Luftverteidigung in und um Oberndorf a.N.
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Luftverteidigung in und um Oberndorf a.N.
Hallo zusammen,
nachdem ich mich hauptsächlich um die Luftverteidigung von Rottweil gekümmert habe (und mich immer noch kümmere), habe ich jetzt gerade Oberndorf am Neckar "ins Visier genommen". Zum einen, einfach weil es in der Nähe liegt, und zum anderen, weil es für ein kleines Städtle im Südwesten einige luftverteidigungstechnische Besonderheiten aufweist:
Dort wurde so ziemlich alles aufgefahren, was die Luftverteidigung der damaligen Zeit hergab: schwere FlaK (8,8 cm), leichte FlaK (laut Wikipedia 3,7 cm http://de.wikipedia.org/wiki/Oberndorf_ ... _Weltkrieg), Fesselballone, Nebelverbände, zwei Seilsperren und zu guter Letzt eine Funkmess-Stellung (vermutlich "Freya-" und "Würzburg-Gerät").
Und wozu der ganze Aufwand? Sicher nicht (nur) zum Schutz der Bevölkerung, die damals zahlenmäßig vermutlich nicht einmal fünfstellig war, sondern zum Schutz der Mauser-Werke, wo v.a. die Standardwaffe des deutschen Soldaten, der Karabiner 98(k), gefertigt wurde (laut Wiki bis Ende 1945 12 Millionen Stück!).
Nicht verschweigen darf man aber auch die "dunkle Seite", so wurden dort zur Spitzenzeit ca. 10000 (bei Wiki steht 7000, das halte ich aber für zu wenig, muss ich prüfen) Zwangsarbeiter aus aller Herren Länder eingesetzt – mit den ganzen bekannten schlimmen Folgen für diese...
Zunächst möchte ich die schwere FlaK-Batterie Hochmössingen vorstellen. Dort befand sich auch eine Funkmess-Stellung. Ob diese direkt zu der Batterie gehörte, oder zur Jägerleitung diente, weiß ich leider nicht, aber bestimmt können die Funkmessexperten hier im Forum weiterhelfen. Ich habe zunächst überlegt, dies gesondert in den Funkmessbereich zu stellen, aber ich würde es gerne in einem Thread „abarbeiten“, ich hoffe, das ist ok...
Hier nun einige Bilder (Übersicht und Geschützstellung 1, abgewandelter Typ "Ginnick" mit 5 Munitionsnischen und angehängtem Unterstand (nicht mehr vorhanden )) :
Edit: Da die Übersicht in der niedrigen Auflösung hier ziemlich besch..eiden aussieht, hier der Link zu der Grafik in voller Auflösung http://spuren-der-geschichte.de/bilder/ ... ingen2.jpg
nachdem ich mich hauptsächlich um die Luftverteidigung von Rottweil gekümmert habe (und mich immer noch kümmere), habe ich jetzt gerade Oberndorf am Neckar "ins Visier genommen". Zum einen, einfach weil es in der Nähe liegt, und zum anderen, weil es für ein kleines Städtle im Südwesten einige luftverteidigungstechnische Besonderheiten aufweist:
Dort wurde so ziemlich alles aufgefahren, was die Luftverteidigung der damaligen Zeit hergab: schwere FlaK (8,8 cm), leichte FlaK (laut Wikipedia 3,7 cm http://de.wikipedia.org/wiki/Oberndorf_ ... _Weltkrieg), Fesselballone, Nebelverbände, zwei Seilsperren und zu guter Letzt eine Funkmess-Stellung (vermutlich "Freya-" und "Würzburg-Gerät").
Und wozu der ganze Aufwand? Sicher nicht (nur) zum Schutz der Bevölkerung, die damals zahlenmäßig vermutlich nicht einmal fünfstellig war, sondern zum Schutz der Mauser-Werke, wo v.a. die Standardwaffe des deutschen Soldaten, der Karabiner 98(k), gefertigt wurde (laut Wiki bis Ende 1945 12 Millionen Stück!).
