Finnenhaussiedlungen

Nichtmilitärische Zweck- und Repräsentationsbauten und -Projekte des Nationalsozialismus 1933-1945
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erlenmeier
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Finnensiedlung Lübeck Priwall

Beitrag von erlenmeier » 23.08.2016 22:39

Am Travemünder Priwall, auf der Mecklenburger Seite, wurde im Zuge der Aufrüstung das Luftwaffenzeugamt errichtet. Ca 2800 Beschäftigte gab es dort. Wohnungen waren zu der Zeit in Travemünde/Lübeck sehr rar.
Nach den zunehmenden Bombenangriffen der Allierten wurden am Kiekeberg 32 Holzhäuser aus Finnland gebaut, auf jeweils 600m2 Grundstück.
Die Wohnfläche betrug 70m2.

Innformation aus:
Portrait Travemünder Häuser Nr. 46; Teutendorfer Siedlung Teil 2
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Bart
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Finnenhäuser in Wedel

Beitrag von Bart » 24.08.2016 08:46

Ein paar Bilder der in Wedel gebauten Finnenhäuser. Gebaut wurden die Häuser als Ersatz, für die durch das Bauprojekt der Marine weggefallen Grundstücke, an der Nordschleswigstraße (heute Rudolf-Breitscheid-Straße). Der Erhaltungszustand geht von weitestgehend Original bis zu mit neuen Verblender und Anbauten versehen.
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Re: Finnenhäuser

Beitrag von erlenmeier » 13.09.2016 16:35

BY-Fred hat geschrieben:Hallo,

wir haben hier im Berchtesgadener Land, im Gemeindebereich von Ainring, Ortsteil,Bruch - eine ganze Siedlung mit Finnenhäuser, die 1942/43 rerichtet wurden für ca 5 Jahre und heute fast alle noch - in zwar restaurierten Zustand bestehen und eine nette kleine Siedlung darstellen! Mit Öffnung der Grenzen gegen den Osten wurden sogar noch 2 Häuser nachgebaut - von der gleichen Firma, die diese Häuser bereits 1942/43 geliefert hatte!

Sie waren damals bis 1945 die Unterkünfte für die Verheirateten DFS-Mitglieder mit ihren Familien und ein Haus wird auch heute noch von einer ehemaligen DFS-Familie bewohnt. Diese Häuser sind zwischenzeitlich alle in den Eigentum der heutigen Besitzer übergegangen!

Eine ausführliche Beschreibung dieser Häuser und die damit verbunden Siedlung wird derzeit in der sich in Arbeit feindlichen Dokumentation über den ehemaligen Reichsflughafen Reichenhall-Berchtesgaden, den späteren Arbeitsplatz der DFS (Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug) und dem heutigen Ortsteil Mitterfelden - erstellt!

mfg Fred
Hallo BY-Fred!

Bitte schreibe doch die Straßennamen, die zu der Siedlung in Bruch gehören.

Gruß von
erlenemeier
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(Finnen?-)Siedlungen in Preetz und Schönberg

Beitrag von erlenmeier » 13.09.2016 16:40

OLe hat geschrieben:In diesen Artikeln wird über die Finnenhaussiedlungen in Preetz, Einfeld, Bordesholm, Flintbek und Schönberg berichtet.
Die in Preetz kenn ich, da ich dort wohne. Viele Häuser sind umgebaut, aber etliche noch nahezu im Urzustand.

http://www.zwangsarbeiter-s-h.de/Ergebn ... .htm#Anm2o
http://www.preetz.com/portal/modules.ph ... le&sid=926
http://www.zwangsarbeiter-s-h.de/STADT/ ... .htm#Anm2o


Gruß
Olaf
Moin OLe!

Schreibst Du bitte die Straßennamen der Wohnsiedlungen in Preetz und Schönberg?

Dieser Link http://www.preetz.com/portal/modules.ph ... le&sid=926 funktioniert leider nicht.

Danke!!

Gruß von
erlenemeier
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Finnensiedlung in Flintbek-Voorde bei Kiel

Beitrag von erlenmeier » 13.09.2016 17:29

Auf der Rückreise von Kiel in den Nordwesten habe ich Zwischenstopp in Flintbek-Voorde, ca. 15km von Kiel entfernt, gemacht.
Ein alter Herr, Bewohner der Finnensiedlung in 2. Generation, sagte mir
- die Häuser wurden an ausgebombte Kieler Familien mit 4 oder mehr Kindern vergeben,
- sie hatten zu der damaligen Zeit einen guten Wohnkomfort (Klosett und Badezimmer im Hause).
Diese Aussage entspricht auch den Darstellungen von Herrn V. Plischewski in seinem Aufsatz. (Siehe mein Post vom 10.08.2016)

Im Folgenden einige Bilder aus den Straßen Nachtkoppel, Mühlensteinweg und Hinterweg in Voorde.

