Pumpwerk (?) zwischen Fluss und Bahngleis

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
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Galantse1981
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Pumpwerk (?) zwischen Fluss und Bahngleis

Beitrag von Galantse1981 » 24.01.2013 19:22

Hallo ihr Fachmänner und Frauen. ;)

Heute habe ich mir mal wieder meine Kamera gegriffen und bin zu einem Objekt gefahren, dass ich schon seit längerer Zeit beim vorbeifahren im Auge hatte.
Es handelt sich hierbei scheinbar um ein Pumpwerk zwischen der Nahe und der Bahnstrecke Frankfurt-Saarbrücken, ca 200 m entfernt vom Bahnhof Heimbach/Nahe.

Das ist nun wahrlich nicht mein Fachgebiet (ich hatte einen Bunker erwartet), jedoch gehe ich davon aus, dass dieses Pumpwerk für die Wasserversorgung des Bahnhofs und der ihn umgebenden Gebäude gedacht war.

Doch genug der Worte, vielleicht kann ja jemand das ein oder andere Bild erläutern.
Falls dies nicht der richtige Bereich sein sollte, bitte ich die Moderatoren um Verzeihung und Umplatzierung.
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Gruß
Christian

Galantse1981
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Beitrag von Galantse1981 » 24.01.2013 19:31

Weiter gehts...
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Christian

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janne
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Beitrag von janne » 24.01.2013 22:31

Moin,
auf dem Verteiler-Kasten in Bild "Bahn_8" lese ich AEGIR.
Siehe dort: http://www.aegir-gmbh.de

Zitat:
"...Die Firma AEGIR wurde 1934 in Dresden gegründet. Der Unternehmenssitz befand sich in Niedersedlitz in der Reisstrasse 30. Das Haupttätigkeitsfeld bestand in der Entwicklung und Fertigung von Komponenten und Schaltanlagen für die Wasser- und Abwassertechnik..."
Demanch sollte Wasserversorgung/ -entsorgung stimmen. Auf Bild "Bahn_1" ist vermutlich der Sockel der Pumpe bzw. Generator für die Pumpe abgebildet.
Möglicherweise wurden die Tender der Bahnen mit diesem Wasser befüllt?
Von der Anlage mit Bakelitschaltern würde ich auf 30er bis 40er Jahre tippen, denn länger gibt es die AEGIR nicht.
Interessant finde ich das Schild auf Bild "Bahn_4"! Radfahren im b.....???
Wo sollte man dort radfahren :mrgreen:

Gruß
Jan

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dolphiner
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Beitrag von dolphiner » 24.01.2013 22:48

janne hat geschrieben:tschaltern würde ich auf 30er bis 40er Jahre tippen, denn länger gibt es die AEGIR nicht.
Interessant finde ich das Schild auf Bild "Bahn_4"! Radfahren im b.....???
Wo sollte man dort radfahren :mrgreen:

Gruß
Jan
Dabei dürfte es sich um das (von aussen gesehen) rechte Fenster handeln.
Man erkennt bei der Aussenaufnahme die rostige Rückseite im oberen Bereich des Fensters.
Unter dem Schild kann man den Rahmen des Fensters erkennen.

Irgendwann war dieses defekt und man behalf sich mit einem zufällig passenden, nicht mehr benötigten Blechschild "Fahrradfahren auf dem Betriebsgelände verboten" Schild. :mrgreen:

petzolde
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Beitrag von petzolde » 25.01.2013 00:24

Letztes Foto (Bahn 18): An den Stützen konnten die Masten der bahneigenen Telefon-/Telegrafen-Leitungen befestigt gewesen sein.

Radfahren in Verschiebebahnhöfen: Soll es gegeben haben, und macht bei langen Zügen auch Sinn: Wenn man z.B. vorn die Lok ankuppelt hat, dann hinten das Zugschlußsignal setzen muß, und danach dem Lokführer Meldung darüber erstatten soll. Weite Wege...
gruß EP

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janne
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Beitrag von janne » 25.01.2013 09:12

Im Außenbereich macht ein Fahrrad-Hinweisschild bestimmt mehr Sinn. Ich dachte nur, dass war in dem Pumpenraum angebracht ;)

Die gesamte Schalttafel auf Bild "Bahn" dürfte dazu gedient haben, die Wasserversorgung vom Bahnhof aus regulieren zu können.

Auf Bild "Bahn_2" sind zwei Sockel zu erkennen. Eventuell einer für die Pumpe und einer für den Generator?
Auf der Schalttafel steht Netz. Das bedeutet, die Pumpe müsste generell vom Bahnnetz versorgt worden sein. Möglicherweise war also auf einem Sockel ein Notstromaggregat angebracht? Wenn die Pumpe dauerhaft über einen Generator mit Strom versorgt würde, müsste ein Öltank vorhanden sein.

Die Rohrleitung (Bhan_3) wird in den Sockel "Bahn_15" übergehen und ist vermutlich die Abgasableitung.

Die Heizung "Bahn_10" könnte verhindern, dass die Pumpleitung im Winter einfriert.

Gruß,
Jan

Galantse1981
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Beitrag von Galantse1981 » 25.01.2013 13:56

Das war sehr aufschlussreich, vielen Dank.

Ihr habt meine Neugier jetzt doch entfesselt.
Sobald der Schnee weg ist werde ich mich in Richtung Trasse bewegen und weitere Fotos der eventuellen Hinterlassenschaften machen.
Gruß
Christian

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Cremer
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Beitrag von Cremer » 25.01.2013 16:43

Es bestand früher mal ein kleines Bahnbetriebswerk zur Dampflokbehandlung südlich von Heimbach. Auf GE kann man die Anlagen noch erahnen.
Das Kesselspeisewasser wurde der Nahe entnommen, aufbereitet (gefiltert, entkalkt, etc) um die Dampflokomotiven zu speisen.
Auf der Stichstrecke Heimbach-Baumholder sind 100m Höhenunterschied zu überwinden. In Baumholder bestand kaum Möglichkeit einer Dampflokbehandlung.
Das sind also die Reste der ehemaligen Pumpenanlage.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

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