Fraglich - Am Mittelrhein

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
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Belegthondion
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Fraglich - Am Mittelrhein

Beitrag von Belegthondion » 15.07.2014 20:33

Hallo,

anbei eine Landmarke und ein paar Bilder von zwei Kanaldeckeln, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob es sich um eine Sperranlage handelt.

Die Lage würde im Prinzip Sinn machen:

Der erste Deckel sperrt die parallel zum Rhein verlaufende B9 (der getaggte Ort)
Der zweite Deckel würde die Kreuzung L206/L213 sperren und damit die Möglichkeit, die Sperre relativ einfach über die Rheinhöhen zu umfahren.

Noch ein Grund, der dafür spricht: Sucht man in der bekannten Datenbank nach Goar als Namensbestandteil, findet man einige Sperren die bei St.Goarshausen, also auf der gegenüberliegenden Rheinseite, liegen. Diese sperren die ebenfalls parallel zum Rhein laufende B42 sowie die Auffahrten auf die gegeüber liegenden Rheinhöhen.

Allerdings gibt es in der Nähe beider Deckel auch die üblichen, auf Wasserwirtschaft hindeutenden Luft-Pilze.

Was meint ihr? Lohnt eine Nachfrage beim Wasserversorger?

Viele Grüße
Simon
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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 21.07.2014 19:18

Hallo Simon,

denke, es ist eher dem Bereich "Wasser" zuzuordnen. Das Gefälle runter St.Goar ist ja
nicht gerade gering, weshalb es eventuell Sinn macht, verschraubbare Kanaldeckel zu
benutzen, die dann nicht so leicht bei einem Starkregenereignis o.Ä. in die Luft gehen.

Auch macht es eigentlich keinen Sinn "hinter" dem Rhein Sperren für den Gegner zu
errichten, wenn man ihn denn vor dem Rhein aufhalten will.

Am sichersten finde ich immer, nach den Froschklappen zu suchen, was eindeutig eine
Sperre belegt. Alles andere kann und ist in den allermeisten Fällen aus dem Bereich
Wasser/Abwasser.

Gruß
Markus

P.S. Hier auf Seite 27 gibt's eine Sperre ganz in der Nähe:
vorbereitete-sperren-t10172.html

Belegthondion
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Beitrag von Belegthondion » 22.07.2014 10:56

darkmind76 hat geschrieben:Hallo Simon,

Das Gefälle runter St.Goar ist ja nicht gerade gering, weshalb es eventuell Sinn macht, verschraubbare Kanaldeckel zu
benutzen, die dann nicht so leicht bei einem Starkregenereignis o.Ä. in die Luft gehen.
Es sind aber in dem gesamten Gefälle die einzigen verschraubten Deckel. Die Deckel auf dem ersten Bild weiter oben sowie der weiter unten sind im gleichen Gefälle und "normal". Auch bei dem Deckel an der B9 ist er der einzige verschraubte,

darkmind76 hat geschrieben: Am sichersten finde ich immer, nach den Froschklappen zu suchen, was eindeutig eine
Sperre belegt.
In dem Fall wohl eher Hydranten- bzw. Schieberdeckel. Von denen gibt es reichlich in der Nähe. Leider fehlen die dazugehörigen Schilder mehr oder weniger komplett, sodass sich nicht mal mutmaßen lässt, ob da ein falscher drunter ist.


darkmind76 hat geschrieben: P.S. Hier auf Seite 27 gibt's eine Sperre ganz in der Nähe:
vorbereitete-sperren-t10172.html
Und diese Sperre ist in einer ähnlichen strategischen Lage. Nur eben auf der anderen Rheinseite. Beide würden die Zufahrt zum Rhein bzw vom Rhein ins "Hinterland" sperren.

Viele Grüße
Simon

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Beitrag von Henning » 27.07.2014 03:45

Belegthondion hat geschrieben: Es sind aber in dem gesamten Gefälle die einzigen verschraubten Deckel. Die Deckel auf dem ersten Bild weiter oben sowie der weiter unten sind im gleichen Gefälle und "normal". Auch bei dem Deckel an der B9 ist er der einzige verschraubte,
Dafür kann es einfache technische Erklärungen geben:

1. Der Rückstau ist vor allem "ganz unten" zu erwarten, weiter oben eher weniger.

2. Mehrere Deckel in räumlicher Nähe bedeuten i.d.R. verschiedene Kanäle. Bei einem Trennsystem wird z.B. der Schmutzwasserkanal bei Starkregen eher relativ unbeeindruckt bleiben, während der Regenwasserkanal leichter "unter Druck" gerät. Ebenfalls denkbar ist, dass eine Leitung von oben nach unten mit starkem Gefälle verläuft, und eine andere (mit der ersten nicht direkt verbundene) unten fast waagerecht.

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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 03.08.2014 15:04

Hallo!

generell würde ich mal laienhaft sagen: Wenn wir "die Russen" am Rhein nicht hätten stoppen
können, dann wäre es dahinter auch für Sprengschächte zu spät gewesen...

...ich denke mittlerweile, es hat weder etwas mit Abwasser noch mit Wasserversorgung zu tun.
Daher vielleicht auch die fehlenden Schilder.

Meine Vermutung ist, daß es sich bei den Schächten nur um den verrohrten Gründelbach unter
der B9 handelt, der hier vom Berge zu Tale in den Rhein rauscht. Und in letzterer Zeit kann
man ja sehr gut beobachten, wie schnell kleine Bäche zu schweren Überflutungen führen können
und welche Kraft diese dann entwickeln. Vielleicht hat man deshalb hier entsprechend vorsorglich
Deckel mit Verschluß eingebaut.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCndelbach

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Beitrag von Belegthondion » 03.08.2014 23:10

Hi,

Danke für die Beiträge.
Aber: Die Gründelbach kommt aus dem Gründelbachtal. Also hier die L206. Nicht die steil verlaufende L213 aus Richtung Werlau.
Sie läuft auch überwiegend nicht verrohrt durch das Tal, sondern offen im Bachbett. Die Unterführung unter der B9 ist auch, soweit man das von außen sieht, kein Rohr sondern recht großzügig dimensioniert.

Den Wasserversorger hab ich gefragt. Schnelle Antwort: Für Abwasser sind sie nicht zuständig. Anfrage bei der zuständigen Verbandsgemeinde. Keine Antwort...
Hab demnächst Urlaub. Vielleicht belebe ich mal ein paar alte Kontakte wieder und schau da mal persönlich vorbei.

Viele Grüße
Simon

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