Die DDR-Marine im Mobilisierungsfall

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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Deichgraf (†)
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Die DDR-Marine im Mobilisierungsfall

Beitrag von Deichgraf (†) » 19.01.2004 12:38

Bis dann
Deichgraf

Gast

Beitrag von Gast » 19.01.2004 16:54

Ich fands interessant.
ich auch.... und ich frage mich nun, ob es solche vorbereitungen an schiffen bzw bei den werften auch im westen gegeben hat.

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-zAc- (†)
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Schiffe und andere zu requirierende Verkehrmittel

Beitrag von -zAc- (†) » 19.01.2004 19:14

Hallo zusammen,

ich hatte 1993 die Möglichkeit auf einem ex-DDR-Frachtschiff (MS Erfurt) die Ausflaggung nach Südamerika mitzuerleben und bei dieser Gelegenheit eine ausgiebige Schiffsbesichtung von einem der "bisherigen" Schiffsoffiziere zu erhalten.

Alle Angaben, wie sie in dem besagtem Artikel genannt werden, treffen zu, von der ABC-Ausrüstung, der separat installierten russischen Funkanlage bis hin zum Arrestraum war alles auf eine militärische Nutzung vorbereitet. Selbst die Sanitärräume für temporär an Bord befindliche Arbeiter, die während der Lösch- und Ladearbeiten hinzugezogen werden konnten oder mussten, waren diese separat im Vorschiff untergebracht, um keinen Einblick in das Schiffsinnere zu erhalten.

Im Westen

Mir sind nur Heeresaktivitäten aus den 70gern bekannt. Speditionsunternehmen mussten LKw's benennen, die als Materialreserve im Mob-Fall requiriert werden sollten und im Materialnachweis von Heeresverbänden in einer separaten Kartei geführt wurden.
-zAc-
Mit leerem Kopf nickt es sich leichter. (Žarko Petan)

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Deichgraf (†)
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Re: Schiffe und andere zu requirierende Verkehrmittel

Beitrag von Deichgraf (†) » 20.01.2004 06:41

-zAc- hat geschrieben:Mir sind nur Heeresaktivitäten aus den 70gern bekannt. Speditionsunternehmen mussten LKw's benennen, die als Materialreserve im Mob-Fall requiriert werden sollten und im Materialnachweis von Heeresverbänden in einer separaten Kartei geführt wurden.
Das gab es in der DDR auch. Nur blieb es nicht beim Benennen. Ich kann mich an eine Mob-Übung erinnern, als außer Reservisten auch größere Mengen von Firmen-LKW eingezogen wurden. Dann per Bahnverladung 1 Woche Truppenübungsplatz Klietz und wieder zurück. War ein ganz und gar unmilitärischer Anblick mit den bunten Zivil-LKW zwischen den grünen.
Bis dann
Deichgraf

Tom Riddle

nicht nur im osten

Beitrag von Tom Riddle » 26.05.2011 23:45

auch die bundesdeutschen schifen waren auf den ernstfall vorbereitet:

als ich ich (zu dem zeitpunk matrose in der handelsschiffahrt) zur musterung endete da espräch vor der "kommission an dem zeitpunkt, als ich mein seefahrtsbuch vorlegte (paßersatz und arbeitszeitennachweis für seeleute) vorlegte

als nautiker und auch als teilnehmer am schiffssicherungslehrgang in neustadt/holstein bin ich dann hinter die gründe dafür gekommen:

jedes schiff unter bundesdeutscher flage gehörte zur mob-reserve. für diesen fall befanden sich versiegelte befehle (die jährlich durch den nsco kontrolliert wurden) sowie schlüsselmittel an bord.

sobald durch eine der küstenfunkstellen ein "zzz"-telegramm ausgstrahltes sigmal, wurden diese efahele eröffnet und umgesetzt. "zzz" bedeutet, es wure keine antwort erwartet, sie hatte allerhöchste priorität.

ich habe zweimal eine übung dazu mit gemacht: das eine mal auf einem kümo (küstenmotorschiff) wir bekamen zwei container in die luke, einge soldaten an bord, mußten selber stahlhelme tragen und als mobile relais-station dienen. das zweite mal mal war ich auf einem tanker und wir übten das versorgen von s-pützen (schnellbooten) mit betriebstsoffen auf see.

der tanker war auch baulich dazu besonders darauf vorbereiten: zitadellenbetieb (aufbauten und besondere bereiche unter überdruck) für abc-lagen, notsteuerstand unterhalb des hauptdecks, besonders gesicherte fm-anlagen (gegen emp)usw.

für die kollegen der container-schifffahrt lagen besondere sets in einige häfen (nicht unbedint deutschland)beriet, die es ihnen ermöglichten als hilfsflugzeugträger zu fahren (eingesetzt im falkland-konflikt durch die briten), insbesondere für senkrechtstarter oder mit entsprechender überhöhung der startrampe für anderes fluggerät

TR

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Ollie
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Beitrag von Ollie » 27.05.2011 15:14

Hallo

Sorry, Tom Riddle, aber gestatte eine Frage: Muß man sich jetzt Sorgen um Dich machen ::ironie:: ? Nach dem Lesen Deines Beitrags von Gestern hab´ ich so den Eindruck :lol: .

Grüße aus BÄRlin
Ollie
"Traditionspflege bedeutet nicht, in der Asche herumzustochern, sondern die Flamme weiterzugeben
(Ricarda Huch)

dragon46
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Re: nicht nur im osten

Beitrag von dragon46 » 02.06.2011 00:57

Tom Riddle hat geschrieben:für die kollegen der container-schifffahrt lagen besondere sets in einige häfen (nicht unbedint deutschland)beriet, die es ihnen ermöglichten als hilfsflugzeugträger zu fahren (eingesetzt im falkland-konflikt durch die briten), insbesondere für senkrechtstarter oder mit entsprechender überhöhung der startrampe für anderes fluggerät
MIt Verlaub, aber garantiert nicht für deutsche Schiffe. Die deutschen Streitkräfte haben keinerlei Starrflügler gehabt, dass von dem Schiff hätten abheben können.

Die Atlantic Conveyor war damals auch nicht als Primärmission als Hilfsflugzeugträger, sondern als Transporter für Fluggerät gedacht.

Ein interessantes Thema, aber ich habe meine Zweifel.
Nichts ist so beständig wie die Veränderung...

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