Funkmeßstation in den Hüttener Bergen?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 25.01.2012 16:37

Moin Rolf,

heute bezeichnet man diese Art von Verbindung wohl als point-to-point (PTP).
Für die gute Wirkung war doch wenn ich micht richtig erinnere eine gute Sichtverbindung erforderlich.

Auf der Strecke von Boostedt über Ascheffel nach Hürup drängen sich Erhebungen wie der Schwiehagen im Halloh und der Aschberg ja förmlich auf.

Wo eine Richtfunk-Einrichtung bei Hürup gestanden haben könnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Südöstlich Felnsburg sind ja doch einige sanfte Erhebungen, wie ich aus meinen Flensburger Tagen noch weiß. Vielleicht könnte jemand zu diesem Aspekt ja noch etwas ergänzen. :-)

Hier am Niederrhein kann bzw. konnte man wunderbar die Richtfunktstrecken an den entsprechenden Einrichtungen aus der Zeit des KK nachvollziehen.

Eigentlich eine Analogie zu wichtigen Verbindungstrecken aus napoleonischer Zeit, als Straßen von Kirchturm zu Kirchturm (aus-)gebaut wurden...

Grüße, Eric
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bettika
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Beitrag von bettika » 25.01.2012 16:41

Hallo,
wenn auf dem Aschberg ,kommt der Bereich Bismarckdenkmal
http://kronwerk.lernnetz.de/faecher/ges ... dyssee.htm
und Jugendherberge in Frage,
falls es noch Überreste der füheren Nutzung geben sollte , werden sie spätestens dann weg sein:
http://www.kn-online.de/lokales/rendsbu ... plant.html


FLAK Osterby, ist zur Lage genaueres bekannt ?
Die Hüttener Berge sind sicher einen Besuch wert, :-) der Ausweichhafen See in Klein Wittensee ist auch in der Nähe, da soll aber baulich nur noch die Kommandantur erhalten sein.

Grüsse Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Beitrag von bettika » 25.01.2012 16:48

EricZ hat geschrieben:

Wo eine Richtfunk-Einrichtung bei Hürup gestanden haben könnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Südöstlich Felnsburg sind ja doch einige sanfte Erhebungen, wie ich aus meinen Flensburger Tagen noch weiß. Vielleicht könnte jemand zu diesem Aspekt ja noch etwas ergänzen. :-)

Grüße, Eric
Hallo Eric,
bei Hürup drängt sich auf
viewtopic.php?t=11157&highlight=h%FCrup

frei nach dem Motto . was einmal strategisch gut lag... und ..was schon dem Deutschen Reich gehörte.. aber nur Spekulation :?:

Grüsse
Beate
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Beitrag von EricZ » 25.01.2012 17:01

Moin Beate,

Deine Einschätzung teile ich!
Verschiedene Standorte ehemaliger Eichrichtungen der Luftnachrichtentruppe werden in NRW auch heute noch zu in der Regel nicht militärischen Zwecken genutzt.
Irgendwo im alten Heidschnucke Thread ist ein solcher Aspekt auch mal diskutiert worden...

Viele Grüße, Eric
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Beitrag von Cremer » 25.01.2012 23:02

@EricZ,

und nicht nur dort.

Das Innenministerium RLP hat jedemenge Relaisfunkstellen auf solchen ehemligen Standorten der Ln.
nur mal als Beispiel: Pertisberg, Kelberg, Eerbeskopf, Fleckertshöhe, Köppel, Hohe Wurzel, Weinbiet, Steffelsberg, Großer Mückenkopf
Auch in Hessen: Feldberg, Melebokus, Langenhain, Hoher Rodskopf,
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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Beitrag von nordfriese » 26.01.2012 02:14

Moin!

Vor ein paar Jahren habe ich mich auf dem Aschberg mal umgeschaut.
Ich habe damals nichts mehr gefunden, was aber nichts heissen will.

Auf der Hoffmann-Karte ist die Hürup-Position in grob unterhalb von
Flensburg. Ich vermute, dass es sich entweder um die Anhöhe zwischen
Hürup und Kleinwolstrup handelt auf der heute der Flensburger Fernseh-
turm steht (71m über NN) oder das Gelände zwischen Hürup und Hüsby. Es
könnte mit 49m ü.NN. und von der Position her evtl. auch hinkommen.


