße Lars
Re: Flak auf Wohnhausdach ?
Je nachdem wer da die Quelle war, könnte auch ein Zwilling oder Vierling als "Kanone" durchgehen.... Technisch gesehen ist das ja sogar richtig.lars hat geschrieben:"Auf dem Dach des Hauses war während des Krieges eine Flugabwehrkanone installiert, ..."
Kann ich mir ohne weiteres vorstellen.
http://www.schutzbauten-stuttgart.de/en ... bwehr.aspx
http://www.schutzbauten-stuttgart.de/en ... bwehr.aspx
http://relikte.com/brm_flak/index.htmDie leichten Flakstellungen wie die 2 cm und 3,7 cm Geschütze für den Schutz von Tieffliegern waren auf exponierten Gebäuden oder seperat erstellten Flaktürmen (aus Holz) installiert.
Für die leichte Flak wurden nur an einigen Orten komplexere Stellungen mit mehreren Geschützen aufgebaut. Überwiegend hat man einzelne Geschütze an neuralgischen Punkten aufgestellt....Um einen großen Aktionsradius zu erreichen, hat man die Kanonen möglichst auf eine erhöhte Position gesetzt. In Frage kamen dafür die Dächer von Gebäuden, Bahndämme oder Straßenüberführungen. Häufig sind hölzerne Türme gebaut worden, die stabil genug ausgelegt waren, daß sie die Geschütze und Munition tragen konnten.
Gruß, Eugen
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.
"die jedoch nicht verhindern konnte, dass erheblicher Schaden am Haus entstand" - Womöglich ist der Schaden ja erst durch die Flak entstanden. Das Haus meiner (Ur)Großeltern wurde den Erzählungen nach gerade durch die Erschütterungen durch die vor dem Haus stehende Flak sehr in Mitleidenschaft gezogen, so dass die Fußböden auch Jahrzehnte später noch beim Begehen wackelten (wahrscheinlich heute noch).
Zudem wird gerade so ein Geschütz Angriffe auf sich ziehen.
Christoph
Zudem wird gerade so ein Geschütz Angriffe auf sich ziehen.
Christoph
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.
- klaushh (†)
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Moin, moin!
"Wohngebäude" ist ein sehr allgemeiner Begriff.
Flak wurde ganz sicher nicht auf kleinen, einfachen Wohngebäuden installiert. Vielmehr wurden hierfür größere stabile, meist Büro- oder Geschäftshäuser herangezogen.
In Hamburg wurde z.B. ein Flakgeschütz (Kaliber und Rohranzahl mir nicht bekannt) auf dem Klinker-Haus neben dem U-Bahnhof Hoheluftbrücke aufgestellt.
Generell wird es sich bei den Geschützen immer um ein Kaliber von weniger als 8,8 cm gehandelt haben.
Übrigens wurden auch vielfach landauf landab hölzerne "Flaktürme" errichtet.
Das Thema "Flak auf Gebäuden in Hamburg" ist bisher nie genauer erforscht worden. So existieren offensichtlich auch keine Listen mit entsprechenden Standorten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Standorte ständigen Veränderungen unterlagen.
Vielleicht lohnt es sich, hier im Forum eine Sammlung derartiger Standorte anzulegen.
Gruß
klaushh
PS: ein Mod sollte diesen thread von Smalltalk nach Zweiter Weltkrieg - Luftverteidigung verschieben
"Wohngebäude" ist ein sehr allgemeiner Begriff.
Flak wurde ganz sicher nicht auf kleinen, einfachen Wohngebäuden installiert. Vielmehr wurden hierfür größere stabile, meist Büro- oder Geschäftshäuser herangezogen.
In Hamburg wurde z.B. ein Flakgeschütz (Kaliber und Rohranzahl mir nicht bekannt) auf dem Klinker-Haus neben dem U-Bahnhof Hoheluftbrücke aufgestellt.
Generell wird es sich bei den Geschützen immer um ein Kaliber von weniger als 8,8 cm gehandelt haben.
Übrigens wurden auch vielfach landauf landab hölzerne "Flaktürme" errichtet.
Das Thema "Flak auf Gebäuden in Hamburg" ist bisher nie genauer erforscht worden. So existieren offensichtlich auch keine Listen mit entsprechenden Standorten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Standorte ständigen Veränderungen unterlagen.
Vielleicht lohnt es sich, hier im Forum eine Sammlung derartiger Standorte anzulegen.
