Flak auf LS-Bunker
Bisher bin ich rund 40 hartnäckigen Gerüchten nachgegangen, wo sich eine Flak auf einem echten Luftschutzbunker befunden haben soll. Das bedeutet , daß ich jedesmal die Begehung eines Bunkerdaches organisieren mußte. In keinem der Fälle fand ich Hinweise, welche die Gerüchte bestätigen konnten.
Selbst ein kleines Flakgeschütz mit 2 cm benötigt eine Bodenfixierung, heißt es müßten mindestens Stehbolzen oder Gewindelöcher zu finden sein.
Größere Kaliber benötigen sowieso verschiedene zusätzliche bauliche Maßnahmen, damit die erzeugten Schwingungen beim Abschuß kompensiert werden. Dies muß auf jeden Fall geschehen, da sonst die bombensicheren Decken durch die übertragenen Frequenzen geschädigt werden können. Zudem muß auch die Munitionsversorgung und Zwischenlagerung gesichert sein (separater Raum im Bunker UND Munitions - Aufzug)
Mein persönliches Fazit: Flak gabs nur auf Bunkern die schon in der Planung für solche Zwecke konstruiert wurden und die Flakbunker wiederum dienen primär der militärischen Nutzung - Also keine Flak auf echten zivilen Luftschutzbunkern
Aber es kann ja sein dass es doch einen gab, der schönen Gerüchte und Storys wegen
Selbst ein kleines Flakgeschütz mit 2 cm benötigt eine Bodenfixierung, heißt es müßten mindestens Stehbolzen oder Gewindelöcher zu finden sein.
Größere Kaliber benötigen sowieso verschiedene zusätzliche bauliche Maßnahmen, damit die erzeugten Schwingungen beim Abschuß kompensiert werden. Dies muß auf jeden Fall geschehen, da sonst die bombensicheren Decken durch die übertragenen Frequenzen geschädigt werden können. Zudem muß auch die Munitionsversorgung und Zwischenlagerung gesichert sein (separater Raum im Bunker UND Munitions - Aufzug)
Mein persönliches Fazit: Flak gabs nur auf Bunkern die schon in der Planung für solche Zwecke konstruiert wurden und die Flakbunker wiederum dienen primär der militärischen Nutzung - Also keine Flak auf echten zivilen Luftschutzbunkern
Aber es kann ja sein dass es doch einen gab, der schönen Gerüchte und Storys wegen
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Flak auf Bunkern für >Zivilbevölkerung
Hi, wenn mich nicht alles täuscht, dann ist gleich bei mir um die Ecke (Diedrichsdorf / Kiel) auf einem Bunker eindeutig ein Flakturm zu sehen. Werde noch mal ein Bild machen dann kann jeder mal schauen ob das psst.
- Zwackelmann
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Re: Flak auf LS-Bunker
Hallo zusammen,
Auch wenn das ein geradezu methusalisches Thema ist - auf dem Aachener Hochbunker Kasinostraße stand während des Krieges ein hölzerner Stand für eine 2 cm Flak 28. Das ist fotografisch belegt.
Gruß, Thomas!
Auch wenn das ein geradezu methusalisches Thema ist - auf dem Aachener Hochbunker Kasinostraße stand während des Krieges ein hölzerner Stand für eine 2 cm Flak 28. Das ist fotografisch belegt.
Gruß, Thomas!
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...
Re:
der müsste am englischen Friedhof gstanden haben oderoelfuss hat geschrieben: ↑19.08.2003 20:39 Auf dem Bunker des Flakbefehlsstands Hannover, in Ahlem, soll nach Angaben eines Zeitzeugen ein kleines Flakgeschütz gestanden haben.
Das trifft zwar nicht die Kernfrage, allerdings sollen hier auch Zivilisten Schutz gefunden haben. Die Mehrzahl der Bevölkerung hat in einem Teil der ehemaligen Asphaltstollen (U-Verlagerung Conti) den Bombenhagel überlebt.
Dort war es allerdings nicht besonders angenehm, so dass der Zeitzeuge
seine Fliegeralarme lieber im Freien verbrachte...Die Stollen sollen sehr stickig und feucht gewesen sein.
Die Flak auf dem Bunker kann nur ein kleines Kaliber - gegen Tieffliegerangriffe - gehabt haben, da die großen 8,8 und 10,5 etwas entfernt aufgestellt waren.
Hier ein Bild von etwa 1950. Der Bunker ist riesig und man kann noch die Wirkung der Sprengversuche sehen. Danach wurde der Koloss unter einem 15m hohen Erdhaufen vergraben.
