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aga300
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Luxeon 1Watt als Ersatz für Maglitebirne

Beitrag von aga300 » 23.01.2006 14:04

Hallo Zusammen, ich war am Wochenende in Düsseldorf auf der Boot und dort wurde am Stand von DEV-Pein eine Luxeon-LED für den Betrieb ab 2,3 oder 4 Zellen (3-6 Volt) angeboten. Die LED sitzt in einer normalen Birnenform (Sockelnorm p13,5s). Kann also je nach Typ in den Maglite mit 2,3 oder 4 Zellen eingesetzt werden.

www.DEV-Pein.de dort Katalogdownload auf Seite 54

Text des Anbieters:
LPR Luxeon Star™ LED (23 Lumen) passend für Mag-Lite oder vergleichbare Leuchten mit p13,5s Stecksockel. Nie wieder Glühlampe wechseln, da Lebensdauer 10.000 h! Dieser LED Einsatz ist besonders vibrationsfest und verbraucht wenig Energie(1W) bei hoher Lichtausbeute. Die Lichtfarbe ist sehr weiß und entspricht dem Tageslicht.

Preis soll 21,50 € sein.

Hilft evtl. das ganze Umbauthema etwas zu vereinfachen.

Gruss TP

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patchman
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Beitrag von patchman » 23.01.2006 15:51

Auch ich hätt was zu diesem Thema anzubieten. Ein befreundeter Untergrundforscher aus den USA hat sich eine dimmbare 3 Watt LED-Helmlampe zusammengebaut. Ich hab das Ding unter Wien in Aktion gesehen und war begeistert. Seine Ausführungen dazu incl. Bauanleitung und Materialliste findet ihr unter http://ascii.pdp10.org/snickersnee3/ .
Aber Achtung: Man sollte des Englischen schon mächtig sein.

Gruß
Patchman
Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

www.berliner-unterwelten.de

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FishBowl
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Beitrag von FishBowl » 23.01.2006 16:04

Jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben...

LEDs dürfen nicht ohne Vorwiderstände zur Strombegrenzung betrieben werden.
Ausnahme: Typen, die z.B. für 5 Volt spezifiziert sind, enthalten den Widerstand bereits auf dem Chip. Diese kommen allerdings aufgrund mangelnder Effizienz zu Beleuchtungszwecken nicht infrage.
Moderne Spezial-Versionen wie die erwähnte können auch durchaus geeignet sein, aber es ist davon auszugehen, dass deren Verhalten eher auf Leuchtstärke als Effizienz ausgelegt ist, ganz preiswert sind diese auch nicht gerade...
Also kann es sich durchaus lohnen, sich selbst mit der Technik zu befassen.

Echte Widerstände lassen sich zwar einsetzen, bedingen jedoch auch bei Serienschaltung mehrerer LEDs einen nicht geringen Leistungsverlust.
Besser ist die Speisung über eine Konstantstromquelle.
Am einfachsten ist das über einen selbstleitenden FET mit passendem "Ruhestrom" (Gate mit . Allerdings haben diese Teile erhebliche Fertigungsstreuungen und sind sehr temperaturabhängig.
Die beste Lösung ist daher eine kleine (diskrete) Schaltung mit einem MOS-FET mit ausreichend geringem R DS(on), der seine Gate-Spannung hochohmig direkt von der Spannungsquelle bezieht , geteilt über ein Stellglied in Form eines sehr sparsamen CMOS-OP-Amps oder ähnlich, der die Spannung am Strommesswiderstand mit einer geeignet eingestellten Referenz vergleicht.
Bei solchen Schaltungen ist der nötige Spannungsverlust zur Strombegrenzung wesentlich geringer als mit echten Vorwiderständen. Geschickt dimensioniert sollte weniger als 1 Volt
Spannungsverlust möglich sein.
MOSFETs haben zudem i.d.R. einen positiven Temperaturkoeffizienten, das hilft.
Interessant sind solche Lösungen für Speisespannungen ab etwa 6 Volt.
Der Ladezustand des Akkus und Temperaturen sollten so kaum Einfluss auf den LED-Strom haben.
Zur Vermeidung von Tiefentladung muss erstens der Gate-Vorwiderstand möglichst hoch sein, mehrere hundert Kiloohm.
Zweitens sollte natürlich die Nennspannung der LED-Reihe nur ganz knapp unter der Entladeschluss-Spannung der Akkus (unter dem gewünschten Lampenstrom) liegen. .
Je höher die Akku-Nennspannung, desto leichter ist eine solche Schaltung zu dimensionieren.

Schaltregler haben - verglichen mit aktiven Konstantstromquellen - in der Regel einen schlechteren Wirkungsgrad, selten über 80%.


