Strahlenschutzsteine?
Hi zusammen,
habe mir jetzt mal meine Fotos aus dem KuDamm Karee von 2007 durchgesehen. Auch damals lagen schon diese Steine in der beschrieben Form im Filterraum.
Ich persönlich kann mir das irgendwie schwer vorstellen, dass es sich um Strahlenschutzsteine handelt. Das Hauptproblem dürfte doch sein mit diesen Steinen eine rechteckige Form (Türstock) auszumauern. Da tu ich mir mit den allseits bekannten Steinen doch etwas leichter. Außer ich würde diese Pflastersteine legen und nicht stellen.
Ein Bild habe ich mal angehängt.
Gruß
Oliver
habe mir jetzt mal meine Fotos aus dem KuDamm Karee von 2007 durchgesehen. Auch damals lagen schon diese Steine in der beschrieben Form im Filterraum.
Ich persönlich kann mir das irgendwie schwer vorstellen, dass es sich um Strahlenschutzsteine handelt. Das Hauptproblem dürfte doch sein mit diesen Steinen eine rechteckige Form (Türstock) auszumauern. Da tu ich mir mit den allseits bekannten Steinen doch etwas leichter. Außer ich würde diese Pflastersteine legen und nicht stellen.
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Gruß
Oliver
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patchman hat geschrieben:(...) Was da im Filterraum als Bleibetonsteine auf nem Haufen rumlag sah eher aus wie Betonpflastersteine, so wie diese hier. (...) Daher jetzt mein Frage: Kennt jemand solche Bleibetonsteine in der Form bzw. hat sie schon mal woanders gesehen oder ist das Ganze ein Fake seitens der Ausstellung? (...)
Hallo patchman,
bei der von Dir beschriebenen Form der Steine handelt es sich durchaus um eine nicht unübliche Form von Strahlenschutzsteinen. Diese Form hat gegenüber den quaderförmigen Strahlenschutzsteinen den Vorteil, dass durch die wulstförmigen Ausprägungen beim Stapeln der Steine keine durchgehenden Fugen entstehen, die Strahlung durchlassen können.
Viele Grüße
Kai
Hallo Oliver,
ein weiteres Beispiel habe ich im Moment nicht, ich habe nur ab und an von dieser Form Strahlenschutzsteine gelesen. An Dokumenten kann ich aber schon mal mit der anhängenden Patentschrift aus dem Jahre 1966 dienen.
Dass man in den größeren, öffentlichen Anlagen überwiegend die quaderförmigen Strahlenschutzsteine vorfindet, kann ich mir nur aus Kostengründen und ggf. zentralem Einkauf erklären. Teurer aber wirkungsvoller sind jedoch die von patchman angesprochenen Strahlenschutzsteine mit wulstförmigen Ausprägungen.
Viele Grüße
Kai
ein weiteres Beispiel habe ich im Moment nicht, ich habe nur ab und an von dieser Form Strahlenschutzsteine gelesen. An Dokumenten kann ich aber schon mal mit der anhängenden Patentschrift aus dem Jahre 1966 dienen.
Dass man in den größeren, öffentlichen Anlagen überwiegend die quaderförmigen Strahlenschutzsteine vorfindet, kann ich mir nur aus Kostengründen und ggf. zentralem Einkauf erklären. Teurer aber wirkungsvoller sind jedoch die von patchman angesprochenen Strahlenschutzsteine mit wulstförmigen Ausprägungen.
Viele Grüße
Kai
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- klaushh (†)
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Strahlenschutzsteine
Moin, moin!
Ich kann mich nicht erinnern, je solche "merkwürdig" geformten Strahlenschutzsteine gesehen zu haben.
Alle mir bekannten Steine waren quader- oder würfelförmig und hatten einen Handgriff.
Üblicherweise waren sie nummeriert und ein Verlegungsplan war neben der zu schließenden Öffnung auf die Wand gemalt.
In seltenen Fällen waren die Wandöffnungen nicht gerade und rechtwinkleg. In diesen Fällen gab es Steine, die trapezförmig waren und damit die schrägen Öffnungen zu einer rechtwinkligen machten.
