Offiziersheim Seefliegerhorst List

Fliegerhorste, Feldflugplätze, Einsatzhäfen und E-Stellen der Luftwaffe und andere, zugehörige Infrastruktur
Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1973
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Offiziersheim Seefliegerhorst Hörnum

Beitrag von bettika » 12.10.2011 21:54

Hallo,
das O-Heim des Seefliegerhorst Hörnum Baujahr 1937
http://www.architektur-geschichte.de/01 ... 07-03.html
weist Ähnlichkeiten mit dem O-Heim in List auf
und dürfte beim Abriss der Gebäude für den Golfplatz Budersand untergegangen sein.

Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1973
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Beitrag von bettika » 29.09.2013 19:29

Hallo,
das O-Heim und die Häuser des Ledigenwohnheims stehen im neuen Katalog der BImA 2013/2014 zum Verkauf
http://www.bundesimmobilien.de/6946618/ ... ommern.pdf
Das Offiziersheim mit Strandhäusern liegt in bester Lage von List unmittelbar am Wattenmeer. Auf dem Grundstück befinden sich fünf zwischen 1935 und 1940 erbaute reetgedeckte Gebäude. Das auf einer Dünenspitze errichtete Offiziersheim ist das
Hauptgebäude mit einer bebauten Fläche von rd.980 m². Hier ist besonders der „Ballsaal“ mit einer Grundfläche von rd. 180 m² hervorzuheben.Mehrere Gesellschafträume, Empfangsdiele
sowie eine ca. 50 m² große zur Wattenmeerseite ausgerichtete Außenterrasse prägen dieses
Gebäude. Im tlw. ausgebauten Dachgeschoss befanden sich die Zimmer der Bediensteten sowie
dazu gehörige Sanitärbereiche. Das Gebäude ist vollständig unterkellert. Auf dem Grundstück
befindet sich in unmittelbarer Nähe des Offiziersheims ein unterirdisches Bunkersystem.:!:
Die ebenfalls unter Reet gebauten vier Strandhäuser (Ems, Weser, Elbe im Süden an der Wattenmeerseite sowie das nördliche Haus Eider) mit einer bebauten Grundfläche von jeweils rd.370 m² waren Unterkunftsgebäude für Offiziere sowie Gäste der Bundwehr. Je Gebäude befinden sich rd. 20 Gästezimmer mit Sanitärbereichen auf zwei Geschossen.Das gesamte Ensemble (Offiziersheim mit vier Mannschaftsgebäuden) ist gem. §§ 5 und 6 DenkmalschutzG
S-H in das Denkmalbuch für die Kulturdenkmale aus geschichtlicher Zeit eingetragen.
Der Denkmalschutz erstreckt sich auch auf die jeweiligen originalen Ausstattungen. Das
bedeutet, dass die Gebäude im Wesentlichen erhalten werden müssen und dass bauliche Änderungen/ Ergänzungen sehr eingeschränkt möglichsein werden.


Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1973
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Beitrag von bettika » 19.03.2014 13:54

Hallo,
nach Ablauf des Bieterverfahrens gibt es mehrere Interessenten.
Dazu gehören das benachbarte A-Rosa-Hotel und eine Investorengruppe, die ein exklusives "Medical-Spa" plant.
Mögliche Kaufpreise werden natürlich nicht genannt ;) , aber
" Nachdem ein erster Verkauf für angeblich 23 Millionen Euro wegen unrealistischer Investorenpläne rückabgewickelt werden musste, halten Insider jetzt einen Kaufpreis um 15 Millionen Euro für das fünf Hektar große Dünenareal am Lister Watt für realistisch"
http://www.shz.de/lokales/sylter-rundsc ... 39271.html

Zum Denkmalschutz an anderer Stelle http://www.shz.de/lokales/sylter-rundsc ... 01741.html
Diese Fenster des Berliner Glaskünstlers August Wagner (1894-1973) sind wie der Großteil der Innenarchitektur noch im Originalzustand der Jahre 1935/36, als das Offiziersheim als Teil des in Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges rasant wachsenden Lister Seefliegerhorstes gebaut wurde. Eine weitere Kostbarkeit ist die Tür zwischen Kamin- und Fischerzimmer, die eine großflächige Holzschnitzerei von Otto Hitzberger (1878-1964) ziert, einem der bedeutendsten süddeutschen Bildschnitzer seiner Zeit.