Übrigens ist die Farbtreue handelsüblicher "weisser" LEDs recht bescheiden, da nur blaues und mehr oder weniger gelbes Licht erzeugt werden, ähnlich alten Schwarz-Weiss-Bildröhren.
Zudem ist oft festzustellen, dass der (diffus durch Leuchtstoffe erzeugte) nicht-blaue Anteil des Lichts eine andere räumliche Verteilung aufweist. Somit sind auch bei gutem Weissabgleich der Kamera trotzdem winkelabhängige Farbverfälschungen möglich.

Theoretisch sind Dreifarb-LEDs (wie z.B. in entsprechenden Grossdisplays) wesentlich besser an elektronische Bildaufnehmer angepasst. Allerdings habe ich entsprechende Einzelteile noch nicht im Einzelhandel gefunden.

Recht interessante Versuche lassen sich meiner Ansicht nach schon mit den inzwischen erhältlichen LED-Scheinwerfern für Fahrräder anstellen.

Allerdings kann ich selbst zur Zeit entsprechende Test selbst nicht durchführen, da ich erstens akut starke Sehstörungen habe (durch einen Stoffwechselzusammenbruch im Rahmen einer frisch entdeckten Diabetes Typ I), die sich nur sehr langsam bessern, zweitens fehlt schlicht jeder Euro.

Sobald es wieder etwas besser geht, bin ich aber gerne bereit, meine Kenntnisse als Radio- und Fernsehtechniker ggf. auch aktiv einfliessen zu lassen.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 23.01.2006 16:59

Hi!


Da ich in der Firma u.a. auch für die Auswahl von einigen Lampen für das Lieferprogramm zuständig bin, habe ich schon ein paar von den Dingern testen können (ich beschränke mich mal auf Kopf-/Helmlampen).

Zunächst gibt es ein paar chinesische NoName-Teile mit 1W im Preisbereich knapp über der LED als Einzelteil. Alle von mir getesteten waren Müll. Sie haben zwar geleuchtet, waren aber mechanisch alle unbrauchbar und dem „frühen Tod geweiht“ . Einige hatten Hitzeprobleme, da die LED direkt im Thermoplast-Material saß, bei anderen ging die dünne, als Möchtegern-Scharnier dienende „Biegestelle“ am Deckel nach wenigen Öffnungen kaputt.

Eine recht günstige 1W-Kopflampe gibt es auch von einem deutschen Importeur. Es ist ein kleines, blaues Lampengehäuse mit Batteriefach für 3 AAA-Zellen. Das Teil ist solide konstruiert und macht gutes Licht. Leider waren alle mir vorliegenden Muster unbrauchbar, da die Lampe entweder eine Temperatur- oder Spannungsabfall-Notabschaltung hat und diese auch bei vollen Qualitätsbatterien alle drei bis vier Minuten ansprang. Man kann sie sofort wieder anschalten, trotzdem ist das wenig lustig. Eigentlich sehr schade, die Lampe war recht preiswert und wie gesagt solide gebaut. Vielleicht habe ich nur eine schlechte Charge erwischt oder der Fehler ist bei neueren Modellen behoben. Bei mir war es jedenfalls so. Die „Schwesterlampe“ desselben Herstellers, eine 1w-Alu-Stablampe für 3 C-Zellen (Brenndauer 50 Std.) ist dagegen ein ganz hervorragendes Teil.

Silva baut ebenfalls LED-Kopflampen, getestet habe ich da nur die Version mit 3 Watt. Die Lampe war nicht wirklich mess- und merkbar heller als eine gute 1-Watt-Lampe, wahrscheinlich ist sie wegen des Hitzeproblems etwas gedrosselt. Das Gehäuse ist ziemlich klobig und machte auf mich nicht so einen stabilen Eindruck. Das mag aber täuschen, ich habe sie nicht im wirklichen Einsatz gehabt.

So richtig wirklich gut gefallen hat mir eigentlich nur die Petzl Myo XP. Die ist stabil, ordentlich durchdacht, winzig klein und hat eine hervorragend gute, vorklappbare Streuscheibe. Die kleine Schwester Tikka XP ist zwar auch ganz anständig, das Gehäuse ist aber nicht ganz so stabil wie bei der Myo XP (aber stabiler als die anderen genannten). Sie läuft mit AAA-Zellen, während die Myo XP mit AA’s arbeitet und dementsprechend länger durchhält.

