Wankeltechnik

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
Devon

Beitrag von Devon » 12.06.2003 15:16

Soweit ich das erfahren konnte, wird der Rx-8 als schadstoffarm nach Euro-4 eingestuft....
Und zum Wirkungsgrad: ein Wankelmotor ist ein Ottomotor - und hat somit den gleichen Wirkungsgrad !
Das Problem ist nur, das man den Wirkungsgrad auf viele verschiedne Weisen berechnen (nicht messen! - jedenfalls bei Motoren) kann.
So auf die Schnelle gegooglt:
Ottomotor 15% - 20%; 17% - 25%; ca. 18%
Dieselmotor 20% - 55%; ca. 35%; 25% - 45%
Kreiskolbenmotor 17%; 15% - 20%; ca. 18%

Die Hauptunterschiede bei den Formeln zur Berechnung liegt darin, ob ein europäischer oder ein US- "Norm" - Fahrzyklus als Grundlage dient.

Gruß....

Gast

Beitrag von Gast » 12.06.2003 16:00

auch wenn es jetzt langsam mehr und mehr zum motortechnik thread verkommt, und nichts mehr mit lostplaces als solches zu tun hat, hier einige technische bemerkungen zum thema wankel:

der wirkungsgrad ist simpel dargestellt eine kennziffer über die zugefühte energie zur abgegebenen energie.

also ich führe in form von kraftstoff gespeicherte energie dem motor zu und dort wird diese energie in andere formen umgewandelt.
(energieerhaltungssatz!!??)
ich bekomme also wärmeenergie und rotationsenergie.
die gesamte wärmeenergie ist meistens ein reiner verlust.
genutzt wird also nur die rotationsenergie, die energie also, die nach weiteren verlusten im antriebsstrang irgendwann an den rädern ankommt.

der unterschied in den wirkungsgraden ergibt sich also einfach ausgedrückt dadurch, welcher motor die meiste nutzbare energie erzeugt.
und hier ist der klassische hubkolbenmotor klar im vorteil, weil er zum einen durch freie gestaltung der verbrennungsräume und der sehr viel geringeren verbrennungsraumfläche die im kraftstoff gespeicherte energie sehr viel besser in mechanische energie umsetzen kann.
der drehkolbenmotor hat durch sein wirkungsprinzip einen im verbrennungsablauf veränderten verbrennungsraum (verbunden mit einem ungünstigen verlauf der flammfront des kraftstoffes) und eine sehr viel größere verbrennungsraumfläche, welches also zu einer geringeren energieausbeute führt.
die vorteile des drehkolbenmotors sind natürlich auch bekannt, das haben vor allem die motorenbauer erkannt, die motoren benötigen die konstant in einem engen drehzahlbereich arbeiten und wo dann der drehkolbenmotor optimiert eingesetzt wird.
sei es als stromgeneratorantrieb oder als rasenmähermotor.
:mrgreen:

ich habe hier ganz bewußt den dieselmotor aussen vorgelassen. sonst würden wir ja äpfel mit birnen vergleichen.

nach einschlägigen tabellenbüchern wird der wirkungsgrad beim ottomotor mit 0,27 und beim dieselmotor mit 0,33 angegeben.

nun ist es bei mir schon etwas länger her, aber ein semester kraft/wärmemaschinen durfte ich mir reinziehen. und dort haben wir den wirkungsgrad auch ermittelt, und da wurde erst gemessen (kraftstoffverbrauch, leistung/drehmoment usw) und dann evtl. nach den gemessenen ergebnissen auch ein wenig berechnet.

ich hoffe ich konnte die feinen unterschiede zum wirkungsgrad aufzeigen, es ist also nicht immer alles so einfach wie es scheint. sonst hätte ja ein alter käfermotor mit 34 ps und 10 ltr/100 km den gleichen wirkungsgrad wie ein VW FSI motor.