Für die Denkmalschützer ist all dies Grund genug, das gesamte Ensemble aus O-Heim und den vier Mannschaftsunterkünften – sowie Schwimm- und Sporthalle auf dem Kasernengelände – als eingetragenes Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung einzustufen. „Diese Bauten haben einen großen dokumentarischen Wert als Zeugnisse der Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus“, sagt Dr. Astrid Hansen vom Landesamt für Denkmalpflege. Und dürfen vom künftigen Eigentümer nur mit Zustimmung des Denkmalschutzes verändert werden. Zu den prägenden und damit unveränderbaren Besonderheiten gehört vor allem der fast 200 Quadratmeter große Ballsaal mit der markanten Orchester-Empore und der sechsfenstrigen Front, der sich eine verandaartige Terrasse mit acht hohen Holzsäulen anschließt

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Re: Offiziersheim Seefliegerhorst Hörnum

Beitrag von zulufox » 19.03.2014 14:26

bettika hat geschrieben:Hallo,
das O-Heim des Seefliegerhorst Hörnum Baujahr 1937
http://www.architektur-geschichte.de/01 ... 07-03.html
weist Ähnlichkeiten mit dem O-Heim in List auf
und dürfte beim Abriss der Gebäude für den Golfplatz Budersand untergegangen sein.

Grüsse
bettika
Hallo Beate,

ich habe dein posting leider erst heute gesehen: Da haben sich die Damen und Herren von der Architekturgeschichte nicht geirrt, das ist ein leider etwas irreführendes Bild vom Offizierkasino (von der Offiziermesse :-) ) des alten Seefliegerhorstes Hörnum.

Das Gebäude steht noch immer, es ist heute das "Fünf-Städte-Heim". Der Komplex umfasst Kasino und Ledigenunterkünfte.
Ein Bild siehe hier: http://www.panoramio.com/photo/26822679 ... google.com

Herzlichen Gruß
Zf :holy:

Edit: Nach Rückfrage von Bettika mit einem alten Bild aus der angegebenen Quelle abgeglichen. Im Hintergrund sieht man im Bild die Ledigenunterkunft so, wie sie sich heute auch noch zeigt. Am eigentlichen Kasinogebäude ist am früheren Nordende ein Querbau hinzugekommen, die auf dem Bild zu sehende überdachte Veranda ist durch einen Vorbau verschwunden.

Also gilt der Hinweis: Nicht für den Golfplatz untergegangen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von zulufox am 19.03.2014 16:12, insgesamt 1-mal geändert.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1973
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Beitrag von bettika » 19.03.2014 15:08

Hallo Jürgen,
verstehe ich Deinen Einwand richtig, das Foto zeigt nicht Hörnum oder nur nicht das O-Heim?

Bei den "Damen und Herren der Architekturgeschichte" handelt es sich um den Enkel des Architekten Keilmann der seine Diplomarbeit über den beruflichen Werdegang des Großvaters verfasst hat
http://www.architektur-geschichte.de/01 ... sicht.html
Keilmann fand sich schließlich an seinem Einsatzort, dem Seefliegerhorst
Hörnum auf Sylt ein. In der relativen Abgeschiedenheit des Standortes bestand
das Leben in erster Linie aus Arbeit. Seine erste Aufgabe bis zum
Februar 1937 war der Entwurf und die konstruktive Durchbildung des Offiziersheims,
in der anschließenden baulichen Umsetzung fungierte er als
Bauleiter und kümmerte sich gleichzeitig um die Planung des Innenausbaus.
Besonders für die künstlerische Ausgestaltung der Innenräume fand er Anerkennung
bei seinen Vorgesetzten.241 Nach Abschluß der Arbeiten an diesem
Vorzeigeobjekt des Fliegerhorstes war seine weitere Aufgabe eine
Siedlungsplanung für die Angehörigen der an diesem Standort eingesetzten
Soldaten. Die Ausführung dieser Pläne fiel einige Monate später schon
nicht mehr in seiner Verantwortung.
Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Offiziermesse List

Beitrag von zulufox » 02.10.2014 10:30

Hallo Freunde,

anbei ein aktuelles Bild zum Zustand der ehemaligen Offiziermesse in List. Die Aufnahmen, die zum Panorama zusammengefügt wurden, sind am 18.09.2014 von mir aufgenommen worden.