Nicht verschweigen darf man aber auch die "dunkle Seite", so wurden dort zur Spitzenzeit ca. 10000 (bei Wiki steht 7000, das halte ich aber für zu wenig, muss ich prüfen) Zwangsarbeiter aus aller Herren Länder eingesetzt – mit den ganzen bekannten schlimmen Folgen für diese...
Zunächst möchte ich die schwere FlaK-Batterie Hochmössingen vorstellen. Dort befand sich auch eine Funkmess-Stellung. Ob diese direkt zu der Batterie gehörte, oder zur Jägerleitung diente, weiß ich leider nicht, aber bestimmt können die Funkmessexperten hier im Forum weiterhelfen. Ich habe zunächst überlegt, dies gesondert in den Funkmessbereich zu stellen, aber ich würde es gerne in einem Thread „abarbeiten“, ich hoffe, das ist ok...
Hier nun einige Bilder (Übersicht und Geschützstellung 1, abgewandelter Typ "Ginnick" mit 5 Munitionsnischen und angehängtem Unterstand (nicht mehr vorhanden )) :
Edit: Da die Übersicht in der niedrigen Auflösung hier ziemlich besch..eiden aussieht, hier der Link zu der Grafik in voller Auflösung http://spuren-der-geschichte.de/bilder/ ... ingen2.jpg
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Zuletzt geändert von Schneider-Huetter am 14.01.2012 23:00, insgesamt 3-mal geändert.
- Schneider-Huetter
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Befehlsstellen Hochmössingen
Die restlichen 3 Geschütz-Bettungen sind mehr oder weniger verschwunden, 2 komplett und eine ist bis auf den Zugang zum angehängten Unterstand übererdet.
Die Befehlsstellen I und II sind nur noch teilweise zu erkennen. Von der Befehlsstelle II sind nur noch zwei Nischen und einige Mauerreste erkennbar, der Stellungstyp ist unbekannt. Als Befehlsstelle I wurde eine Standard-Geschützbettung verwendet, es ist noch eine "Hälfte" vorhanden.
Die Befehlsstellen I und II sind nur noch teilweise zu erkennen. Von der Befehlsstelle II sind nur noch zwei Nischen und einige Mauerreste erkennbar, der Stellungstyp ist unbekannt. Als Befehlsstelle I wurde eine Standard-Geschützbettung verwendet, es ist noch eine "Hälfte" vorhanden.
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- zulufox
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Re: Luftverteidigung in und um Oberndorf a.N.
Hallo,Schneider-Huetter hat geschrieben:Zunächst möchte ich die schwere FlaK-Batterie Hochmössingen vorstellen. Dort befand sich auch eine Funkmess-Stellung. Ob diese direkt zu der Batterie gehörte, oder zur Jägerleitung diente, weiß ich leider nicht, aber bestimmt können die Funkmessexperten hier im Forum weiterhelfen.
in Hochmössingen befand sich die 4./Luftnachrichtenregiment 237, eine mittlere Flugmelde- und Leitkompanie. Der Abteilungsstab und die 1. schwere Kompanie hatten ihre Stellung in Renningen (fast unmittelbar beim damaligen Einsatzhafen Malmsheim). Die Abteilung unterstand der 7. Jagddivision.
Siehe auch hier: viewtopic.php?t=5083&highlight=hochm%F6ssingen
MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."
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Funkmess-Stellung
Sehr interessant finde ich, dass es in Hochmössingen auch eine Funkmess-Stellung gab. Sie bestand laut Felix Weins Buch "Die Luftverteidigungszone West zwischen Nagold, Neckar und Schwarzwald" aus einem "Freya-Gerät" und mindestens einem "Würzburg-Gerät".
