Strategische Eisenbahnstrecken in der DDR
- Käptn Blaubär
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Strategische Eisenbahnstrecken in der DDR
Moin!
Wenn man mal etwas Zeit hat...
Beim Sortieren und Durchblättern einiger (ur-)alter Eisenbahnzeitschriften bin ich auf einen sehr interessanten Artikel über strategische Reserve- und Ausweichstrecken auf dem Gebiet der ehem. DDR gestoßen. Auf sieben Seiten werden alle bekannten Umfahrungsstrecken zur Umgehung von Eisenbahnknotenpunkten und alle vorbereiteten Flußüberquerungen von Oder, Neiße, Havel, Elbe und Mulde genau beschrieben. Dazu gibt es eine Streckenkarte der Deutschen Reichbahn mit den ergänzten strategischen Strecken, einige Fotos, u.a. auch von bei Übungen errichteten Behelfseisenbahnbrücken über die Elbe (s.u.) sowie eine Beschreibung der Behelfsbrückensysteme.
Hat vielleicht noch jemand Interesse an dem Artikel? Der Artikel ist übrigens im eisenbahn-magazin 11/94 erschienen.
Gruß
Michael
Wenn man mal etwas Zeit hat...
Beim Sortieren und Durchblättern einiger (ur-)alter Eisenbahnzeitschriften bin ich auf einen sehr interessanten Artikel über strategische Reserve- und Ausweichstrecken auf dem Gebiet der ehem. DDR gestoßen. Auf sieben Seiten werden alle bekannten Umfahrungsstrecken zur Umgehung von Eisenbahnknotenpunkten und alle vorbereiteten Flußüberquerungen von Oder, Neiße, Havel, Elbe und Mulde genau beschrieben. Dazu gibt es eine Streckenkarte der Deutschen Reichbahn mit den ergänzten strategischen Strecken, einige Fotos, u.a. auch von bei Übungen errichteten Behelfseisenbahnbrücken über die Elbe (s.u.) sowie eine Beschreibung der Behelfsbrückensysteme.
Hat vielleicht noch jemand Interesse an dem Artikel? Der Artikel ist übrigens im eisenbahn-magazin 11/94 erschienen.
Gruß
Michael
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Hallo Michael,
schön das es Dir besser geht und Du wieder uns mit interessanten Sachen neugierig machst.
Leider bin ich ein nicht Bahnkenner,obwohl beim Treffen in Hamburg hattet Ihr ganz klasse Bücher dabei.
Ich kann mir irgendwie nicht helfen aber das Ding auf Deinem Photo hat verdammt ähnlichkeit mit einem Braunkohle Bagger.
Wurde der nur für den Zweck des Brückenbaus gebaut? Oder hat der eine andere Vorgeschichte?
Gruß aus Soest
Wolfgang
schön das es Dir besser geht und Du wieder uns mit interessanten Sachen neugierig machst.
Leider bin ich ein nicht Bahnkenner,obwohl beim Treffen in Hamburg hattet Ihr ganz klasse Bücher dabei.
Ich kann mir irgendwie nicht helfen aber das Ding auf Deinem Photo hat verdammt ähnlichkeit mit einem Braunkohle Bagger.
Wurde der nur für den Zweck des Brückenbaus gebaut? Oder hat der eine andere Vorgeschichte?
Gruß aus Soest
Wolfgang
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." (Albert Schweizer)
Moin erstmal!
Ich glaube mich noch dunkel an den Artikel erinnern zu können. Auf jeden Fall trifft er vollkommen das themengebiet von lostplaces, da die meisten dieser strategischen Strecken längst Geschichte sind und zurückgebaut wurden.
Lacky
Ich glaube mich noch dunkel an den Artikel erinnern zu können. Auf jeden Fall trifft er vollkommen das themengebiet von lostplaces, da die meisten dieser strategischen Strecken längst Geschichte sind und zurückgebaut wurden.
Lacky
Mut ist oft ein Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht selten auf guten Informationen beruht - Sir Peter Ustinov
- Käptn Blaubär
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Hallo Wolfgang!Wolfgang hat geschrieben:Ich kann mir irgendwie nicht helfen aber das Ding auf Deinem Photo hat verdammt ähnlichkeit mit einem Braunkohle Bagger.
Wurde der nur für den Zweck des Brückenbaus gebaut? Oder hat der eine andere Vorgeschichte?
Eine Ähnlichkeit ist zwar da, aber der Kran dürfte wohl extra für diesen Zweck entwickelt worden sein. Das gezeigte Behelfsbrückensystem nennt sich Brückengerät ESB-16 und wurde Anfang der siebziger Jahre in der DDR entwickelt, vorwiegend für den militärischen Einsatz. Einzelne Geräte wurde aber auch von der Reichbahn für zivile Zwecke eingesetzt, z.B. bei Brückenerneuerungen.
Das im vorderen Teil des Kranes eingehängte Brückenelement ist übrigens 16 m lang und wiegt 34 Tonnen.
Schönen Gruß
Michael
noch was ...über diesen link bin ich irgendwann mal gestolpert....
militärtransportwesen der nva...dort werden ua auch noch andere geräte als not-brücken vorgestellt.
http://www.axel-stephan.de/nva/MAINMTW.HTM
militärtransportwesen der nva...dort werden ua auch noch andere geräte als not-brücken vorgestellt.
http://www.axel-stephan.de/nva/MAINMTW.HTM
- MikeG
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Na, dann will ich in guter Tradition mal wieder einen Uralt-Thread ausgraben...
Heute hatte ich Gelegenheit, mir mal die Reste bei Lübars/Elbe (und gegenüber) anzusehen. Viel ist nicht mehr übrig, aber zumindest teilweise sind die Gleise noch erkennbar...