Gruß
klaushh
PS: ein Mod sollte diesen thread von Smalltalk nach Zweiter Weltkrieg - Luftverteidigung verschieben
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
Im Text ist ja genau ausgeführt, um welches Haus auf den Bildern es sich handelt. Wenn man sich das Bild von den Hause anschaut (oder mal kurz bei Streetview schaut, denn das Haus steht noch), dann sieht man, das das durchaus ein größeres Wohnhaus ist.klaushh hat geschrieben:"Wohngebäude" ist ein sehr allgemeiner Begriff.
Flak wurde ganz sicher nicht auf kleinen, einfachen Wohngebäuden installiert. Vielmehr wurden hierfür größere stabile, meist Büro- oder Geschäftshäuser herangezogen.
https://goo.gl/maps/5gtrBuDEiFx
- Schneider-Huetter
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In meinem Heimatdörfchen in BaWü wurde mir auch von einem Zeitzeugen berichtet, dass auf einem etwas größeren Wohnhaus (mit angegliederter Schreinerwerkstatt) auf einer Art Plattform eine leichte FlaK stationiert war.
So etwas scheint also sogar in der "Provinz" üblich gewesen zu sein.
Ein Forscherkollege gab mir einmal den Tipp, in den Archiven nach Schadensmeldungen zu suchen. Zumindest bei meinem Interessensschwerpunkt Rottweil konnten wir so einige bisher unbekannte leichte Flak-Stellungen identifizieren (was ja auch Lars' Fund indirekt zeigt).
Grüße
Mathias
So etwas scheint also sogar in der "Provinz" üblich gewesen zu sein.
Ein Forscherkollege gab mir einmal den Tipp, in den Archiven nach Schadensmeldungen zu suchen. Zumindest bei meinem Interessensschwerpunkt Rottweil konnten wir so einige bisher unbekannte leichte Flak-Stellungen identifizieren (was ja auch Lars' Fund indirekt zeigt).
Grüße
Mathias
Flak auf Wohngebäude
Guten Abend,
von Bielefeld weiß ich, dass dort leichte Fla-Geschütze auf öffentlichen Gebäuden montiert waren.
So auf dem "Haus der Technik" (die Mannschaft hat auf dem nahen "Alten Friedhof" Exerzierübungen abgehalten); auf der Hauptpost an der Herforderstr.; auf dem Mertens(Kauf)
Haus und einer Schule (Falk-Real).
Schutzobjekte waren das Rathaus und in erster Linie die Dürkopp-Werke.
Gruß Gerd
von Bielefeld weiß ich, dass dort leichte Fla-Geschütze auf öffentlichen Gebäuden montiert waren.
So auf dem "Haus der Technik" (die Mannschaft hat auf dem nahen "Alten Friedhof" Exerzierübungen abgehalten); auf der Hauptpost an der Herforderstr.; auf dem Mertens(Kauf)
Haus und einer Schule (Falk-Real).
Schutzobjekte waren das Rathaus und in erster Linie die Dürkopp-Werke.
Gruß Gerd
Guten Tag,
die Aussage in dem Zeitungsartikel, dass das Flakgeschütz auf dem Dach nicht verhindert habe, dass das Gebäude zu schaden kam, ist typisch dafür, wie sich "Klein-Moritz" den Luftkrieg vorgestellt hat (jetzt bin gehässig).
1942 wurden zum Schutz von größeren Industrie- und Verkehrsanlagen gegen Tiefangriffe (die damals so gut wie kamen) Alarm- und Heimatflakbatterien aufgestellt, die mit 2-cm-Kanonen ausgerüstet waren. Diese leichten Geschütze standen oft auf Flachdächern hoher Gebäude (oder auf Holztürmen, Brückentürmen, Abraumhalden u.a.m). Sie hatten keineswegs die Aufgabe, das Gebäude zu schützen.
Beste Grüße
Gebhard Aders
die Aussage in dem Zeitungsartikel, dass das Flakgeschütz auf dem Dach nicht verhindert habe, dass das Gebäude zu schaden kam, ist typisch dafür, wie sich "Klein-Moritz" den Luftkrieg vorgestellt hat (jetzt bin gehässig).
1942 wurden zum Schutz von größeren Industrie- und Verkehrsanlagen gegen Tiefangriffe (die damals so gut wie kamen) Alarm- und Heimatflakbatterien aufgestellt, die mit 2-cm-Kanonen ausgerüstet waren. Diese leichten Geschütze standen oft auf Flachdächern hoher Gebäude (oder auf Holztürmen, Brückentürmen, Abraumhalden u.a.m). Sie hatten keineswegs die Aufgabe, das Gebäude zu schützen.
Beste Grüße
Gebhard Aders