Die Lösung, z.B. eine alte Petzl Zoom oder CEAG mit Hilfe der genannten „Umbau-LED-Birnen“ umzurüsten, hat natürlich Charme. Da bekommt man für kleines Geld bei ebay ein echt gutes Lampengehäuse und baut es für einen „Zwanni“ zur LED-Kopflampe um. Es gibt bei diesen Umrüstbirnen aber auch Unterschiede. Es gibt einfache Versionen, bei denen aus dem Sockel nur ein Stück Platine guckt – da leuchtet die LED u.U. nur den halben Reflektor aus. Bei anderen sitzt die LED so, daß sie nach vorne strahlt, was dann auch nur einen Teil des Lichts zum Reflektor lässt und mindestens ein in den USA vertriebenes Fabrikat strahlt nach vorne gegen einen kleinen, kegelförmigen Reflektor, der das gesamte Licht zur Seite und damit zum Lampenreflektor leitet. Last not least gibt es noch welche, die auf der herausragenden Platine zwei LEDs haben und somit auch den gesamten Reflektor ausleuchten – und das dann natürlich mit insgesamt 2 Watt.

Natürlich laufen auch eine Menge anderer Selbstbauten herum – Jan nannte eine Möglichkeit (die mir mechanisch auch nicht soo zusagt), einige haben schlicht die LED an den Helm gepinnt, andere vorhandene Gehäuse selbst umgerüstet.

Wohlgemerkt, das stellt nur meine persönliche Meinung und Erfahrung dar.

Mike

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Deistergeist
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Beitrag von Deistergeist » 24.01.2006 19:54

Moin!
Die Petzl Myo xp benutze ich schon seit einigen Monaten-und bin begeistert! :thumbup:

Glückauf!
„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“

Gast

Beitrag von Gast » 25.01.2006 14:16

Erfahrungen mit Luxeon Austauschteilen in Taschenlampenbirnenform... :?:

Diese Teile fallen mir auch schon geraume Zeit ins Auge,giebt es bei eBay seit gut 2 Jahren pausenlos,und gehen zu Preisen weg die höher liegen als die meisten kompletten Luxeon Taschenlampen der gleichen Leistungsklasse :?

Ich habe mir den Kauf bisher immer verkniffen,da die Anbieter jegliche Angaben zur tatsächlichen Stromaufnahme und Funktionsweise der Stromregelung verweigern.
Bei Allem was mehr als 1W hat,bzw mit mehr als 3 Zellen arbeitet erwarte ich vom Gefühl her akute Temperaturprobleme,bzw bei 3 Zellen+konventioneller Vorwiederstand ein Verhalten wie Neuebatterien=LED total überlastet----halb leer=LED liefert kaum noch brauchbare Helligkeit...

Liege ich mit der Befürchtung richtig ?

Oder haben die kleinen Teilchen tatsächlich ein brauchbaren Regler ??

Triode

Beitrag von Triode » 25.01.2006 18:27

Interessant sind die technischen Dokus zum runterladen bei luxeeon.Gibts auch in Deutsch.
Und dann mag jeder nach eigenen Wünschen Basteln.
@Fish Bowl
Wünsche dir gute Besserung.
Kann mir deinen Frust vorstellen.

Gast

Beitrag von Gast » 26.01.2006 00:04

Jo,die Daten der LED´s sind sind mir bekannt,und praktische Erfahrungen im Verbauen hab ich auch schon gesammelt....daher meine Befürchtungen,und die Frage was drann ist .

Wäre ja mal ganz schön wenn man seine Maglite tatsächlich ohne große bastelei zur Luxeonlampe umrüsten kann,nur möchte ich keine 20 30 Euro für soein Teil hinlegen wenn die LED nach 20h den Hitzetod stirbt,bei mäßigem Ladestand kein brauchbares Licht mehr liefert,oder dank miesem Regler den Wirkungsgrad einer Kohlefadenlampe hat... :?

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FishBowl
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Beitrag von FishBowl » 27.01.2006 00:33

@ Triode
Danke für die Wünsche.
Im Prinzip habe ich die Sache im Griff, soweit überhaupt möglich, bin ansonsten gesund und fit.
Frust ist nicht mein Ding, ich habe das nur erwähnt, um meine momentane Zurückhaltung auch bei technischen Aktivitäten sachlich zu begründen.

Das Thema interessiert mich ansonsten brennend, insbesondere eben in Bezug auf Regelung gegen Ladezustand, Temperatur und ggf. Zellentyp. Jeder, der 'mal Alkalis oder NiCad-Akkus in eine Billig-Taschenlampe gesteckt hat, wird wohl verstehen, was ich meine. Deren Birnchen sind in der Regel für den Betrieb mit einfachen Zink-Kohle-Batterien ausgelegt und an deren Innenwiderstand angepasst, laufen mit nichts anderem vernünftig.
Wäre schlimm, solche LEDs ebenso zu mishandeln...

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