Tieffliegendes Fluggerät bei Nacht ohne Beleuchtung

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Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 06.02.2014 17:29

Hallo,
ich habe mir jetzt mal Berichte und Videos über diesen Apache Hubschrauber angesehen. Langsamer Tiefflug scheint wirklich geübt zu werden: 10 Fuß über unbewohntem Gebiet und 500 Fuß über bewohntem Gebiet sind in Deutschland erlaubt.
Bei einer Beobachtung in Bayern hatten die Hubschrauber wohl noch die farbigen Positionslampen an. Das lässt sich für Kampfeinsätze (und Übungen) aber mit Sicherheit nach Bedarf abschalten.
Natürlich ist das Spekulation, aber der Heli könnte hier oben zu Besuch gewesen sein. Damals knatterten die Bell UH-1D aus Hohenlockstedt auch ab und zu bei Dunkelheit rum, aber eher nicht direkt über Ortschaften.
Amerikaner waren hier oben öfters zu Gast, meist in Hohn. Mir ist da mal südlich von Lentföhrden auf der Bundesstraße 4 eine A-10 im Tiefflug vor die Augen gekommen, mit diesem typischen Flügelwackeln, habe echt gestaunt. Das Ding flog auch verdammt langsam.
Erst später habe ich gelesen, dass die damals vorübergehend in Hohn stationiert waren und hier wohl fleißig geübt haben.
Aber nun mal vielen Dank für die verschiedenen Antworten. Heute wäre es dank Internet sicher leichter, so ein Ereignis richtig einzuordnen.
Hubschrauber bei Dunkelheit sind inzwischen gar nicht mehr so selten. Die fliegen dann aber immer brav mit Licht und meist recht hoch.
MfG

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redsea
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Beitrag von redsea » 06.02.2014 18:56

Deichgraf63 hat geschrieben:(...) Langsamer Tiefflug scheint wirklich geübt zu werden: 10 Fuß über unbewohntem Gebiet und 500 Fuß über bewohntem Gebiet sind in Deutschland erlaubt. (...)

Hallo Deichgraf63,

könntest Du zu diesen Informationen bitte die Quelle angeben und ergänzen ob Tag- oder Nachttiefflug und für welche Luftfahrzeugart (Strahl-/Propellerflugzeug oder Hubschrauber) diese gelten sollen.

Mir sind über Land nur die Tieffluggrenzen: 250 ft, 500 ft, 1000 ft und 2000 ft gemäß ENR 1.15 Tiefflug (Low Level Flights) des Amt für Flugsicherung der Bundeswehr bekannt. Im Übrigen richten sich die Grenzen nicht nach der Geschwindigkeit des Luftfahrzeuges, sondern nach der Flugsicht. Dies zum Punkt "Langsamer Tiefflug".

Dir ist bewußt, dass 10 Fuß nur 3 m sind und Du weißt auch, dass man Drachen bis 100 m Höhe steigen lassen darf und erst ab dieser Grenze den Luftverkehr gefährdet?!

Viele Grüße

Kai

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pigasus
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Beitrag von pigasus » 06.02.2014 20:51

Mitte der 80er haben wir (DLRG) mehrfach beim BGS in Hangelar Druckkammerlehrgänge gemacht und sinddann mit der Kammer im Konturenflug über das Siebengebirge - sicher eher ( gefühlt recht genau) 3 m über den Baumwipfeln als 250ft über Grund, mit UH-1D und Puma. Allerdings tagsüber.

Christoph
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.

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Beitrag von hollihh » 06.02.2014 21:35

Moin,

für Hubschrauber und militärische Tiefflüge gibt es Ausnahmen...

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redsea
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Beitrag von redsea » 06.02.2014 23:49

Hallo hollihh,

so wie ich es verstanden habe, geht es hier um militärische Tiefflüge, weshalb ich auch die Tieffluggrenzen aus der ENR nannte. Für zivile Luftfahrzeuge gelten natürlich andere Tieffluggrenzen. Die von mir genannten Daten entstammen übrigens der neuesten Fassung der ENR, wobei ich allerdings vergaß 1500 ft mit aufzuzählen. Für militärische Tieffluggebiete gelten selbstverständlich abweichende Tiefflughöhen.

Dass es für Hubschrauber Ausnahmen gibt, ist so nicht korrekt, denn auch für Hubschrauber gibt es festgelegte Tieffluggrenzen. Ausnahmen gibt es lediglich für besonderes Fluggerät bzw. Fluggerät für besondere Einsätze und Aufgaben. Diese gibt es aber selbstverständlich auch für Strahl- und Propellerflugzeuge, die entweder durch die ENR geregelt sind oder aber einer besonderen Genehmigung des BMVg bedürfen.