Der Sockel des Würzburg-Geräts (?) ist erhalten geblieben:
Der Sockel des Würzburg-Geräts (?) ist erhalten geblieben:
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Batterie-Beständelager Hochmössingen
Zu guter Letzt noch zwei Bilder vom (wohl stark umgebauten) Batterie-Beständelager in Hochmössingen:
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Hallo zulufox,
vielen Dank für den Hinweis!
Das heißt dann, die Funkmessstellung (bei den 3 's' bekomme ich Augenprobleme) war ausschließlich zur Jägerleitung und hatte nichts mit den FlaK-Batterien zu tun? Ich bin funkmesstechnisch leider absoluter Laie... Oder konnten auch Werte über anfliegende Flugzeuge an die Batterie(n) übermittelt werden?
Grüße
Mathias
vielen Dank für den Hinweis!
Das heißt dann, die Funkmessstellung (bei den 3 's' bekomme ich Augenprobleme) war ausschließlich zur Jägerleitung und hatte nichts mit den FlaK-Batterien zu tun? Ich bin funkmesstechnisch leider absoluter Laie... Oder konnten auch Werte über anfliegende Flugzeuge an die Batterie(n) übermittelt werden?
Grüße
Mathias
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Mutmaßliche leichte Flak-Stellung Boller Fels
Guten Abend,
und weiter geht's mit der Oberndorfer Luftverteidigung.
Neben drei schweren FlaK-Batterien (mit je vier Geschützen) gab es um Oberndorf 10 Stellungen für leichte FlaK mit je 2-4 Geschützen, insgsamt 24 (Quelle: oben genanntes LVZ-West-Buch), vermutlich 3,7 cm (Quelle: Wikipedia).
Die groben Standorte sind mir aus besagtem Buch bekannt, bislang habe ich aber erst eine (mutmaßliche) Stellung entdeckt. Allerdings bin ich unsicher, da ich eine derartige leichte FlaK-Stellung noch nie gesehen habe. Der Sockel scheint mir nicht so recht zu einer 3,7-cm-FlaK zu passen (evtl. für ein Hilfsgerät o.ä.?) - aber seht selbst:
und weiter geht's mit der Oberndorfer Luftverteidigung.
Neben drei schweren FlaK-Batterien (mit je vier Geschützen) gab es um Oberndorf 10 Stellungen für leichte FlaK mit je 2-4 Geschützen, insgsamt 24 (Quelle: oben genanntes LVZ-West-Buch), vermutlich 3,7 cm (Quelle: Wikipedia).
Die groben Standorte sind mir aus besagtem Buch bekannt, bislang habe ich aber erst eine (mutmaßliche) Stellung entdeckt. Allerdings bin ich unsicher, da ich eine derartige leichte FlaK-Stellung noch nie gesehen habe. Der Sockel scheint mir nicht so recht zu einer 3,7-cm-FlaK zu passen (evtl. für ein Hilfsgerät o.ä.?) - aber seht selbst:
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Seilsperre
Da im Verlauf des Krieges immer mehr FlaK-Truppen an die Front verlegt wurden, wurde zur Tieffliegerabwehr ein 1000m langes Stahlseil über das Neckartal gezogen, an welchem wiederum vertikale, beschwerte Stahlseile befestigt waren. Von diesen Sperren gab es eine nordlich und eine südlich von Oberndorf; die Bilder stammen von der südlichen.
Es wurde sogar eine interessante Infotafel aufgestellt, hier habe ich eine freigestellte, lesbare Version abgelegt: http://spuren-der-geschichte.de/bilder/ ... stellt.jpg
Hier noch Bilder eines der vier Widerlager (süd-ost) und der Infotafel:
Es wurde sogar eine interessante Infotafel aufgestellt, hier habe ich eine freigestellte, lesbare Version abgelegt: http://spuren-der-geschichte.de/bilder/ ... stellt.jpg
Hier noch Bilder eines der vier Widerlager (süd-ost) und der Infotafel:
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