Einführung und Verbreitung von Ampelanlagen

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
Antworten
Benutzeravatar
Shadow
Moderator
Beiträge: 2898
Registriert: 03.08.2007 22:44
Ort/Region: Hamburg

Einführung und Verbreitung von Ampelanlagen

Beitrag von Shadow » 02.02.2010 09:23

Guten Morgen,

Dieses Thema entstand aus diesem Thread. Von Holli wurde eine Frage aufgeworfen, die auch ich interessant finde. Über der Kreuzung hängt eine Ampelanlage, wie sie von der grundsätzlichen Funktion auch heute noch gängig ist. Für mein Zeitgefühl, dass hier möglicherweise korrigiert wird, wirkt dieser technische "Luxus" in dem weiter unten beschriebenen Zeitraum und Zusammenhang irgendwie wie ein Fremdkörper.

Stegerosch brachte diesen Link, der auf die Entwicklung der Heuer-Ampel eingeht. In der Kurzform würde ich zusammenfassen, dass die Heuer-Ampel durch technische Einfachheit überzeugte aber zu Beginn der 50-Jahre schon nicht mehr den Anforderungen der notwentigen Verkehrssteuerung gerecht wurde. Zusätzlich findet sich auf der Seite ein Schaubild das zeigt, dass spätestens 1937 beide Ampelvarianten (Heuer- und Dreifeldrige Ampeln) in der StVO der deutschen Reiches angekommen waren.

Wenn ich den Ampelartikel aus der Wikipedia zu Rate ziehe, dann erscheinen dort die Ersteinführungsjahre von elektrischen Ampeln in vielen europäischen Städten im Zeitraum von 1922 bis 1931. Die einzigen Nennungen in diesem Zeitraum in östlichen Gebieten sind Prag, Leningrad und Moskau.

Offen bleibt also der polnische Zeitraum 1931 bis zur russischen Besetzung Riwnes 1939, gefolgt durch die russische Zeit 1939 bis 1941 und dann die deutsche Besatzungszeit, in der das Foto von Mike wohl unzweifelhaft aufgenommen wurde.

1. Hat sich die Ampeltechnik so schnell entwickelt, dass sie zwischen 1931 und 1939 im "tiefsten Ostpolen" schon angekommen war, einer 60000 Einwohnerstadt, jüdisch bzw. russisch-orthodox geprägt ?
2. Hat der Russe während seiner Besatzungszeit Ampeln aufgehängt ? :?
3. Hat die Deutsche Wehrmacht auf ihrem Weg Richtung Osten Verkehrsleitteichnik für nötig gehalten ? :lol:
4. hat sich eine deutsche Verwaltung im sicher geglaubten Ostgebiet den Luxus einer Ampel gegönnt ?

Ich kann mich da leider überhaupt nicht entscheiden, ob ich an Variante 1 oder 4 glauben soll. Die beiden dazwischen halte ich für noch unwahrscheinlicher.

Meinungen oder vielleich besser noch Quellenvorschläge ?

Gruss, Shadow.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Shadow am 02.02.2010 09:40, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Djensi
Forenuser
Beiträge: 2102
Registriert: 28.08.2003 22:25
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Djensi » 02.02.2010 09:37

Moin,

vielleicht hatte die Stadt ja eine große verkehrspolitische Bedeutung (Handelsweg??) und ist schon in damaliger Zeit, unabhängig von der heutigen Bedeutung, von Verkehrsströmen betroffen gewesen. Vielleicht war die Stadt zudem besonders innovativ, sowas soll es ja auch schon gegeben haben.


aktualisiert: Unter google "Handelswege Rivne" eingeben, da wird einem schon einiges klar.


Grüße
Djensi

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 02.02.2010 12:55

Hier nochmal höher aufgelöst...
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
Shadow
Moderator
Beiträge: 2898
Registriert: 03.08.2007 22:44
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Shadow » 02.02.2010 15:34

Gut,

wir haben also eine Stadt mit einer "im Mittelalter bedeutsamen" Handelsstrasse, deren Effekt und geografische Lage bis ins 20.Jahrhundert hineingewirkt haben könnte, also nicht unbedingt meiner bewussten Überspitzung "tiefstes Ostpolen" entspricht.

Und wir haben eine Stadt, die ab 1941 Sitz des Reichskommissariats Ukraine war.

Damit kann ich wohl problemlos die Variante zwei und drei streichen.

Shadow.

Antworten