Abschließbarer Deckel im Wald auf Betonplatte

Vorbereitete Sperren, Sperranlagen und zugehörige Infrastruktur
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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 23.03.2014 12:07

Hallo!

Irgendwie kann ich mir da noch keine Verwendung in Verbindung mit Wasser vorstellen.

Brunnenstuben haben meistens einen Schachtdeckel, der verschließbar ist. Sehr oft auch
mit einem "Belüftungspilz" darüber. Die Funktion der Froschklappen kann ich mir in Zusammen-
hang mit Wasser-/Abwasserversorgung auch nicht erklären. Jedenfalls ist mir das so noch
nicht aufgefallen.

Bei den Fernleitungen der Bodensee-Wasserversorgung gibt es auch betonierte Flächen mit
eingelassen Schachtdeckeln. Allerdings ist das i.d.R. auch immer ein Pfosten mit Infoschildchen
dabei und Froschklappen o.ä. Zugänge gibt es auch nicht.

Wäre denn eine Wallmeister-Übungseinrichtung denkbar? Oder ist das abwegig?

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.03.2014 13:14

Hallo darkmind,

was sonst außer Wasser, wenn wir an diesem Objekt so viele Ab- oder Überläufe vorfinden?

Ein Belüftungspilz ist immer dann notwendig und vorhanden, wenn keine anderweitige Einrichtung zum Druckausgleich vorhanden ist. Ist unserem Fall ist ein Druckausgleich jedoch durch die vorhandenen Rohre gegeben.

Die sogenannten Froschklappen stammen im weitesten Sinne aus der Wasserwirtschaft. Sie finden überall dort Anwendung, wo ein flüssiges oder gasförmiges Medium austreten aber nichts, also auch keine Fremdstoffe oder Fremdkörper in das System eintreten sollen. Dieser Funktion bedient man sich auch bei manchen vorbereiteten Sperren.

Eine Wallmeisterübungsanlage würde ich ausschließen, denn dafür wäre sie meiner Ansicht nach ein wenig überdimensioniert. Hierzu würde ein Schacht mit jeweils einem Abschlusskasten der verschiedenen Ausführungen völlig ausreichen.

Viele Grüße

Kai

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Geograph
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Beitrag von Geograph » 23.03.2014 15:31

redsea hat geschrieben:Eine Wallmeisterübungsanlage würde ich ausschließen, denn dafür wäre sie meiner Ansicht nach ein wenig überdimensioniert. Hierzu würde ein Schacht mit jeweils einem Abschlusskasten der verschiedenen Ausführungen völlig ausreichen.

Es handelt sich um eine Übungs-Trichtersperranlage, bestehend aus drei Sprengschächten. ;)


Zum Vergleich zwei derartige Anlagen aus Bayern:

http://www.sperranlagen.de/Database/ind ... value=4061

http://www.sperranlagen.de/Database/ind ... value=4639



Grüße,
GEOGRAPH

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.03.2014 16:09

Hallo Geograph,

interessante Info, das hätte sich mir so nicht erschlossen. Danke!

Aber warum gestaltet man eine Übungsanlage so aufwändig mit drei Übungsobjekten und was hat es mit dem großen Betonsockel oder Fundament auf sich?

Viele Grüße

Kai

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Wilhelm94 (†)
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Beitrag von Wilhelm94 (†) » 23.03.2014 16:29

Hallo, also hatte ich doch etwas Recht.
Habe mir nämlich in letzter Zeit viele dieser Schächte noch
im Original angeschaut, und bei uns in Franken gibt es noch
jede Menge davon.

Omega1
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Beitrag von Omega1 » 23.03.2014 17:31

Aber hallo...

... hier gehts ja richtig weiter! :)

Die zwischenzeitlich eingeworfene Richtung Kanal/Abwasser/SRK und auch Feuerwehr-Hydranten (obwohl in Württemberg ja bekanntermassen riesige Schachtdeckel vorhanden sind) kann ich u. a. aus beruflichen Gründen verneinen.

Die Richtung mit der Sperranlagen-Übungseinrichtung klingt wiederum beinahe logsich. Vielleicht haben hier in der Trainings Area nicht nur US-Kräfte geübt, sondern auch die BW oder andere NATO-Partner? ? ?
Sinn machen würde es sicher - und vielleicht gab es an den umliegenden Autobahnen und Bundesstraßen ja auch entsprechende Sprengeinrichtungen?!?! Weiß da wer was?

