Festung Varberg, Schweden

Militärische Objekte des Ersten Weltkriegs, der Kaiserzeit etc.
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MikeG
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Festung Varberg, Schweden

Beitrag von MikeG » 14.06.2014 01:27

Moin!

Vor kurzem hatten wir Gelegen heit, das nördliche Varberger Festungswerk zumindest von außen einmal in Augenschein zu nehmen. Die gesamte Festungsanlage ist recht umfangreich, Teile davon befinden sich aber auf Militärgelände und sind somit nicht zugänglich.

Von den beiden Varberger Festungen ist die nördliche mit einer Größe von etwa 100 x 60 m die kleinere. Die Festung steht heute leer und das Betreten der meisten Bereiche ist aus Sicherheitsgründen verboten und auf Grund von Toren auch nicht möglich. Baubeginn war im Jahr 1897, die Festung wurde mit Hilfe von Dynamit und Schwarzpulver in den Felsboden gesprengt. Begonnen wurde mit einem rund zehn Meter breiten und ebenso tiefen Graben rund um den Kern der Festung. Der Graben wurde durch den Bau von mehreren Kaponieren für leichte Geschütze geschützt. Außerhalb der Nord- und Süd-Festung gab es zwei über Tunnel angebundene, zusätzliche Werke mit Panzerkuppeln zum Schutz der Gesamtanlage. Am höchsten Punkt der Festung gab es vier weitere Panzerkuppeln, alle ausgerüstet mit Kanonen des Kalibers 6cm. Die Garnison hatte eine Stärke von 220 Mann und verfügte über Munitions-, Pulver- und Zünderlager, Proviant, Kohle, ein Wasserreservoir, eine Küche sowie Maschinenräume und Toiletten. Die Festung war nicht elektrifiziert, beleuchtet wurde mit Paraffin-Lampen, die Belüftung erfolgte durch natürliches Wetter. Zur Tarnung waren die Festungsteile erdüberdeckt und der Umgebung entsprechend bepflanzt. Da dies zunächst zu Feuchtigkeitsproblemen führte, wurde die nördliche Festung schließlich oberflächlich mit Beton versiegelt, was das Problem auch löste. 1927 wurde die gesamte Festung außer Dienst gestellt. Die Geschütze wurde entfernt und die meisten Öffnungen verschlossen. Einige der Geschütze wurde in der Festung Boden in Norbotten und zur Hafensicherung in Gotland wieder verwendet.

Mike
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