Wachtürme an der innerdeutschen Grenze?

Bauliche Infrastruktur der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und des Eisernen Vorhangs
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karl143
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BTv (2x2 und 4x4)

Beitrag von karl143 » 20.06.2015 22:24

Es ist richtig, die BTv (viereckig) wurden an der Grenze nach den BT11 gebaut. Es kam auch vor, das ihnen der "Status" einer Führungsstelle wieder genommen wurde. Zum Beispiel dem BTv 4x4 auf der Hötensleber Kippe westl. der Ortschaft Hötensleben (S-A).

Auf der Seite
http://grenzstreife.de/Grenztruppen/Tue ... rme_i.html

und den dort folgenden Unterseiten steht mehr über die Beobachtungstürme an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. U. a. auch Grundrissskizze sowie Details zu der Ausstattung der Führungsstellen. Die BTv in Hötensleben sowie auf dem Fastweg sw von Rhoden, bzw. bei Hornburg können auch besichtigt werden.
http://grenzstreife.de - Der Bundesgrenzschutz in Braunschweig

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nico23
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Beitrag von nico23 » 21.06.2015 17:41

Danke auch nochmal an Euch für Eure Antworten! Ich nehme das nun mal so grob in meinen Tourbericht auf. Ich kann ihn gerne hier dann nocheinmal verlinken. Vielleicht sind ja die ein oder anderen Bilder dabei, die auch für Euch interessant sind.
Grüße!

nico

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nico23
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Beitrag von nico23 » 24.06.2015 21:04

Hier nun auch der Reisebericht von der Etappe "Fulda Gap -> Tschechische Grenze" mit einigen Bildern von unterwegs.
-> http://www.auf-tour.info/entlang-des-ei ... aendereck/

Nachmachen dringenst empfohlen. ;)
Grüße!

nico

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wobo
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Beitrag von wobo » 24.06.2015 21:14

Hallo nico
Bärenstark ... :thumbup:

Gruß Wolf ... :-)

Thunderhorse
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Beitrag von Thunderhorse » 22.12.2015 13:36

nico23 hat geschrieben:Hallo Zusammen!
Nach längerer Abwesenheit melde ich mich hier mal wieder im Forum mit einer Frage an die Fachleute.
Ich war vergangenes Jahr und letzte Woche mit dem Reiserad an der ehemaligen innerdeutschen Grenze unterwegs (s.g. "Iron Curtain Trail").
Die Berichte von letztem Jahr gibt es auf meinem Blog:
-> http://www.auf-tour.info/entlang-des-ei ... -arendsee/
-> http://www.auf-tour.info/entlang-des-ei ... m-brocken/

Der Bericht von diesem Jahr (Vom Fulda Gap bis zu tschechischen Grenze) ist gerade noch am Entstehen.

Ziel war es für mich noch etwas von der ehem. Grenze zu sehen solange nicht 100% entfernt wurde oder zugewachsen ist. Ich kann Euch sagen, es ist höchste Eisenbahn wenn man sich noch etwas anschauen möchte. ;)

Nun habe ich eine Frage zu den Beobachtungstürmen (BT) der DDR-Grenzer.
Meinen Infos nach gab es drei Standardtürme: BT-6, BT-9 und BT-11 (Die Bezeichnung entsprechen den DDR-Grenzbezeichnungen; der BGS hatte abweichende Bezeichnungen)
Daneben gab es natürlich auch noch Ausnahmen (vorallem in der Bauhöhe). Die möchte ich aber außen vor lassen. Ich liste einfach mal ein paar Daten auf und markiere was für mich fragwürdig oder unklar ist.

BT-6
Baujahr: ab 1975??
Grundfläche: quadratisch, 4x4m²
Nutztung ausschließlich als Führungsstelle??

BT-9
Baujahr: ab 1975??
Grundfläche: quadratisch, 2x2m²
Diente als Ersatz für die windanfälligen BT-11

BT-11
Baujahr: bis 1975??
Grundfläche: rund
Bis 1975 Standard-BT an der Grenze. Musste aufgrund von Windanfälligkeit ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit geräumt werden. Daher ersetzt durch BT-9 ab 1975.

Sehe ich es richtig, dass der BT-6 ausschließlich als Führungsstelle benutzt wurde? Mir ist aufgefallen, dass dieser Turmtyp mit Abstand noch am häufigsten an der Grenze zu sehen ist. Die BT-9 konnte ich auf meinen Touren an 2 Händen abzählen. Die BT-11 gar an einer Hand.

Übrigens scheint es wirklich keinen Zusammenhang zu geben zwischen der Bezeichnung und der Turmhöhe.

Ich würde mich freuen wenn jemand die Baujahre und Baureihenfolge (BT-9 ist Ersatz für BT-11) bestätigen könnte.
Grüße + Danke!

nico
BT6, 9, 11 in Ausführung "Rund" ab 1966, erstmals an der innerdeutschen Grenze 1969 errichtet.
BT6 (6 Ringe), BT9 (9 Ringe)und BT11 (11 Ringe), je Ring ca. 1 m Höhe, damit Bezeichnung gleichzeitig Hinweis auf die Höhe, ohne Kanzel.

