Flak auf LS-Bunker

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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klaushh (†)
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Flak auf LS-Bunker

Beitrag von klaushh (†) » 19.08.2003 18:58

Moin, moin!

Bereits mehrfach gab es im Forum (meist spekulative) Beiträge zum Thema "Flak auf LS-Bunker".

Ich meine damit nicht Flakbunker oder U-Boot-Bunker. Ich meine damit auch keine verbunkerte Flakstellung, bei der es vielleicht unterirdische Unterkünfte gegeben hat.

Mich interessiert, ob es während des Krieges in Deutschland Flak auf LS-Bunkern gegeben hat, die für die Zivilbevölkerung gebaut worden sind.

Evtl. Meldungen bitte möglichst mit Beweisen (oder wenigstens mit Hinweisen wie "ich glaube mal gelesen zu haben" oder "jemand hat mal gesagt" usw.).

Für Hamburg kann ich definitiv sagen, dass es keine Flak auf derartigen Bunkern gegeben hat (lediglich einmal ist geplant gewesen, an einem Hochbunker außen ein Treppenhaus anzubauen, um "einen Zugang zur Flak auf dem Dach" zu haben; aber daraus ist nie auch nur andeutungsweise etwas geworden).

Gruß
klaushh

Devon

Beitrag von Devon » 19.08.2003 19:20

Moin !

Ich glaube nicht, das es das (wenn überhaupt) wirklich gab...
Zumindest kann man bei den hier in Münster noch stehenden Bunkern gut erkennen, das recht viel Wert auf unauffälligkeit gelegt wurde, bzw. das sich die Bauten nicht von den umgebenden Häusern abhoben. Und so eine Flak-Stellung ist doch nicht gerade unauffällig...
.

oelfuss

Beitrag von oelfuss » 19.08.2003 20:39

Auf dem Bunker des Flakbefehlsstands Hannover, in Ahlem, soll nach Angaben eines Zeitzeugen ein kleines Flakgeschütz gestanden haben.

Das trifft zwar nicht die Kernfrage, allerdings sollen hier auch Zivilisten Schutz gefunden haben. Die Mehrzahl der Bevölkerung hat in einem Teil der ehemaligen Asphaltstollen (U-Verlagerung Conti) den Bombenhagel überlebt.
Dort war es allerdings nicht besonders angenehm, so dass der Zeitzeuge
seine Fliegeralarme lieber im Freien verbrachte...Die Stollen sollen sehr stickig und feucht gewesen sein.

Die Flak auf dem Bunker kann nur ein kleines Kaliber - gegen Tieffliegerangriffe - gehabt haben, da die großen 8,8 und 10,5 etwas entfernt aufgestellt waren.

Hier ein Bild von etwa 1950. Der Bunker ist riesig und man kann noch die Wirkung der Sprengversuche sehen. Danach wurde der Koloss unter einem 15m hohen Erdhaufen vergraben.
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 19.08.2003 21:30

Moin!

Wie ich vor kurzem von oww erfuhr, hat es zumindest auf dem Dietel-Turm "Boelcke" eine leichte Flak gegeben. Davon (mit Flak) existiert auch ein (schlechtes) Foto, das ich aus Urheberrechtsgründen jetzt aber nicht hier poste.

Nun kann man darüber diskutieren, ob ein Dietelturm ein ziviler Luftschutzbau ist. Im Fall des Boelcke-Turms handelte es sich um Werksluftschutz.

Mike

Devon

Beitrag von Devon » 22.08.2003 15:42

Moin !

Wie ich schon im anderen Thread schrieb, war ich heute in der Stadt und hab ein paar Fotos gemacht....
Unter anderem von einem recht interessanten LS-Bau.
Dieser Bunker ist ein recht gutes Beispiel dafür, wie versucht wurde, zivile LS-Bauten so gut wie möglich in der Umgebung zu tarnen. Und hier hätte Flak nur unnötig Aufmerksamkeit erzeugt.