Ansonsten habe ich mal einen Versuch einer Skizze angehängt (bitte net :megawut: dafür, besser geht aber grad net).

Grüße,
Dirk
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Wilhelm94 (†)
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Beitrag von Wilhelm94 (†) » 23.03.2014 18:31

Hallo Dirk,
mit den Hydrantendeckeln hab ich nur den Vergleich gebracht.
Bei der Feuerwehr steht auf dem Deckel "Hydrant" auf den
Sperranlagen befindet sich darauf kein Hinweis. Habe im letzten
halben Jahr soviel Deckel gesehen auch außerhalb Bayerns,
deshalb mein Vergleich.
Vielleicht kann uns Geograph hier aufklären was sich unter der
Kappe befand.

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redsea
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Beitrag von redsea » 23.03.2014 19:18

Hallo Wilhelm94,

die sogenannten Abschlusskästen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Je nach möglicher Einbausituation werden die Zündleitungsrohre horizontal verlegt und enden in Abschlusskästen mit Froschklappen o.ä. oder werden schräg nach oben verlaufend verlegt und enden in Abschlusskästen mit ovalen Deckeln (ähnlich ovaler Hydrantenkappendeckel) oder kreisrunden Deckeln. In den Zündleitungsrohren befinden sich Kunststoffschnüre die zum Durchziehen der Zündleitungen dienen (siehe Foto).

Mehr ist im Artikel Vorbereitete Sperren auf Deutschlands Straßen nachzulesen.

@Dirk: Danke für die sehr aussagefähige Skizze! :thumbup:

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von Omega1 » 23.03.2014 19:39

Hi Wilhelm94,

hehe, ja das mit der Beschriftung an den zumeist "ovalen" Hydranten ist mir bekannt (weil selbst lang genug in der Fw) und war hier als Vergleich zum Einbringen in die Diskussion ja sogar gut. Dass es die nämlich auch im Zusammenhang mit Sperranlagen in der Form und ohne Beschriftung gibt wusste ich widerum nicht.
Allerdings steht mitnichten auf Hydranten auch überall tatsächlich "Hydrant" drauf und aussehen tun die gebietsweise auch anders: württemberger Schachthydranten haben andere Kappen (sehen teilweise aus wie Otto-Normal-Kanalschachtdeckel), sind teilweise ohne Hydrantenbeschriftung auf dem Deckel und selbige gab´s auch schon zumindest in "gesichert", wenn auch nicht verschraubt.
Also wäre deine Idee für hier gar nicht mal so schlecht, mal davon abgesehen, dass das betreffende Gebiet in Hessen liegt und nicht im württembergischen Teil von Ba-Wü. ;)

Gruß,
D.

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Beitrag von dolphiner » 23.03.2014 21:53

Da komme ich zu spät mit meiner billigen Paint-Skizze. :mrgreen:

Ich war heute vor Ort und habe mir eine Skizze gezeichnet.
Neue Fotos gemacht und Zuhause die Skizze versucht mit Paint umzusetzen.

Die Klappen sind in der Flucht der Schachtdeckel.
3 Klappenpaare, umfasst von einem Rahmen aus Beton, jeweils unterhalb der Schachtdeckel.

Weiterhin ist südlich diese Schräge die mir unklar ist.
Sonst sind alle Seiten mit Erdreich angeschoben.
Die Steigung der Schräge ist lt. meiner Meinung zu steil um sie zu befahren.
Unter einer Schicht aus Moos normale Knochensteine.

Westlich in der Böschung befindet sich eine Kuhle.
Was hier sich befindet lässt sich ohne zu graben nicht feststellen.

Man beachte, dass die Nutzer das Gelände 92/93 zurückgegeben haben.
Das ist 20 Jahre her.

Der Wald westlich des Objekts ist auch relativ jung und nach Abzug der Amerikaner angepflanzt worden.
So war das Gelände ursprünglich relativ offen.

Als Urbexer kennt meine Nase die Gerüche in HAWK Sites, in Maginot Bunkern und anderen ehemaligen Liegenschaften.
Der Geruch von Diesel oder anderen Treibstoffen herrscht hier NICHT.

Ich warte noch eine Woche ob sich das Forstamt meldet und suche mir dann einen Ansprechpartner in der Gemeinde.
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