Viele Grüße

Kai

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Beitrag von Deichgraf63 » 08.02.2014 12:47

Hallo,
bei der Suche über mögliche Tiefflüge von Apache Hubschraubern fand ich auch folgenden Artikel: http://www.nordbayern.de/region/forchhe ... -1.3401528
Da stand es, hier ein Auszug aus der Internetseite der Luftwaffe:

"Welche Mindestflughöhe ist über der Bundesrepublik für Militärische Luftfahrzeuge erlaubt?

Flugbewegungen mit militärischen Luftfahrzeugen der Bundeswehr und der in Deutschland fliegenden Alliierten unterhalb 2000 Fuß (ca. 600 Meter) über Grund gelten als Tiefflug.
Für diese Tiefflüge, sind zusätzliche Bestimmungen erlassen worden. Militärische Strahl- und Propellerflugzeuge müssen grundsätzlich 1.000 Fuß (~ 300 Meter) als Mindesthöhe einhalten. Zwar können sie fast über der gesamten Bundesrepublik in einer Höhe von 500 Fuß (~ 150 Meter) fliegen, unterliegen dabei allerdings einer besonderen und streng limitierten Genehmigungspflicht durch das Bundesministerium der Verteidigung. Beim Überflug von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern ist eine Mindesthöhe von 2.000 Fuß (~ 600 Meter) einzuhalten. Für militärische Hubschrauber gelten grundsätzlich 500 Fuß (~ 150 Meter) als Mindestflughöhe. Bei Erteilung einer Tieffluggenehmigung müssen die Hubschrauber eine Mindesthöhe von 100 Fuß (~ 30 Meter) einhalten, wobei diese in besonderen Hubschrauberkoordinierungsgebieten bis auf 10 Fuß (~ 3 Meter) abgesenkt werden kann."

Quelle: http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/

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Beitrag von hollihh » 08.02.2014 16:48

Hallo

@ redsea: ...den Beitrag von Deichgraf meinte, Danke.


Es gibt sog. Helicopter flight coordination Areas (HFCA), in denen die Flughöhe bis auf 10 Fuß abgesenkt werden kann...

Nun wird's aber Off Topic

Gruß

Holli
Zuletzt geändert von hollihh am 08.02.2014 16:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von MikeG » 08.02.2014 16:49

Moin!

Sicherlich ist das aus Sicht von Deichgraf63 ein für ihn ungeklärtes Erlebnis aus seiner Vergangenheit und, je nach Sichtweise, ja vielleicht auch ganz interessant. Dass wir das Ganze aber überhaupt nicht klären können und uns hier nur in wilden Spekulationen ergehen, ist doch sicher allen klar, oder?

Ein Ergebnis, das die eigentliche Frage beantwortet, wird dabei aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht herauskommen können.

Mike

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Beitrag von Deichgraf63 » 15.02.2014 17:19

Hallo,
erst einmal vielen Dank für die netten Antworten hier.
Ich hatte mir erhofft, dass jemand mal eine ähnliche Beobachtung gemacht hatte.
Ich halte es nach Abwägung aller Fakten jetzt für relativ wahrscheinlich, dass es sich um einen militärischen Übungsflug handelte.
Dafür spricht, dass nach dem Fluggeräusch Höhe, Kurs und geringe Geschwindigkeit absolut konstant waren (Autopilot?) und das Ding, vermutlich wegen der matten Lackierung, gar nicht zu sehen war.
Ohne Nachsichtgeräte wäre so ein Tiefflug sicher auch lebensmüde gewesen.
Jeder Hobbypilot hätte riskiert, dass sein Fluggerät und die Lizenz weg wären.
Bei dem Krach war ich vermutlich auch nicht der einzige, dem das spanisch vorkam.

MfG Deichgraf63

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Beitrag von Blubir » 18.02.2014 20:52

Also, wenn ich das hier so lese, setzten sich meine grauen
Zellen in Bewegung.
Ich bin Jahrgang '75, und ich hatte als Kind auch so ein Erlebnis.
Es muss Ende der 70er, Anfang der 80er gewesen sein.
Ich kann mich erinnern, das mehrere Hubschrauber in der Dunkelheit
Unbeleuchtet und extrem tief über unser Haus geflogen sind.
Wir haben sie nur erkannt, weil wir ein starkes hoflicht hatten und
der Schein der Lampe von den Hubschraubern reflektiert wurde.
Es waren mehrere Hubschrauber. Mehr als 10.

Ich wohne in springe/Hannover.
Sie kamen aus sw und flogen in Richtung ost- Nordost.
Gruß
Björn

- Bunt ist das Dasein und Granatenstark -

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