Direkt neben dem Bunker verläuft die ehemalige Stadtmauer, von der noch einige Türme und Reste stehen, also wurde der Bunker einer mittelalterlichen Festung nachempfunden...
Er wurde 1941 gebaut und war ursprünglich für 530 Schutzsuchende ausgelegt.
.
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Bunker

Beitrag von klaushh (†) » 23.08.2003 18:57

Moin, moin!

Vorstehend bebilderter Bunker aus Münster steht m.W. unter Denkmalschutz.
Daas Areal gehörte ursprünglich der Bundeswehr. Der Bunker selbst sollte vor ca. 2 - 3 Jahren verkauft werden (ist er verkauft worden?).

Im übrigen möchte ich nochmals wiederholen, dass es mir bei meiner Frage um Bunker für die Zivilbevölkerung (heute würde man auch sagen: für den zivilen Bevölkerungsschutz) gehtund weniger um Verbergung oder Tarnung.

Aber auch das Thema "Tarnung von Bunkern" ist recht interssant und sicher auch einer Betrachtung wert.

Gruß
klaushh

Devon

Re: Bunker

Beitrag von Devon » 23.08.2003 19:40

klaushh hat geschrieben:Daas Areal gehörte ursprünglich der Bundeswehr. Der Bunker selbst sollte vor ca. 2 - 3 Jahren verkauft werden (ist er verkauft worden?).
Das ist eine gute Frage. Vor einiger Zeit waren da mal Kunstausstellungen/Installationen drin und die gemauerte Verbingung zu "neuzeitlichen" Gebäuden der nebenliegenden BW-Einrichtung wurde kürzlich abgerissen.
Ich versuche mal mich schlau zu machen.
klaushh hat geschrieben: Im übrigen möchte ich nochmals wiederholen, dass es mir bei meiner Frage um Bunker für die Zivilbevölkerung (heute würde man auch sagen: für den zivilen Bevölkerungsschutz) gehtund weniger um Verbergung oder Tarnung.
Das sind allerdings zwei Themenkomplexe, die - wie auch du sicher zugeben mußt - eng miteinander verbunden sind. Denn zivile Bauten sollten ja nach Möglichkeit nicht noch extra Beschuß anziehen. Und Flak zog eigentlich meisten Beschuß an...

Allerdings habe ich gerade über einen Braunschweiger Bunker gelesen, der direkt für eine zivile Nachkriegsverwendung geplant wurde, aber auch von vorherein als Flakstellung gedacht war... leider nix genaues... Vielleicht weiß jemand anderes hier was dazu...
.

Devon

Re: Bunker

Beitrag von Devon » 23.08.2003 20:07

MUHNS hat geschrieben:...schon beim Bau wurden Aufzüge mit eingebaut...
Genau die Aufzüge waren der Punkt dabei. Nach dem Text waren die nämlich extra für die Geschütze (wenn wohl eher Ersatz-Rohre) und Munition gedacht... Ich glaube Biebelhoff hieß der Bunker... Aber ich finde die Seite nicht wieder! :x
.

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Beitrag von MikeG » 23.08.2003 20:25

...womit wir wieder beim Thema wären.

Bei Flaktürmen (Hamburg, Berlin, Wien) ist es klar. Dann gab es die Dietel-Türme, die vom Aufbau auch eher Wehr- als Zivilschutzbauten waren. Hier ist zumindest bei einem Turm eine leichte Flak fotografisch bestätigt.

Bei reinen Schutzanlagen für die Bevölkerung ist aber praktisch ausser Gerüchten, daß hier oder da eine "Flak draufstand" nichts überliefert, wie es scheint. Und da wären halt Belege (Fotos, andere Primärquellen) schon hochinteressant.

Mike

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Beitrag von MikeG » 23.08.2003 20:28

Ach so, vergessen: Thema Aufzug: Munitionsaufzüge sind bekannt. Geschütze bzw. Ersatzrohre, Scheinwerfer etc. wurden aber meines Wissens nach sowohl bei den Flaktürmen als auch beim Dietel immer per Kran außen hinaufbefördert...

Nebenbei: Selbst für eine 2cm mit nur einem Rohr müsste ein Aufzug schon ziiiiemlich groß sein.

Mike
Zuletzt geändert von MikeG am 23.08.2003 21:48, insgesamt 1-mal geändert.

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