Gruss aus NF!
Rolf

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Beitrag von DK2ZF » 26.01.2012 17:57

...


und seit Jahren werden auf dem Aschberg u.a. Relaisfunkstellen der Funkamateure
betrieben.

Gruss

DK2ZF

N.B. fliege am Sonntag nach Stalingrad. Mal sehen ob ich aufgrund von Hoffmann S.356
die RV-Stelle im Kessel finden kan...

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Beitrag von bettika » 23.03.2012 19:36

EricZ hat geschrieben: Aber nach meiner Erfahrung, sind solche Höhenzüge auch gerne für die Vorläufer unseres RADARS genutzt worden.
An sich müßte dort doch auch im WK II ein Funkmeßgerät postiert gewesen sein. Vielleicht zum KONAJA Kiebitz gehörend (?)

Gruß Eric
Hallo Eric,
das Buch Alexander Herz „Die Geschichte des Fliegerhorstes Schleswig Land/See“
(dank an @OWW :thanx:)
gibt dazu folgende Antwort :

„Mit Einführung der Nachtjagd nahm die Entwicklung elektronischer HiIfsgeräte …..eine rasante Entwicklung. Der Einsatz dieser Technik unterstand im Gebiet um Schleswig den 12.Kompanien des I. und II Bataillons/Luftnachrichtenregiment 212.
Im Dunaja-Raum führten sie die Nachtjager mit einem »Freya«-FuM-Gerat zum Ziel. Der Henaja-Raum 1 der Kammhuber-Linie war mit einem »Freya«- und zwei »Würzburg«-FuM-Ortungsgeräten bestückt. Sein Zentrum bestand aus dem …, etwa 45 km langen Riegel, in dem bei Sollstärke ein komplettes Scheinwerferregiment seine 81 Scheinwerfer in drei Reihen a 27 aufgestellt hatte um den Jägern ihre Ziele direkt oder indirekt zu beleuchten.
Das erste weitreichende Freya-Funkmessgerat (Radar) stand auf dem Stollberg bei Bredstedt.Später kam eines hinzu auf dem Scheelsberg der Hüttener Berge.
Im Konaja-Raum »Kiebitz« (Kiel/Eckenförde) dagegen wirkten Nachtjäger und Flak mit Scheinwerfern und FuM-Geraten zusammen. ….
Im Flughafenbereich Schleswig hatte die 8. Kp. des LN-Regiments 11 (Hamburg) auf allen acht Plätzen (Schleswig-Land und See, Husum, Holtenau, Große Breite, Eggebek, Wittensee und Seefliegerhorst Tönning) Flugmelde-Auswertungsstellen eingerichtet.“



Grüsse
Beate
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Beitrag von EricZ » 25.03.2012 11:28

Moin Beate,
Der Einsatz dieser Technik unterstand im Gebiet um Schleswig den 12.Kompanien des I. und II Bataillons/Luftnachrichtenregiment 212.
Eine Information irritiert mich: Dachte bislang - nach Hoffmann - im HENAJA-Raum 1 Schleswig wären die 23. u 24. /Ln-Rgt 202 zum Einsatz gekommen (Stand: 20.Mai 1943). :?

Grüße, Eric

PS: Bis 1945 war übrigens - anders als Bataillon bei der Infanterie - bei der Luftnachrichtentruppe Abteilung die Bezeichnung für eine ungefähr entsprechende Einheit.
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Beitrag von bettika » 26.03.2012 21:22

Hallo Eric,
von Funkmeßgeräten und ihre Struktur habe ich leider keine Ahnung,
so kann ich hier nur aus dem Buch zitieren,
die Einschätzung und Bewertung der Informationen muss ich Euch überlassen.

Den Autor Alexander Herz kann man nicht mehr fragen, woher die Information /Annahme Scheelsberg als Standort und Freya als Funkmess-Gerät kommt.
Auf der von @Leif geposteten Karte aus dem Buch über Eggebek von Petersen/Kühl kann ich nichts erkennen,obwohl ich das Buch (2.Auflage 2001)habe .
In einer Quelle ebd. S.137 , taucht noch auf die Bezeichnung (leider schwer lesbar)
"..Tarnbez für FuMess-Stellung Hüttener Bg ... Tagjagd Riegelzone 1"

Wie passen die Infos ins Gesamtbild?
Grüsse
Beate
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