? zu Strassgraebchen-Bernsdorf

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
Antworten
Peter

? zu Strassgraebchen-Bernsdorf

Beitrag von Peter » 30.09.2004 09:22

Hallo!

Schon wieder ich - und wieder eine Frage zu Eisenbahnen in meiner "Nachbarschaft"...

Heute geht es um das im Landkreis Kamenz gelegene Objekt Strassgraebchen-Bernsdorf nahe der B 97 (Dresden-Hoyerswerda).
Einst war dies der Standort eines FlaRak-Regimentes (12.?). Angeblich waren hier auch Lafetten fuer SS20 stationiert (die Sprengkoepfe sollen aber die Russen in Koenigsbrueck gehabt haben).

Es wurde vermutlich in den 60ern gebaut und besteht aus dem A-Objekt (Kaserne mit 3 Wohnbloecken, Kantine usw, Werkstatt und Fahrzeughallen) sowie dem B-Objekt (Mun-Lager).

Und hier setzt meine Frage ein: Es gibt einen Lokschuppen sowie ein Anschlussgleis, welches zum Anschlussgleis eines Kieswerkes leitet (quasi Unteranschluss). Massive Rampen und eine Tankwagengleis (Auffangwannen) samt Gebrauchsspuren lassen auf regelmaessige Nutzung schliessen.

Das A-Objekt gehoert der Treuhand und ist an eine Kompost-Firma vermietet, die aufgrund der abgelegenen Lage leider immer wieder Ziel von Vandalen wird und daher auf (unangemeldete) Besucher empfindlich reagiert - auch bestreift Polizei zu allen moeglichen Zeiten das Gelaende (die haben sogar einen eigenen Schluessel).

Das B-Objekt hingegen wurde verkauft, der Kaeufer hat auf seinem Gelaende die Schienen entfernen lassen (Schrottpreis), die Betonschwellen liegen aber noch.

In den einschlaegigen Eisenbahn-Quellen (z. B. www.bundeswehrloks.de) habe ich nichts gefunden, ich weiss aber von Eisenbahnern, dass die NVA eine eigene Lok vorgehalten hat.
Die Lieferverzeichnisse der Hersteller-Firmen helfen nicht, da sehr oft Tarn-Firmen als Lieferort angegeben wurden.

Ob die Bundeswehr die Lok noch uebernommen hat, weiss ich nicht. Das Kasernengelaende war etwa 1994 noch in einem sehr guten Zustand, die Bundeswehr hat alles gepflegt verlassen. Kurz danach setzte der Vandalismus und die Diebstahlswellle ein, sogar Kranbahnen und Laufkatzen wurden geklaut (das waren keine Gelegenheitsdiebe, sondern Profis mit schwerer Technik!).

Meine Bitte an Euch: Wer kann zu diesem oder anderen Militaer-Objekten sagen, ob bzw. welche Loks sich dort befunden haben?

Auf Antworten freut sich

Peter

Benutzeravatar
Leif
Forenuser
Beiträge: 2804
Registriert: 12.05.2002 23:27
Ort/Region: Kiel

Beitrag von Leif » 30.09.2004 10:53

Hallo Peter.
Ich kann Dir leider nichts zu Deinen Fragen sagen, wollte Dich aber auf folgende Foren hinweisen, die sich mehr mit der Thematik in Ostdeutschland beschäftigen.
http://www.bunkernetzwerk.de/invboard/index.php (DDR-Bunkerforum)
http://www.bunkernetzwerk.de/nva-board/index.php (NVA-Forum)

Dort sind Kenner der Materie.

Ich hoffe auch, ein Eisenbahner in unserem Forum kann Dir weiterhelfen!

Viele Grüße,
Leif

Peter

Beitrag von Peter » 30.09.2004 13:26

Klingt gut - schoenen Dank!

Peter

pixelstahl
Forenuser
Beiträge: 3
Registriert: 17.08.2011 07:38
Ort/Region: Berlin-Lichtenberg
Kontaktdaten:

Fla-Raketenregiment 14 (später -31)

Beitrag von pixelstahl » 15.06.2012 21:35

Hallo,
schau bitte mal auf
www.lsklv-ddr.de/frr31.htm

Soviel mir erinnerlich ist, befand sich in Straßgräbchen/Bernsdorf der Stab des Fla-Raketen-Regimentes 14 (später umbenannt in Fla-Raketen-Regiment 31).
Es gehörte zur 1. Luftverteidigungsdivision mit Stab in Cottbus.

Zu diesem Fla-Raketen-Regiment - 31 gehörten die
Fla-Raketen-Abteilungen (jeweils Feuerstellung und Kasernenobjekt) in
311 - Groß-Döbbern bei Cottbus
312 - Groß Räschen bei Senftenberg
313 - Kroppen bei Ortrand
314 - Groß Röhrsdorf bei Bautzen später noch
315 - Kamenz und
316 - Lampertswalde nahe Elsterwerda

Das Regiment gehörte zur Luftverteidigung und war ausgestattet
mit Luft-Boden-Raketen zur Abwehr von Luftangriffsmitteln.
Aus dieser Zweckbestimmung
heraus kann die Ausstattung mit operativ-taktischen
Raketen zur Bekämpfung von Erdzielen ausgeschlossen werden.
Die Aufgabe des Regimentes bestand in der Deckung
des Industriereviers um Senftenberg, Schwarze Pumpe, Schwarzheide,
Lauchhammer u.s.w. im Zusammenwirken mit den Jagdfliegergeschwadernn in
Cottbus, Drewitz (bei Guben) und Preschen (bei Forst).

Zum Bestand der Fla-Raketen-Regimenter gehörte jeweils eine
Technische Abteilung, die die Wartung und Instandsetzung der
Raketen und deren Leittechnik zur Aufgabe hatte.
Ich vermute, dass diese Technische Abteilung über einen
Gleisanschluss verfügte, über den der Transport der
intandzusetzenden bzw. zu wartenden Raketen und anderer
Technik erfolgte. Zumal in der Technischen Abteilung zugleich
die Lagerhaltung für die Bestände des Regiments angesiedelt war
(u.a. Raketentreibstoff).

Ich hoffe, ich konnte ein wenig ´zur Aufhellung beitragen.
Richard Stahl

Antworten