Strahlenschutzsteine?

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 02.04.2013 19:29

Moin, moin!

@zero511
Richtig Bert, im Prinzip sind beide "Wände" für den gleichen Zweck vorhanden, nur sind die "Wände" in den ZS-Anlagen beweglich.

Gruß
klaushh
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Uwe
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Beitrag von Uwe » 16.05.2013 18:30

... ich darf mich mal hier drunter hängen.

Sind das dann hier (auch) Strahlenschutzsteine?
Ich habe sie letzten Sommer in der Schleuse einer MZA aufgenommen.
Die Form ist aber eher mit einem "T" zu vergleichen.

Grüße aus dem Sauerland,
Uwe
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 16.05.2013 22:02

Moin, moin!

@Uwe
Die Steine machen durchaus den Eindruck, als ob es sich bei ihnen um Strahlenschutzsteine handelt.
Solche Steine müssen nicht zwangsläufig würfel- oder quaderförmig sein. Es ist häufig so, dass die zu schützende Öffnung nicht nur rechtwinklig zueinander stehende Flächen hat.
Ein Indiz, dass sich hier um Strahlenschutzsteine handelt, könnte sein
- an einer Stirnseite aufgemalte fortlaufende Zahlen,
- an der Stirnseite befindliche Tragegriffe,
- "sehr" schwer und
- in unmittelbarer Nähe eine Wandöffnung, die so groß ist, dass die Steine in zwei (!) Reihen sie ausfüllen.

Nebenbei: was steht auf dem Schild an der Wand neben der Öffnung?

Gruß
klaushh
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Beitrag von redsea » 16.05.2013 23:35

klaushh hat geschrieben:Nebenbei: was steht auf dem Schild an der Wand neben der Öffnung?

Hallo Klaus,

die "Öffnung" ist ein Spiegel und auf dem Schild daneben steht: "Achtung! Kein Trinkwasser im Schutzraum!".

In dem Spiegel sieht man übigens das Guckloch des Innenraums.

Viele Grüße

Kai

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 16.05.2013 23:45

Moin, moin!

Danke Kai, hätte ich bei genauerer Betrachtung auch selbst draufkommen können, dass es sich um einen Spiegel handelt!

Gruß
klaushh
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Beitrag von Teletektor » 24.05.2013 11:16

Hmm, mir leuchtet nicht wirklich ein wofür man die Steine vor einer STahltür in einem Abgang benötigt. Emittierende Gammastrahlung strahlt immer geradeaus und wird nicht abgelenkt. Da müsste schon ein Strahlenemittierendes Trümmerteil direkt vor die Tür fallen. Irgendwie habe ich das Gefühl das die Ingenieure die diese MZA geplnat haben davon nicht genug wissen hatten.

Gruß aus dem Solling

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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 24.05.2013 12:11

Moin, moin!

@Teletektor
Ich denke, dass die Ingenieure mehr Ahnung von der Sache hatten als Du selbst und als Du vermutest :mrgreen:

Mit den Strahlenschutzsteinen wurden üblicherweise die Räume für Sandvor- bzw. -hauptfilter gegen das übrige Schutzrauminnere abgeschottet. Dort war regelhaft auch eine Eisentür. Der nach einem Angriff mit radioaktiv strahlenden Partikeln angereicherte Filtersand konnte in der Filterkammer "herumfliegen". Die Dicke der Eisentür reichte als Strahlenschutz unter Umständen einfach nicht aus.
Die inneren Drucktüren einer ZS-Anlage brauchten nicht besonders durch zusätzliche Strahlenschutzsteine verstärkt zu werden, da ja noch eine äußere Tür vorhanden war und der Zugang abgewinkelt war.

Gruß
klaushh
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Beitrag von Shadow » 24.05.2013 12:29

Danke Klaus,
und ohne zu wissen um welche MZA es sich handelt, zu welchem Zweck sie heute genutzt wird und warum jemand die Steine dort aufgestapelt hat ist das wohl alles sehr spekulativ. Für den regelmässigen Publikumsverkehr scheint diese Schleuse jedenfalls nicht genutzt zu werden, denn sonst würde da kein Stuhl herumstehen und kein Kabel herum liegen. Die Steine waren also vielleicht an ihrem Einbauplatz einfach im Weg oder dem Diebstahl/Vandalismus ausgesetzt, so dass man sie dort weggeräumt hat.

Shadow.

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Beitrag von Kaserne » 28.05.2013 22:07

Nun mein Senf dazu, da ich mich beruflicherweise mit Abschirmung beschäftigen muß. Die "Betonsteine" sieht man eigentlich in jedem KKW. Dort meist zur Abschirmumg von kontamierten Material, z.B. Wäsche die man ablegt. Könnte auch hier ein ähnlicher Grund denkbar sein?
Da fällt mir ein, bei Revisonen habe ich die Abschirm- Steine auch als temporäre Mauer im Reaktorbereich gesehen. Dann nämlich wenn Arbeiten an freiliegenden stärker strahlenden Teilen durch zuführen waren. Die Mauer sollte den Rest der Welt "schützen"
Wichtig ist nur, wie auch schon oben geschrieben, kein Spalt in der Abschirmung bleibt. Denn da "pfeift es dann durch" Jedoch sind in einem KKW unter normalen Bedingungen verglichen nur Bruchteile von Aktivitäten vorhanden die sonst bei einer Kernwaffen- Explosion auftreten würden

Nun sollte man sich keiner Illusion hingeben; Gamma - Strahlung wird durch solche Maßnahmen nur abgeschwächt. Letztendlich hilft da nur Distanz zur Quelle und wenn es hunderte vom km sind. Neutronen- Strahlung "widersetzt" sich auch solchen Maßnahmen, da muß etwas "Abbremsendes" vorhanden sein z.B. Wasser mit Bor oder Plaste. Stichwort für die Älteren: Neutronen- Bombe. Da hätte man während einer Explosion vermutlich nur in einem See untergetaucht überlebt.
Grüße
Thomas

1974 Gefreiter, 1982 Meister, 2001 Opa
Für was hätte ich dann ein Abi gebraucht?

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