In dem von Kai aufgeführten Patent werden die Steine an den Seiten mit Nut und Feder ähnlichen Flächen versehen.
In den bisher von mir gesehenen zig-Wandöffnungen waren solche Nut und Feder Maßnahmen nie erforderlich, denn die Steine wurden immer (!) in zwei Schichten aufgestellt, die um einen halben Stein versetzt waren, so dass keine Strahlen durch die Ritzen durchdringen konnten.
Übrigens leicht nachvollziehbar, wenn man durch die zweischichtige Wand mit einer Taschenlampe leuchten will: es kommt außen nichts an.
Kleine Randbemerkung: für alles, was in einer ZS-Anlage eingebaut werden sollte, mußte eine gültige Verwenungsbescheinigung vorliegen. In der letzten (?) Zusammenstellung der Verwendungsbescheinigungen mit Stand vom 31.12.2006 sind keine Betonformsteine als Strahlenschutzsteine aufgeführt. War deren Herstellung frei, oder wo gibt es eine Herstellungsvorschrift o.ä.?
Gruß
klaushh
Ich kann mich nicht erinnern, je solche "merkwürdig" geformten Strahlenschutzsteine gesehen zu haben.
Alle mir bekannten Steine waren quader- oder würfelförmig und hatten einen Handgriff.
Üblicherweise waren sie nummeriert und ein Verlegungsplan war neben der zu schließenden Öffnung auf die Wand gemalt.
In seltenen Fällen waren die Wandöffnungen nicht gerade und rechtwinkleg. In diesen Fällen gab es Steine, die trapezförmig waren und damit die schrägen Öffnungen zu einer rechtwinkligen machten.
In dem von Kai aufgeführten Patent werden die Steine an den Seiten mit Nut und Feder ähnlichen Flächen versehen.
In den bisher von mir gesehenen zig-Wandöffnungen waren solche Nut und Feder Maßnahmen nie erforderlich, denn die Steine wurden immer (!) in zwei Schichten aufgestellt, die um einen halben Stein versetzt waren, so dass keine Strahlen durch die Ritzen durchdringen konnten.
Übrigens leicht nachvollziehbar, wenn man durch die zweischichtige Wand mit einer Taschenlampe leuchten will: es kommt außen nichts an.
Kleine Randbemerkung: für alles, was in einer ZS-Anlage eingebaut werden sollte, mußte eine gültige Verwenungsbescheinigung vorliegen. In der letzten (?) Zusammenstellung der Verwendungsbescheinigungen mit Stand vom 31.12.2006 sind keine Betonformsteine als Strahlenschutzsteine aufgeführt. War deren Herstellung frei, oder wo gibt es eine Herstellungsvorschrift o.ä.?
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
Re: Strahlenschutzsteine
klaushh hat geschrieben:(...) In den bisher von mir gesehenen zig-Wandöffnungen waren solche Nut und Feder Maßnahmen nie erforderlich, denn die Steine wurden immer (!) in zwei Schichten aufgestellt, die um einen halben Stein versetzt waren, so dass keine Strahlen durch die Ritzen durchdringen konnten. (...)
Hallo Klaus,
das ist natürlich ein Argument, wobei ich mich trotzdem frage, weshalb man dann die doppelte Menge an quader- oder würfelförmigen Steinen einsetzt, anstatt nut- und federartig ausgeführte Steine zu verwenden.
Ich habe mir mal erlaubt Olivers Bild ein bißchen aufzuhellen. Die Steine die man dort sieht, sehen für mich wirklich nach konventionellen Pflastersteinen aus, zumindest aber handelt es sich nicht um die Steinform aus der von mir oben angehängten Patentschrift.
Viele Grüße
Kai
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- klaushh (†)
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Moin, moin!
@redsea
"Olivers Steine" sehen in der Tat aus wie ganz normale Verbundpflastersteine.
Mir scheint, dass sie nicht als Strahlenschutzsteine verwendet werden sollten. Strahlenschutzsteine bestehen nicht nur aus "normalem" Beton, sondern enthalten Schwermetallverbindungen (Blei, Barium u.ä.). Sie sind dadurch recht schwer, weshalb sie zur besseren Handhabbarkeit die eingegossenen Griffe haben.