MfG
Zf :holy:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 02.10.2014 10:50

Hallo Leute,

mit Absicht vom vorigen posting abgetrennt.

Das Gebäude der ehemaligen Offiziermesse Hörnum mit dem danebenstehenden L-förmigen Winkelblock des "Ledigenheims", das in der schwarz-weiß-Aufnahme meines vorletzten postings zu sehen ist, wurde in den Jahren seit Kriegsende doch baulich sehr verändert: Bei der Messe wurde ein Speiseraum mit Flachdach vor die Stirnwand "geknallt", auch an der von vorne gesehen rechten Wand wurde ein kleiner Anbau errichtet. Außerdem wurde das gesamte Dach erneuert und Reet durch Ziegel ersetzt.

Gut erhalten ist dagegen die Bausubstanz des Ledigenheims.

MfG
Zf :holy:
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1973
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Beitrag von bettika » 02.10.2014 21:41

Hallo Jürgen,
danke für die Bilder Deiner Reise,
Das O-Heim List sieht weiterhin dem Verfall preisgegeben aus :x . Über einen erfolgreichen Verkauf habe ich nichts gefunden.

Hörnum mag als Beispiel, wie man einen Bau entstellen kann ,dienen .

Grüsse
Beate

P.S. warst Du vielleicht auch in Rantum :-) unbekannte-kaserne-flugplatz-1942-t18792-10.html
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Benutzeravatar
Eddy
Forenuser
Beiträge: 96
Registriert: 18.09.2015 20:40
Ort/Region: Dranske / Rügen

Beitrag von Eddy » 27.10.2015 14:33

Das Thema ist zwar schon ein Jahr alt aber ich muss mich ja erst einmal durchkämpfen und das dauert, weil sehr viel Interessantes zu sehen und zu lesen ist.
Beate und Jürgen,
als ich die letzten Bilder von Jürgen aus Hörnum ansah und speziell das L-förmige Ledigenwohnheim, fiel mir sofort unser L-förmiges Gebäude in Dranske eine. Gleiche Form, gleiche Bauart, gleiches Treppengeländer, Deckentäfelung weiß ich nicht genau.
Wisst Ihr ob es generell so war, dass die Gebäude nach ihrem Verwendungszweck einheitlich auf den Fliegerhorsten bzw. in dessen Nähe gebaut wurden? Denn ich habe auch schon bei meinem Kurzbesuch im Fliegerhorst Kiel-Holtenau, O-Heim, gesehen, dass sich da vieles mit Fotos von Fliegerhorst Bug ähnelt bzw. gleich ist. Was sagen Eure Erfahrungen dazu?
Eddy von der großen Insel
"Tradition pflegen heißt nicht Asche aufbewahren sondern eine Flamme am Leben erhalten."rn

Benutzeravatar
bettika
Forenuser
Beiträge: 1973
Registriert: 15.07.2010 22:19
Ort/Region: Flensburg

Beitrag von bettika » 28.10.2015 17:57

Hallo Eddy,
über die Anforderung für die Bauten der Luftwaffe könnte helfen
DER OBERBEFEHLSHABER DER LUFTWAFFE UND REICHSMINISTER DER LUFTFAHRT (1938): Geheime Luftwaffen
- Druckvorschrift 90/1 (L.Dv. g. 90/1). Die Versorgung der Luftwaffe im Kriege
habe ich leider nicht .

Der L-förmige Gebäude als Offizierswohnheim (Ledigenheim) passt auf Holtenau, liegt gegenüber der Offiziersmesse, da warst Du ja.
Die Ausstattung innen überließ die Luftwaffe gerne renommierten Künstlers , man war ja was "besseres" :lol:
Die lokalen Materialien wie Dach aus Reet, Schiefer oder Ziegel, verputzt oder Mauerwerk,
wurden übernommen.

Grüße
Beate
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

Antworten