Re: Flak auf LS-Bunker
Moin,Zwackelmann hat geschrieben: ↑20.02.2022 19:45 Auch wenn das ein geradezu methusalisches Thema ist - auf dem Aachener Hochbunker Kasinostraße stand während des Krieges ein hölzerner Stand für eine 2 cm Flak 28. Das ist fotografisch belegt.
Der Hochbunker an der Parkalle im Bremer Bürgerpark hatte einen 2 cm Hochstand für Flak. Er war zumindest in Teilen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bunker
https://maps.app.goo.gl/jyJoPa7xpZwUsioN9
Gruß Jan
Quelle:
https://www.relikte.com/brm_ls_lsb/anmerkungen.htm#1103
Thiel, Die bremische Flugabwehr im zweiten Weltkrieg, Hausschild Bremen, S.152
Re: Flak auf LS-Bunker
Wenn auch nicht für sie Öffentlichkeit zugänglich, aber für die Marinenachrichtenstelle Langewerth bei Wilhelmshaven.
Auf dem Dach hat sich wahrscheinlich eine 2 cm Flak befunden.
https://maps.app.goo.gl/fcEuc3yY1rhNrPAv8
Viele Grüße
Jan
Quelle:
http://www.truppenmannschaftsbunker.de/ ... ngewe.html
Auf dem Dach hat sich wahrscheinlich eine 2 cm Flak befunden.
https://maps.app.goo.gl/fcEuc3yY1rhNrPAv8
Viele Grüße
Jan
Quelle:
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- Zwackelmann
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Re: Flak auf LS-Bunker
Hi,
Ich bin zufällig auf dieses alte Thema aufmerksam geworden, und war erschüttert, diese vollkommene Fehleinschätzung von Wilfried zu lesen! Der Mann ist zwar eine Koryphäe auf dem Gebiet des Baus von Luftschutzbunkern, aber von Militärtechnik scheint er damals absolut keinen blassen Schimmer gehabt zu haben. Ich vermute, dass er die Fragestellung heute auch anders bewerten würde.
Die leichten Flak, die auf Bunkern, aber auch auf den Dächern von Wohnhäusern zum Einsatz kamen, standen auf besagten hölzernen Hochständen (die übrigens z.T. auch durch die Technische NOthilfe errichtet wurden). Sie verursachten offenbar wenig genug Erschütterungen für solche semipermanenten Bauten, sie waren leicht genug, um in Teillasten mit einfachen Flaschenzügen auf die Dächer gehievt werden zu können - auf dieselbe Art wird wohl auch der Munitionsnachschub funktioniert haben. Auch waren die leichten Flak keineswegs zwangsläufig 'versockelt', sodass man Stehbolzen finden müsste, sondern konnten auf ihren ganz normalen Feld-Lafetten aufgestellt werden. Im Fall von Aachen wurden sie schließlich auch an die Front u.a. nach Roetgen verlegt, als die US-Army sich zur Eroberung der Stadt anschickte (le.Flakabt. 889).
Gruß, Thomas!
Ich bin zufällig auf dieses alte Thema aufmerksam geworden, und war erschüttert, diese vollkommene Fehleinschätzung von Wilfried zu lesen! Der Mann ist zwar eine Koryphäe auf dem Gebiet des Baus von Luftschutzbunkern, aber von Militärtechnik scheint er damals absolut keinen blassen Schimmer gehabt zu haben. Ich vermute, dass er die Fragestellung heute auch anders bewerten würde.
Die leichten Flak, die auf Bunkern, aber auch auf den Dächern von Wohnhäusern zum Einsatz kamen, standen auf besagten hölzernen Hochständen (die übrigens z.T. auch durch die Technische NOthilfe errichtet wurden). Sie verursachten offenbar wenig genug Erschütterungen für solche semipermanenten Bauten, sie waren leicht genug, um in Teillasten mit einfachen Flaschenzügen auf die Dächer gehievt werden zu können - auf dieselbe Art wird wohl auch der Munitionsnachschub funktioniert haben. Auch waren die leichten Flak keineswegs zwangsläufig 'versockelt', sodass man Stehbolzen finden müsste, sondern konnten auf ihren ganz normalen Feld-Lafetten aufgestellt werden. Im Fall von Aachen wurden sie schließlich auch an die Front u.a. nach Roetgen verlegt, als die US-Army sich zur Eroberung der Stadt anschickte (le.Flakabt. 889).
Gruß, Thomas!
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...