Öffentliche Toiletten in 1845?
Dabei dürfte es sich allenfalls um Plumpsklos gehalten haben, denn Wasser(- und Abwasser)leitungen wird es dort damals noch nicht gegeben haben.
Siehe z.B. hier:
http://www.hamburgwasser.de/geschichte.html
Bewusste Netze begann man gerade erst aufzubauen, als Konsequenz aus dem Hamburger Brand kurz zuvor. Unterirdische Toiletten wären auch erst nach Anschluss an das Abwasser-System (oder irgendein anderes Siel) praktikabel gewesen, um den Kummer verlässlich und einfach zu entsorgen.
Ein Fahrkartenverkauf auf dem Hopfenmarkt wäre um 1845 auch sehr unwahrscheinlich gewesen.
Pferde-Straßenbahnen gab es erst etwa 20 Jahre später, nur eine Pferde-Omnibusline fuhr wohl in der Nähe vorbei. Aber da soll direkt bei'm Kutscher bezahlt worden sein, wenn ich mich nicht irre.
Das flache Gebäude auf dem Markt sieht für mich eher aus wie irgendein Bewirtungsbetrieb, vielleicht in Verbindung mit einem kleinen Laden.
Links vor dem Fachwerkhaus mag eventuell auch ein Treppenabgang zu erahnen sein.
Allerdings könnte ich mir unterirdische Räume zu der Zeit am leichtesten für Wein- oder Bierlagerung vorstellen. Im Sommer zur Kühlung, winters als Frostschutz.
Weinkeller gibt es da ja heute noch, unter der Kirchenruine.
Grüße
Jürgen
Treppen unter dem Hamburger Hopfenmarkt
Na, das von passat991 verlinkte Bild (Klick) stellt den Hopfenmarkt um 1845 dar ("...Stahlstich um 1845"), also drei Jahre nach dem Brand. Die Gegend war etwas runtergebrannt oder gesprengt, auch wenn man auf dem Bild davon nichts sieht, außer dass der Turm zu fehlen scheint. Da hatte man vermutlich noch andere Probleme als Toiletten oben oder unten oder überhaupt. Ich denke, dass man die Anlagen erst nach dem Neubau der Kirche anlegte, die auch erst 1874 fertig wurde.
Gruß aus HH-Rbo
manni
manni
Auf die Idee hätte ich schon fürher kommen müssen.
Sucht Euch die passenden Bilder selber raus weil ich eigentlich nicht weiß um was es geht.
http://www.ak-ansichtskarten.de/ak/inde ... MBURG&id=0
Sucht Euch die passenden Bilder selber raus weil ich eigentlich nicht weiß um was es geht.
http://www.ak-ansichtskarten.de/ak/inde ... MBURG&id=0
Einige klärende Angaben finden sich in der nach wie vor lesenswerten Topographie von Melhop, 1895 (hier S. 153/ 154): "Um Abhülfe zu schaffen, beseitigte man daher im September-October 1889 die oben genannten Schrangenzellen und Buden, welche im Wesentlichen Ladengeschäfte und Lagerräume enthielten, die mit dem Marktleben keinen nothwendigen Zusammenhang hatten und ebenso gut an anderer Stelle untergebracht werden konnten. [...] In der Mitte des, durch Forträumung der beschriebenen Anlagen geschaffenen ununterbrochenen freien Raumesstellte man vertieft und durch Treppen zugänglich einen geräumigen Casemattenbau mit Bedürfnisanstalten und Gerätheraum her. Bei der hierzu nöthigen Ausschachtung, welche auf dem Platze des ehemaligen St. Nicolai-Kirchhofes stattfand, kamen 1889 viele verfaulte Sargreste und ca. 600 ganze Särge zu Tage, welche einst bis zu +5,70m hinuntergebettet waren. Die mittlere Höhe des Hopfenmarktes beträgt ca. +9,20m."
Mit den Schrangenzellen waren, soweit ich das überblicke, Forsmanns Markthallen von 1845 gemeint (vgl. beiliegender Plan und Beitrag von Berger in KAT Forsmann, S. 134ff.). Auch diese besaßen schon öffentliche "Pissoirs und Water-Closets", in diesem Fall jeweils an den Enden der beiden Gebäude.
Viele Grüße,
Martin
Mit den Schrangenzellen waren, soweit ich das überblicke, Forsmanns Markthallen von 1845 gemeint (vgl. beiliegender Plan und Beitrag von Berger in KAT Forsmann, S. 134ff.). Auch diese besaßen schon öffentliche "Pissoirs und Water-Closets", in diesem Fall jeweils an den Enden der beiden Gebäude.
Viele Grüße,
Martin
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