gemeinsame Trasse Straße und Bahn

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
sigma
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Beitrag von sigma » 21.01.2014 20:20

Spannende Sache.

Frage: Sind damit auch Situationen gemeint, in denen die Strassenbahn zumindest in einer Richtung auf der falschen Fahrbahn entgegen kommen kann. Gab es früher mindestens in Brandenburg, in Cottbus-Ströbitz und bei der Kirnitschtalbahn. Aktuell kann solch eine Situation in Cottbus-Madlow (Linie 3) beobachtet werden:



sigma

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Frontstadtkind
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Beitrag von Frontstadtkind » 21.01.2014 20:28

Das ist ja der Hammer. Man schwitzt ja schon beim Ansehen vor Angst.

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redsea
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Beitrag von redsea » 21.01.2014 20:29

Oliver hat geschrieben:Moin,

ich glaube es geht dem Seemann darum dass auf einer "Fahrbahn" sowohl die Schienen liegen und eben die normale Autospur, (...) die Fahrbahn somit nur im gegenseitigen Wechsel zu benutzen ist. (...)
Seemann hat geschrieben: (...) bei denen Straße und Bahn dieselbe Trasse verwenden.

Die Trennung erfolgt dabei nicht baulich, sondern "zeitlich", nämlich durch Ampeln oder Schranken. (...)

Hallo Oliver,

danke für den Hinweis, dann ist mir klar was gemeint ist.

Mich hatten die bisherigen Antworten irritiert, da sie bis auf die von lars genannte Kattwykbrücke die gleichzeitige Benutzung darstellen, die ja keineswegs unüblich ist und nicht die besagte zeitliche Trennung durch Ampeln oder Schranken.

Über die Kattwykbrücke in Hamburg sind wir letzten Monat selbst gefahren. Das Interessante an ihr ist nicht nur der wechselseitige Sraßen- und Bahnverkehrnutzung, die durch eine Ampeln und Schranken geregelt ist, sondern dass es sich zu dem noch um eine Hebebrücke handelt.

Das anhängen Foto entstand beim Warten vor der Schranke um die Lok passieren zu lassen. Bis unmittelbar vor der Bücke verlaufen die Trassen getrennt, auf der Brücke liegt die Eisenbahntrasse dann mittig in der Fahrbahn.

Viele Grüße

Kai
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Seemann
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Beitrag von Seemann » 21.01.2014 20:54

Genau das habe ich tatsächlich gemeint.

Bei der Straßenbahn ist das ja sehr üblich, daß die Glesie in der Straße liegen. Die Benutzung der Gegenfahrbahn ist sicher eine Besonderheit aber eigentlich meinte ich mehr sowas wie Kattwykbrücke, Lindaunis, Ennepetal usw.
Eine Fernbahn auf der Straße ist sicher etwas ganz Besonderes und sollte hier das Thema sein.

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 22.01.2014 09:31

Seemann hat geschrieben:Das sind ja schon eine Menge sehr interessante Beispiele.

Ich gehe mal davon aus, daß so etwas bei Straßenbahnen doch relativ häufig anzutreffen war. Bei "normalen" Eisenbahnen wohl deutlich seltener.
Am Ehesten da sicher bei Industrie- und Hafenanlagen.

Bei mir war auch die Überraschung bei Ennepetal besonders groß, als ich da mal auf einer Motorradtour hingeraten bin.

Und Flensburg ist mir auch sehr geläufig, da ich da her komme. Allerdings sah das zu meiner Schulzeit am Hafen noch gaaanz anders aus. Vor Allem natürlich der ZOB :cry:
Moin,
Industriebahnen, die sich mit dem autoverkehr die Straße geteilt haben, gab es in Hamburg in Altona und in Wandsbek (hier im Forum dokumentiert).
Eine der schönsten Schiene-Straße-Teilungen in Norddeutschland war die alte Grünentaler Hochbrücke. Hier ein paar beeindruckende Fotos:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 14,1152253

Grüße
Djensi

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Beitrag von Seemann » 22.01.2014 10:33

Das ist wirklich eine sehr schöne Brücke gewesen.

Schade, daß die abgebaut wurde.
Google gibt da noch weitere schöne Bilder an.

Das selbe Schicksal droht ja auch der Levensauer Hochbrücke in Kiel. Die gehört zwar nicht zum Thema, ist aber auch sehenswert und von der Straßenführung auch etwas Besonderes mit dem Tunnel, der den Bahndamm kreuzt.

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Beitrag von manni » 22.01.2014 12:28

In Hamburg, Wilhelmsburg gibt es die Fährstraße, zweispurige Einbahnstraße in östlicher Richtung. Dort konnte es einem bis 1976 auch passieren, das eine Straßenbahn entgegen kam, wenn man zu weit links fuhr oder das Auto in einer Bucht am linken Rand stand. In der nördlichen Spur der Fährstraße lagen beide Gleise der Straßenbahn.
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Gruß aus HH-Rbo
manni

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Beitrag von stefan64 » 22.01.2014 14:31

Moin moin,

also ich kann mich erinnern, dass das früher garnicht so unüblich war. Ich bin z.B. in Rheine aufgewachsen und da gab es über das ganze Stadtgebiet verteilt Betriebe der Textilindustrie. Die Werke hatten ausnahmslos Gleisanschluss. Dabei führten die Gleise oft über öffentliche Straßen, weil einige Betriebe sich im Stadtgebiet befanden. In den 70ern wurden dann wohl einige Anschlüsse deaktiviert, und die Eisenbahnwaggons wurden mit Tiefladern (Culemeyer) zu den Betrieben gebracht. Bilder habe ich jetzt keine gefunden, muss ich mal meinen Vater fragen, aber in meiner Erinnerung sind die Gleise in der Straßendecke noch recht präsent.

Schöne Grüße,
Stefan

norhei

Beitrag von norhei » 22.01.2014 18:48

Hallo, in Berlin und Brandenburg fallen mir folgende Stellen ein:

Berlin-Spandau: Kleine Eiswerderbrücke, Eisenbahn bis ca. 1996
Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File: ... werder.jpg
Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3% ... hn_Spandau

Forster Stadteisenbahn: Industrieanschlüsse fast ausschließlich in der Straße bis 1965
Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... dtbahn.JPG
Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Forster_Stadteisenbahn

Spremberger Stadtbahn:Industrieanschlüsse fast ausschließlich in der Straße bis 1956
Karte: http://www.deutschefotothek.de/obj71054702.html
Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Spremberger_Stadtbahn

Industriebahn Berlin-Schöneweide: Industrieanschlüsse teilweise in der Straße bis 1996
Foto: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/29645249
Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Industrie ... %B6neweide

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Beitrag von redsea » 22.01.2014 19:51

stefan64 hat geschrieben:Moin moin,

also ich kann mich erinnern, dass das früher garnicht so unüblich war. (...)

Hallo Stefan,

das hatten wir schon richtig gestellt. Solch gemeinsame Nutzung gab und gibt es zu Hauf.

Seemann sucht jedoch Trassen die nicht gemeinsam, also nicht gleichzeitig, sondern zeitlich wechselnd mal von Straßenfahrzeugen und mal von Schienenfahrzeugen genutzt werden und bei letzterer Nutzung mittels Ampeln oder Schranken temporär für den Straßenverkehr gesperrt werden.

Viele Grüße

Kai

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