[geklärt] [mit grosser Wahrscheinlichkeit] unbekannte Sendemaste 1.WK

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
hollihh
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Beitrag von hollihh » 25.06.2010 19:14

Moin,

einfach mal unter "Sendefunkstelle Norddeich" im o.g. Link klicken (direkt verlinken geht leider nicht). Da sind zeichnungen von 1906, Fotos von 1911, 1925 etc dabei. Osterloog kam erst später...

Gruß

Holli

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Cremer
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Beitrag von Cremer » 28.06.2010 07:32

@zulufox,

ich hatte die Angabe mit der Notlandung aus Wikipedia entnommen. Dann stimmt diese dort nicht
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Li ... eline.html

Was den Sendemast betrifft, so ist Nordeich radio in dem Buch "100 jahre Funktechnik in Deutschland" nicht erwähnt. Allerdings werden hierin Anlagen rund um Berlin, ehemals DDR, beschrieben.

In Nordeich wurden 1905 4 Maste je 65 m hoch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Norddeich_Radio

Paulchen
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Beitrag von Paulchen » 01.07.2010 17:57

.hmmm - Vielleicht liegts an der Auflösung meines Monitors... Ich kann die Seile nicht erkennen. Nur zwei "Abstandhalter" für evtl. Antennenseile. Allerdings habe ich 5 Objekte auf dem Bild die alle solche Abstandhalter sein könnten. Teilweise in seltsamem Winkel zum Turm. Daher einfach mal so in den Raum geworfen: Was wenn das garkeine Sendemasten sind und die Abstandhalter nur Fehler auf dem Bild?

Wozu brauchte man aber sonst solch hohe Türme?

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Cremer
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Beitrag von Cremer » 01.07.2010 18:52

Zwischenden beiden Masten sieht man "Abstandshalter für Sendeseile. Da ich 3 Abstandshalter sehe, könnte es sich um eine Rombus-antenne handen. Diese benötigt zumindest 4 Antennenträger. Solche Antennen waren in der Anfangszeit der Funktechnik üblich, um im Lang- oder Längstwellenbereich zu (Marine-)Schiffen auf den Meeren Funkkontakt zu halten.

so ähnlich wie hier:
http://www.pakendorf-burg.de/sender.htm

Steinzeug
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Sendemasten

Beitrag von Steinzeug » 01.07.2010 23:51

Die Experten hier sind sich sicher, das es sich um Sendemasten handelt.

Deshalb trau ich mich kaum meinen ersten Gedanken beim Anblick des Photos niederzuschreiben...

Im Vordergrund ist eine Windfahne zu erkennen, die Höhe der Masten läßt sich aus der Perspektive kaum richtig abschätzen...

Ein, bzw. zwei, sog. Ankermasten für Luftschiffe könnten es nicht sein?

War nur der erste Gedanke.

Grüße, Jo

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Beitrag von Paulchen » 02.07.2010 00:46

Ankermast klingt gut!! Hatte das links für eine Lampe gehalten. Aber Windbeutel kommt auch hin.

Kann man die Spitze des hinteren Turmes noch etwas vergrößern oder gibt das die Auflösung des Bildes nicht mehr her? Vielleicht kann man ja was in der Richtung dort erkennen.

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FishBowl
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Beitrag von FishBowl » 02.07.2010 03:07

Ich halte auch Ankermasten für die plausibelste Erklärung.
Links unten ist offenbar eine Wetterfahne mit Windsack zu sehen.
Und die Konstruktion der Masten erscheint mir auf nicht eben geringe seitliche Belastung ausgelegt zu sein, obwohl keinerlei Abspannungen erkennbar sind. Sollten sie aber, denn im Innern des rechten Mastes sind zwei senkrechte Kabel oder Seile gut sichtbar...

Grüsse

Jürgen

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Beitrag von Paulchen » 02.07.2010 03:31

Die senkrechten Seile würden doch auch prima zu Ankermasten passen. Mit solchen Seilen wurde das Luftschiff nachdem die Bodenmanschaft die Haltettaue aufgenommen hatte und das Schiff stabilisiert war, an den Mast gezogen.

Also: Neuer Ansatz: Welches Feld? Von Hage und Wittmundhafen hab ich keine Bilder gefunden auf denen Ankermasten erkennbar waren....

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 02.07.2010 06:56

Hallo :-) ,

lt. einem Museumsführer des "Aeronaticums" aus dem Jahre 1994 (also noch bevor das Nordholzer Museum zum "Aeronauticum" wurde), gab es Ankermasten in Deutschland erst ab den frühen 20er Jahren mit dem Beginn der zivilen Luftfahrt. Vorher gab es sie in den USA, von dort habe sich die Idee dann auf den Kontinent "exportiert".

Wie wäre es denn mit einer Funkpeilanlage zur Navigationsunterstützung?
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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Beitrag von zulufox » 02.07.2010 07:33

Godeke hat geschrieben: Hallo :-) ,

lt. einem Museumsführer des "Aeronaticums" aus dem Jahre 1994 (also noch bevor das Nordholzer Museum zum "Aeronauticum" wurde), gab es Ankermasten in Deutschland erst ab den frühen 20er Jahren mit dem Beginn der zivilen Luftfahrt. Vorher gab es sie in den USA, von dort habe sich die Idee dann auf den Kontinent "exportiert".
Hallo Godeke,

ob die Aussage so richtig stimmig ist, das wage ich zu bezweifeln: Zumindest weist die Karte "Schematische Übersichtskarte für Luftfahrer III. Ausgabe vom 1.VI.1914" eine Vielzahl von Verankerungsvorrichtungen für Luftschiffe aus.

Um nur mal einige Standorte zu nennen:
Flensburg
Schleswig
Husum
Hamdorf
Lübeck
Neumünster
Elmshorn
Hannover
Minden
Osnabrück
Oldenburg ...
Godeke hat geschrieben: Wie wäre es denn mit einer Funkpeilanlage zur Navigationsunterstützung?
Die "Funkentelegrafie" steckte in der Anfangszeit der Luftschiffe noch in den Kinderschuhen und das gilt noch mehr für die Funkpeilung. Mit anderen Worten: Wenig wahrscheinlich.

Trotzdem erscheint es mir nicht unmöglich, dass das Bild die Masten der Funkempfangsanlage von Norddeich-Radio zeigt :-) .

MfG
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Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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