Mike
Heute hatte ich Gelegenheit, mir mal die Reste bei Lübars/Elbe (und gegenüber) anzusehen. Viel ist nicht mehr übrig, aber zumindest teilweise sind die Gleise noch erkennbar...
Mike
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Zu der Thematik gibt es auch ein Buch von Peter Bley, der damals auch der Autor für den Artikel im eisenbahn-magazin 11/94 war.Käpt´n Blaubär hat geschrieben:Moin!
Wenn man mal etwas Zeit hat...
Beim Sortieren und Durchblättern einiger (ur-)alter Eisenbahnzeitschriften bin ich auf einen sehr interessanten Artikel über strategische Reserve- und Ausweichstrecken auf dem Gebiet der ehem. DDR gestoßen...
Autor: Bley, Peter
Titel: DDR-Reichsbahn und "Vorbereitung"
Verlag: VBN Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2005
Aus dem Inhalt:
Einbindung der Reichsbahn in die militärische Vorbereitung (u.a.Großraumnetz Eisenbahn GRN-E, Einheitliche technische Forderungen, Vorhaltung stillgelegter Bahnanlagen)
Eisenbahnbautruppen des Ministeriums für Verkehrswesen
Das Militärtransportwesen der NVA (Eisenbahn-Pionier-Ausbildungsregiment Nr.2)
Militärischer Eisenbahnbrückenbau
Dublierung von Eisenbahnbrücken (oder und Neiße, Havel, Elbe, Mulde, Saale und Rügendamm)
Umgehungsstrecken abseits von Wasserhindernissen
Verbreiterung von Bahnübergängen für Panzer
Bildung und Vorhaltung von Reserven
Wer sich für die Thematik interessiert dem sei das Buch empfohlen.
Zur Übersicht anbei eine Karte mit dem GRN-E:
- Marschstrecken O-W
- Rochadelinien N-S
- Umgehung Eisenbahnknoten
- Brückendublierungen
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Das Brückengerät (Eisenbahn-Straßenbrücke) ESB-16 wurde Anfang der 1970 Jahre von der Brückenwerkstatt Dresden projektiert. Das ESB-16 bestand aus einem System von Überbauten und dazugehörigen Stützkonstruktionen, wobei ein Brückenfeld eine Stützweite von 16m hatte. Die Überbauten bestanden aus zwei mit Querverbänden verbundenen Hauptträgern. Jeder der Hauptträger war ein unsymmetrischer einzelliger Hohlkasten mit einer darauf versenkt angeordneten Schiene. Über den Abstand der Hauptträger konnte die Spurweite (1435mm oder russische 1524mm eingestellt werden.Käpt´n Blaubär hat geschrieben:Hallo Wolfgang!Wolfgang hat geschrieben:Ich kann mir irgendwie nicht helfen aber das Ding auf Deinem Photo hat verdammt ähnlichkeit mit einem Braunkohle Bagger.
Wurde der nur für den Zweck des Brückenbaus gebaut? Oder hat der eine andere Vorgeschichte?
Eine Ähnlichkeit ist zwar da, aber der Kran dürfte wohl extra für diesen Zweck entwickelt worden sein. Das gezeigte Behelfsbrückensystem nennt sich Brückengerät ESB-16 und wurde Anfang der siebziger Jahre in der DDR entwickelt, vorwiegend für den militärischen Einsatz. Einzelne Geräte wurde aber auch von der Reichsbahn für zivile Zwecke eingesetzt, z.B. bei Brückenerneuerungen.
Das im vorderen Teil des Kranes eingehängte Brückenelement ist übrigens 16 m lang und wiegt 34 Tonnen.
Schönen Gruß
Michael
Zum Aufbau kam u.a. der auf dem Bild aus dem em 11/94 abgebildete eigens entwickelte Vorbaukran ESB-KA zu Einsatz. Er bestand selber aus vier Hauptträgern ESB-16 sowie einem Kranarm und Gegengewicht.
MikeG hat geschrieben:Na, dann will ich in guter Tradition mal wieder einen Uralt-Thread ausgraben...
Heute hatte ich Gelegenheit, mir mal die Reste bei Lübars/Elbe (und gegenüber) anzusehen. Viel ist nicht mehr übrig, aber zumindest teilweise sind die Gleise noch erkennbar...
Mike
Diese Reste gehören zu den Zuführungsgleisen für die Dublierung Hämerten als Ersatz für die der Elbbrücke zwischen Stendal und Rathenow. Die Dublierung lag 5,9km nördlich der bestehenden Brücke.
Dazu gehörten:
- Die Zuführgleise o und w der Elbe von bestehenden Strecken ans Elbufer
- Verbindungskurven in Hohengöhren und w des Bahnhofs Stendal
- Montageplätze o und w der Elbe (bei allen anderen Dublierung gab es immer nur einen Montageplatz im o)
- 3 Lagerplätze für 57 ESB-16 Felder
Die Elbe war auf einer Länge von 800m mit 51 ESB-16 zu überwinden, was am 22.09.1981 auch durchgeführt wurde. Dabei wurde die Brücke probeweise von einer Diesellokomotive der BR 118 sowie einem NVA-"Normzug" mit BR 50 befahren. Es galten folgende Einschränkungen:
- max. Achslast 18t
- Vmax 10km/h
- Bremsverbot auf der Brücke (fehlende Verspannungen für Aufnahme der Schubkräfte)
Im November 1981 wurde die Brücke wieder demontiert.
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Zuletzt geändert von Handlampe am 20.12.2007 23:12, insgesamt 1-mal geändert.