BT9, 2 x 2m, ab 1975, an der innerdeutschen Grenze ab 1976 errichtet.
Es gab auch die Ausführung 2 x 2m als BT6 (6 Elemente ohne Kanzel), mit Masse im Berliner Bereich

Führungsstelle (Bezeichnung der GT), BT6 (FP), 4 x 4m FÜSt; ab 1976, erstmalig im gleichen Jahr an der innerdeutschen Grenze errichtet.
In manchen Kompanieabschnitten gab es zwei dieser Türme. I.d.R. wurde jedoch nur einer als FÜSt Gelände genutzt. Mit erneuter Einführung der Kompaniesicherung und Rückverlegung der FÜSt (Anzeigegeräte für Auslösung GSSZ, etc.,)in die Kompanieobjekte verlor ein Großteil dieser Türme an der innerdeutschen Grenze ihre Fúnktion als FÜSt.
Teilweise war diese Verlagerung auch an der entsprechenden Ausstattung mit der Funktechnik der 700er Serie, ab Mitte der 80er Jahre, erkennbar.
MfG. TH

Zappel
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Beitrag von Zappel » 24.02.2018 16:05

Hallo, ich werde wohl an Bildmaterial nicht viel beisteuern können, aber ein paar Kleinigkeiten könnten es doch werden, wie dieses von einem Wachturm im Tagebau Harbke/Helmstedt auf welchem ich in meiner Wehrpflichtszeit viele Stunden verbrachte.
Durch den Tagebau verlief eine Sicherungslinie welche sich temporär nach Abbaulage änderte und verschob.
Der Abbau erfolgte Grenzüberschreitend, heißt also die BRD schob den Abbau auf DDR Gebiet vor, die DDR baute in Richtung BRD ab.
Staatsrechtlich blieb die Grenze bestehen, Grenztruppen durften Westdeutsches Gebiet nicht betreten, dort war aber ein Werkschutz der DDR tätig.
Der von mir hier eingestellte Wachturm dieser Bauart war zu der Zeit von ca. 1976 bis zum Abbauende nur noch in diesem Tagebau im Einsatz und es standen noch vier weitere im Bereich des Tagebaus, davon drei an den Einfahrttrassen der Kohlezüge welche bei Ein und Ausfahrt von uns auf Sicht kontrolliert wurden.
Ich diente dort von 1978 bis Herbst 1979, die Koordinaten dieses Turmes müssten sein

52.193030, 11.022311

Ergänzend: Diese Aufnahme machte ich 1990, in der Zwischenzeit befindet sich der Tagebau in Rekultivierung und Flutung, wieder Grenzübergreifend, heute zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt (Historisch auch als Provinz Sachsen bezeichnet).
1996 stand dieser Turm auch noch, konnte ihn aber nicht mehr erreichen weil der Bergbauaufsicht meine Frau und mich aus dem Gelände jagte :schimpf: und wir in einem großen Bogen bei aufziehendem Gewitter bis Helmstedt laufen mussten :megawut:
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unbekannter Grenzturm

Beitrag von Burgblick » 19.03.2018 22:00

Einen Turm hab ich auch noch beizusteuern, er steht in der Nähe von Bad Lauterberg und ist Gott sei Dank in Privatbesitz!!

Ich hab aber noch einen Turm gefunden, diese Türme standen abgesetzt von der Grenze und befanden sich innerhalb der 5-Kilometerzone an erhöhten Punkten, einer steht zum Beispiel direkt an der A38 kurz hinter dem Heidkopf-Tunnel.Typgleiche sind bei Mackenrode/Thüringen, heute ein Antennenträger und bei Berlingerode/Eichsfeld(siehe Foto) in Sichtweite zur GÜST Teistungen zu finden. Weiß jemand ob die auch von normalen Grenzsoldaten besetzt waren.

Danke schon mal!
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Beitrag von Thunderhorse » 20.03.2018 18:29

Die beiden rechten Fotos zeigen Türme der VP. Befanden sich u.a. im Grenzgebiet, östlich des GSSZ und weiter ins Landesinnere abgesetzt.

Z.B.:
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... =5947&st=0
MfG. TH

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Beitrag von Burgblick » 20.03.2018 21:49

Vielen Dank Thunderhorse!!

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Türme in Privatbesitz

Beitrag von karl143 » 21.03.2018 08:00

Es gibt noch einige Beobachtungstürme (BTv4x4 und BTv2x2) die im Privatbesitz sind. So der Turm an der B 79 (Mattierzoll-Hessen). Dieser wurde Anfang der 90er von seinem jetzigen Besitzer, der bei Pirmasens lebt, gekauft. Anschließend restauriert und neue Fenster usw. eingebaut. Heute hat er große Probleme mit dem Besitz, weil die Scheiben immer wieder eingeworfen werden. Außerdem nagt der Zahn der Zeit weiter an dem Turm. Bei einem Besuch im inneren im Herbst letzten Jahres sah man die Schäden überall.

Ein weiterer Turm, der sich zwar nicht im Privatbesitz befindet, aber jetzt vom "Grenzdenkmal Hötensleben" übernommen wurde, steht direkt an der Straße Schöningen- Hötensleben am Ortseingang von Hötensleben auf der Kippe. Im Gegensatz zu dem Turm an der B79 war er in der letzten Zeit der Grenze nicht mehr Führungsstelle. Dieser Turm befindet sich in einem guten Zustand. Hier hat der Verein Probleme, den Turm für Besucher zu öffnen. Einerseits steht er unter Denkmalschutz. Gegen Besucher spricht die fehlende 2. Treppe außen wegen Brandschutz. Wahnsinn.

Angehängt sind Bilder vom Turm an der B79.
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