Holger, überzeugter anhänger des dieselmotores und gleichzeitiger salatöltanker (wenn ich teuer tanke, dann im moment für 0,79 Teuros je liter :mrgreen: )

Devon

Beitrag von Devon » 12.06.2003 19:01

dwarslöper hat geschrieben: und dann evtl. nach den gemessenen ergebnissen auch ein wenig berechnet.
Naja, wenn man den Wirkungsgrad auf Thermodynamischer Ebene ermitteln will, wird das schon ein wenig mehr Rechnerrei..... :mrgreen:


Gruß...

arne.kunstmann

Steuer is nich teuer

Beitrag von arne.kunstmann » 19.06.2003 20:46

Hi,
mein Ro kostet Eur. 101,-- im Jahr Steuern, weil er mangels Hubraum nach Gewicht besteuert wird, also wie ein Laster. Entgegen weitläufiger Meinungen hat er aber keinen Drehkolbenmotor sondern einen Kreiskolbenmotor! Vom Drehkolbenmotor (DKM 57) gab es nur drei Stück, der haupsächliche Unterschied ist, daß der Innenläufer beim DKM direkt mit der Welle verbunden ist, und der Aussenläufer die kreisende Bewegung macht, der Läufer beim KKM führt beide Bewegungen gleichzeitig aus. Wichtig ist mir das Ihr wisst, daß KKM und DKM zwei Paar Schuhe sind, später mehr dazu.

arne.kunstmann

Beitrag von arne.kunstmann » 23.06.2003 18:03

Zu den Abgaswerten...
Der Ro war das erste deutsche Serienauto, daß mit einer Abgasreinigung ausgerüstet wurde. Die Abgase werden in einem Thermoreaktor verbrannt, hierzu befindet sich eine keilriemenbetriebene Luftpumpe im Motorraum die über Einblasleitungen Frischluft in den Reaktor drückt. Man muß bei diesem System allerdings stets für die richtige Temperatur im Reaktor sorgen, die Regelung erfolgt durch das Verstellen des Zündzeitpunktes.
Der am Endrohr (bei betriebswarmen Reaktor) gemessene CO-Wert liegt bei Null. Mein Kraftstoffverbrauch liegt überigens bei ca. 11 Liter in der Stadt und 9 Litern bei Fahrt über Land und Autobahn.

arne.kunstmann

Steuer ist in italy doch teuer!

Beitrag von arne.kunstmann » 16.07.2003 21:48

Guten Abend!
Mein Ro80-Freund in Italien bezahlt für seinen Ro das gleiche, was dort ein Auto mit 3000 CCM Motor ohne Kat kostet. Die hier serienmäßige Reaktoranlage hat es dort nie gegeben, was er bezahlen würde, wenn er seinen Ro damit nachrüstet, konnte niemand sagen, weil das noch keiner gemacht hat. Zum DKM: Ich würde dem weiter oben rotierenden KKM gerne mal einen drehenden DKM gegenüberstellen um zu dokumentieren, was da anders ist. Die Unterlagen hätte ich da, wenn das jemand kann, laut hier rufen...

Joeketti
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Fahrbares Feuerzeug

Beitrag von Joeketti » 16.07.2003 22:39

Hallo,
Ich kann mich gut daran erinnern, während meiner Lehrzeit bei einem Boschdienst einen RO80 auf der Suche nach dem Zündzeitpunkt stellenweise angezündet zu haben. Der Unterbodenschutz brannte überhauptnicht schadstoffarm und mein Meister war Feuer und Flamme :evil: . Der Abgaskrümmer war glaub ich durch Kühlrippen fahrtwindgekühlt. Zum Glück war am nächsten Tag Berufsschule.
Mit freundlichem Gruss,
Joachim

Gast

Beitrag von Gast » 17.07.2003 00:23

liebster timo....

betrachte doch einfach einmal unten stehendes bildchen....

und wenn du dann weisst was zu tun ist, dann gebe einfach mal in dem suchfeld-fenster folgende suchbegriffe ein:

umweltlexikon Schadstoffe aus Kfz

noch fragen??



:mrgreen:

holger, stets unterwegs mit der sonnenkraft im tank....
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arne.kunstmann

Beitrag von arne.kunstmann » 17.07.2003 01:02

Tach zusammen,
wir reden hier ja nicht von dem, was heute so rumfährt...
Während meiner Lehre habe ich durchaus mehr als einen Ro nicht verstanden, daß bedeutet aber nicht, daß es nicht geht.

arne.kunstmann

burning Ro´s

Beitrag von arne.kunstmann » 17.07.2003 01:16

Und noch was...
Wenn der Unterbodenschutz anfängt zu brennen, dann war der Auspuff zu warm...
Das kommt immer dann vor, wenn Ro´s mit laufendem Motor zu lange in der Werkstatt stehen weil der Monteur auf Grund seiner Ahnungslosigkeit stundenlang in den Unterlagen suchen musste, wie man die Abgaswerte misst...

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