Spuren der Aktion "Gomorrha" an der Elbe

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
Phobos312
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Spuren

Beitrag von Phobos312 » 23.02.2014 19:04

Von Hamburg abgesehen, kenne ich solche Schuttberge noch aus meiner alten Heimat Sachsen. Es gab im damaligen Karl-Marx-Stadt mehrere Stellen, wo die ganzen Trümmer hingefahren wurden. Einer davon waren die sog. Ziegelberge, unmittelbar in Nähe meiner Schule. Ein Paradies für spielwütige Kinder...
Bis etwa mitte der 60er wurde dort Bauschutt gebracht, aufgearbeitet und auch entnommen. Dazu zog sich durch das ganze Gelände eine Lorenbahn. Immer mal wieder wurde das Gelände längere Zeit gesperrt (für uns war es offiziell sowieso tabu, aber wen interessierte das), weil Überreste von menschlichen Körpern gefunden wurden und die Polizei ermittelte. Es waren aber immer "Kriegsreste" weil der Beginn dieser Berge schon im Krieg lag und wohl mehr oder weniger sorgfältig abgelagert wurde.
Wir hatten uns in diese kegelförmigen Berge Höhlen gegraben und spielten dort. Das ganze Gelände war mehrere Fußballfelder groß und wurde später eingeebnet. Heute stehen da erhöht Werkhallen usw....
Chemnitz war auch sehr stark zerstört.

Pogg 3000
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Beitrag von Pogg 3000 » 25.02.2014 17:19

Aus meiner alten Heimat (Mannheim) ist mir kein Schuttberg bekannt, weis jemand wohin der Mannheimer Schutt kam?

Aus Wroclaw (Breslau) sind mir zwei Schuttberge bekannt, einer an der Kreuzung der Strassen Slezena/ Kamienna (Nähe Hauptbahnhof), der zweite im aufgeschütten Park S.Staszica.

Zum Thema gibt´s ein Buch: "Breslau 1947 Luftaufnahmen" Verlag "Via Nova" ISBN 978-83-60544-58-7.
(Ist ein polnischer Verlag, Buch ist aber in deutscher Sprache.)
(Allgemeine Frage: Ist es in Ordnung wenn ich Bücher/ Verlage mit ISBN-Nummer nenne?)

Im Bild auf Seite 98 ist die Stelle des ersten Schuttbergs beschrieben, auch wenn dieser 1947 noch garnicht vorhanden war.

In Dresden gab´s früher einen Schuttberg in der Nähe des Alberthafens, dieser wurde aber z.T abgetragen und neu "Modeliert"

Schöne Grüße, TK

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 26.02.2014 11:18

@ TK: Nennung von Büchern mit ISBN ist ideal, weil darüber kann man im Handel bei Bedarf bestellen oder in der Bücherei den Bestand nachfragen.

Mannheim wird wie jede große Stadt auch irgendwo eine Trümmeraufbereitung gehabt haben. Wenn du bei Tante Google googlest, dann findet sich da auf Anhieb etwas. Zu Details muss man einwenig rumstochern und manchmal auch quer lesen.

Viele FGrüße
Djensi

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Beitrag von zulufox » 26.02.2014 14:12

Frankfurt am Main:

Monte Scherbelino

siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%BCmm ... sellschaft

MfG
Zf :holy:
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von MikeG » 26.02.2014 14:15

Moin!

Bitte macht doch ggf. für andere Städte etc. neue Themen auf - hier geht es eigentlich um die Trümmer am Elbstrand.

Danke!

Mike

suchwas
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Elbstrand 27.02.2015

Beitrag von suchwas » 10.03.2016 19:32

Hallo @-all,

hier einige Bilder von einer aktuellem Begehung Ende Februar 2016....

Viele Grüße, Jörg (suchwas)
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Beitrag von klaushh (†) » 10.03.2016 23:15

Moin, moin!

@suchwas
Das erste Bild sieht ja sehr nach einem beschädigten alten Grabstein aus. Oder könnte der Stein aus der Seiteneinfassung ("Geländer") einer Brücke stammen?

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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Beitrag von suchwas » 11.03.2016 06:53

Moinsen,

Brückenelement....interessant sind auch die ganzen "Kleinfunde" wie die Reste an- und verschmolzener Glasgefäße (Flaschen, Schälchen, Flakons etc.)...es liegt dort auch noch die "Kappe" eines Einmannbunkers.

Viele Grüße aus dem wilden Süden, Jörg

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Beitrag von Djensi » 13.03.2016 12:57

Moin,

ich hatte mich in der letzten Woche auch aufgemacht und in den Gezeitenkalender geschaut.
Die Elbe gibt den größten Teil der Funde nur bei Niedrigwasser preis. Gummistiefel sind zur Begehung sehr empfohlen.
Zunächst ist man angesichts der Menge an Funden fast überfordert. Der Strand ist übersäät mit Relikten, auf den folgenden Fotos gibt es eine kleine Auswahl. Zudem plane ich für einige Funde auch die Geschichte dahinter zu ermitteln und aufzuschreiben.

Ich habe mich dabei erwischt, dass ich nach einiger Zeit an diesem Ort wohl so etwas wie Ehrfurcht vor der Geschichte der Trümmer entwickelt habe. Denn kleine Funde, die ich aufgehoben hatte, habe ich dann zurückgelegt und nicht einfach an den Strand geworfen.

Btw: "Belohnt" für die Stunden in der Saukälte wurde ich bei meiner Rückfahrt, als ein A 380 in Finkenwerder "ready for take-off" auf der Startbahn stand ich bin dann rechts ran und habe den Start hautnah erleben können - Wahnsinn...

Grüße
Jens
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Beitrag von Djensi » 13.03.2016 13:05

Weitere Fotos, zu den Kalksandsteinen mit dem Ziegelstempel KOX und ..OGAM..N?... konnte ich noch nichts ermitteln.
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