Wie auch in den anderen Siedlungen, die bisher mit aktuellem Zustand belegt sind, ist hier in Voorde festzustellen, dass
- ein großer Teil der Doppelhäuser bzw. Haushälften mit Verblendern verändert wurden.
- ein kleiner Teil wurde mit Teerpapp-Verkeldung, Zinkblech, anderer Holzgestaltung umgebaut,
- aber einige Häuser wurden auch im ursprünglichen Zustand erhalten und mit den typischen skandinavischen Farbtönen renoviert.
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Finnenhaus-Siedlung in Bordesholm

Beitrag von erlenmeier » 14.09.2016 11:33

Im Folgenden aktuelle Bilder der Finnensiedlung in Bordesholm.
Folgende Straßen gehören zu dem Wohngebiet
- Schlagbohm,
- Brunsweddel,
- Tammhorst,
- Grotenkamp,
- Willenbrook,
- Ellerrade,
- Steenredder,
- Diekenhörn,
- Finnenredder,
- Brinkensteg,
- Quarkensteg,
- Nettelbrook.

Wie auch in den anderen Finnensiedlungen wurden hier viele Häuser im Zuge der Modernisierung und Wärmedämmung mit Stein verblendet oder mit Fassadenverkleidungen wie Teerpappe (Mauerwerk-Muster) versehen.
In den Bildern sind aber doch einige renovierte Häuser zu erkennen, die im Wesentlichen im ursprünglichen Zustand erhalten wurden.
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Finnenhaussiedlung Schönberg/Holstein

Beitrag von erlenmeier » 15.09.2016 12:09

Eine weitere Finnenhaussiedlung wurde ca. 1943 in Schönberg, ca. 17Km vom Kieler Zentrum entfernt, errichtet.
Dank hiermit an das Amt Probstei / Schönberg für Zusendung eines Auszuges aus dem Bebauungsplan.

Anhang der Gebäudeform und Doppelhaus mit 2 Grundstücken pro Gebäude ergibt sich nach Auszählung eine Anzahl von ca.!!! 80 Doppelhäusern.Das entspricht also ca. 160 Wohneinheiten. Wenn man auch hier wieder von kinderreichen Familien ausgeht, ergibt in diesem Wohngebiet sich eine Einwohnerzahl von ca.1000 Personen.

Zugehörige Straßen sind
- Günter-Prien-Str.,
- Theodor-Körner-Str.,
- Wihlem-Bauer-Str.,
- Hermann-Löns-Weg,
- Kuhlenkamp???
- Hans-Sachs-Str.,
- Theodor-Storm-Str.,
- Klaus-Grothe-Str.,
- Gorch-Fock-Str.
Auch diese Liste muss vor Ort überprüft werden.

Genauere Angaben zur Gebäudezahl mit Bildern sollten zeitnah folgen.
Die Ostsee im Bereich des Schönberger Strandes ist eine Reise wert. Radfahren, surfen, schwimmen oder Torte essen. Hier geht (fast) alles!!!

Was bei allen bisher beschriebenen Standorten auffällt, auch hier die Nähe zu Kiel, aber geschützt im abgelegenen Dorf und Bahnhof mit schneller Bahnanbindung nach Kiel.
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Finnenhaus-Siedlung in Berlin Kladow

Beitrag von erlenmeier » 27.09.2016 17:45

Während einer mehrtägigen Fahrrad-Tour am westl. Stadtrand von Berlin machte ich auch Aufnahmen von der Finnenhaus-Siedlung in Berlin-Kladow.

Die Reihenhäuser liegen an folgenden Straßen.
- Eichelmatenweg,
- Porthanweg,
- Topeliusweg,
- Lönnrotweg,
- Runebergweg,
- Krohnweg.

Es gibt einen Finnenhaus-Siedlung-Verein, der das Gemeinschaftsleben unterstützt und für Informationen nach Aussen zuständig ist.

Die Siedlungshäuser bestanden bis auf die Fundamente, die Dachdeckung und die Brandmauern zwischen den Häusern nur aus Holz. Die Fassaden waren mit waagerechten Brettern verkleidet.
Mittlerweile sind viele Häuser umgebaut worden.
Man findet jetzt neben Faserzementplatten, Teerpapp-Elementen viele Ziegel-verblendete Häuser.
Das ist auch ein Zeichen dafür, dass die Siedlung nicht unter Denkmalschutz steht.

Ein älterer Bewohner wusste davon zu berichten, dass 1961 nur Familien eines dieser Häusern bekamen, die sehr kinderreich waren und in Behelfswohnungen lebten.

In den folgenden Bildern ist auch der Gedenkstein zu sehen, der an die Bauzeit von 1958- 1961 erinnert. Er steht am Anfang der Topeliusstr.
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Beitrag von OWW » 27.09.2016 19:17

Moin,

Ergänzung zu Wedel: Ein einzelnes Finnenhaus (gleicher Typ wie an der Rudolf-Breitscheid-Straße) steht direkt am Krankenhaus Wedel. Die Innenaufteilung ist insofern spannend, dass aus dem Doppelhaus ein großes Einzelhaus gemacht wurde mit einem großen Kamin. Es ist allerdings unbekannt, ob das ein Nachkriegsumbau ist. Das Haus soll seinerzeit für den Chefarzt erbaut worden sein.

Gruß
Oliver

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Beitrag von g.aders » 06.10.2016 16:53

Hallo Erlenmeier,

nein, das sog. "Neger-Dorf" in Köln-Poll hat nichts mit einer Finnensiedlung zu tun - die Siedlung bekam den Spitznamen, weil dort vorwiegend Centrums-Leute wohnten, also poltisch Schwarze.

Die Schwarze Siedlung in Porz-Zündorf hatte den Namen wegen der schwarzgefärbten Holzkonstruktionen.
Beste Grüße
Gebhard Aders

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