Bei "Olivers Steinen" müßte man vermutlich eine vielschichtige (!) Wand aufbauen, um eine annähernd gleiche Schutzwirkung wie bei den "üblichen" Strahlenschutzsteinen zu erreichen.
Fazit für mich: "Olivers Steine" sind keine Strahlenschutzsteine. Irgendjemand wird sie dort aus unbekannten Gründen deponiert haben. Evtl. um die besichtigende Bevölkerung zu verunsichern?
Noch ein Nachsatz: ich kann mich inzwischen wieder an die von Bunkerwart hier in seinem Beitrag vom 3.7.2002 gezeigten trapezförmigen Steine erinnern. Diese waren schwer, wegen fehlender Griffe unhandlich und nur nach einem komplizierten Plan einbaubar. Zudem war die Herstellung derartiger Sonderformen sich unnötig teuer (gegenüber quader- oder würfelförmigen Steinen).
Gruß
klaushh
@redsea
"Olivers Steine" sehen in der Tat aus wie ganz normale Verbundpflastersteine.
Mir scheint, dass sie nicht als Strahlenschutzsteine verwendet werden sollten. Strahlenschutzsteine bestehen nicht nur aus "normalem" Beton, sondern enthalten Schwermetallverbindungen (Blei, Barium u.ä.). Sie sind dadurch recht schwer, weshalb sie zur besseren Handhabbarkeit die eingegossenen Griffe haben.
Bei "Olivers Steinen" müßte man vermutlich eine vielschichtige (!) Wand aufbauen, um eine annähernd gleiche Schutzwirkung wie bei den "üblichen" Strahlenschutzsteinen zu erreichen.
Fazit für mich: "Olivers Steine" sind keine Strahlenschutzsteine. Irgendjemand wird sie dort aus unbekannten Gründen deponiert haben. Evtl. um die besichtigende Bevölkerung zu verunsichern?
Noch ein Nachsatz: ich kann mich inzwischen wieder an die von Bunkerwart hier in seinem Beitrag vom 3.7.2002 gezeigten trapezförmigen Steine erinnern. Diese waren schwer, wegen fehlender Griffe unhandlich und nur nach einem komplizierten Plan einbaubar. Zudem war die Herstellung derartiger Sonderformen sich unnötig teuer (gegenüber quader- oder würfelförmigen Steinen).
Gruß
klaushh
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Hallo Klaus,klaushh hat geschrieben:Strahlenschutzsteine bestehen nicht nur aus "normalem" Beton, sondern enthalten Schwermetallverbindungen (Blei, Barium u.ä.). Sie sind dadurch recht schwer, weshalb sie zur besseren Handhabbarkeit die eingegossenen Griffe haben.
mit den Griffen seh ich ein wenig anders, die sind nämlich nicht überall dran.
So haben die zwei Lagen der Strahlenschutzsteine der MZA Pankstraße in Berlin die Größe von Ziegelsteinen, mit denen man den Türdurchgang "zumauert". Insofern sind Handgriffe nicht nötig.
Bei den größeren Steinen aber geb ich dir recht, da ist der Griff fürs Handling notwendig.
Selbst wenn diese aus "Bleibeton" sein sollten, ich wüsste jetzt nicht, wie man mit diesen Formsteinen diese Wand "dicht" bekommen könnte, also wie man diese Steine so stapeln könnte, dass sämtliche Spalten überdeckt sind.klaushh hat geschrieben:Bei "Olivers Steinen" müßte man vermutlich eine vielschichtige (!) Wand aufbauen, um eine annähernd gleiche Schutzwirkung wie bei den "üblichen" Strahlenschutzsteinen zu erreichen.
Oder um das Fehlen für die Besucher zu verschleiern. Aber das würde mich wundern, wenn doch das THW die Anlage angeblich noch immer wartet.klaushh hat geschrieben:Irgendjemand wird sie dort aus unbekannten Gründen deponiert haben. Evtl. um die besichtigende Bevölkerung zu verunsichern?
Gruß
Patchman
Wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
www.berliner-unterwelten.de
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