QRA - Zwischenfälle auf beiden Seiten im Kalten Krieg

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
Gast

QRA - Zwischenfälle auf beiden Seiten im Kalten Krieg

Beitrag von Gast » 13.08.2003 14:11

zunächst nochmals ein danke an HW für die erfolgte erklärung zu den sperrzonen der bw in grenznähe zur ddr.
mal wieder etwas neues hinzu gelernt.


so und hier jetzt die geschichte zur mig so wie ich sie kenne....kopiert aus dem

http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?s=
0ddc9addefe5d51ad0b4a79ded25f30f&threadid=1020&perpage=10&highlight=belgien&pagenumber=1

zitat von dort:
"04. Juli, 1989.

Eine MiG-23 startete von der Sowjet Air Base Kolobzreg an der polnischen Ostseeküste zu einem Trainingsflug.
Nach dem Abheben bemerkte der Pilot, Colonel Skurigin, dass der Nachbrenner seines Flugzeugs plötzlich ausfiel und die Triebwerksleistung zu fallen beging.
Zu diesem Zeitpunkt betrug seine Flughöhe lediglich 130-150m und der Pilot war überzeugt davon, dass das an Höhe verlierende Flugzeug sich nicht mehr weiter fliegen lassen wird.
Der Pilot stieg ohne das Triebwerk auszuschalten mit dem Schleudersitz aus und kam sicher mit dem Fallschirm am Boden an.
Zum grossen Erstaunen der Ground Crew hatte sich die Fluglage plötzlich wieder stabilisiert und das Flugzeug nahm Kurs in Richtung Westen - der Autopilot hatte den zuletzt eingestellten Kurs weiterverfolgt.
Die MiG war nicht bewaffnet, allerdings war Munition für die 23mm Bordkanone an Bord [Anm.: also keine EXTERNE Bewaffnung].
Das "phantom" Flugzeug verliess den Luftraum der ehemaligen DDR und verletzte den der BRD, wo es von zwei amerikanischen F-15 abgefangen und eskortiert wurde. Die F-15 bekamen keine Erlaubnis zu feuern, deshalb liessen sie die führerlose MiG weiterfliegen. In Frankreich hatte man seine Mirage Alarmstaffeln alarmiert und gab ihnen die Erlaubnis, zu feuern, sollte das "phantom" Flugzeug eine Gefahr für französisches Territorium darstellen. Dies war letztendlich nicht mehr nötig, da der MiG 23 nach rund 900 km führerlosem Flug das Kerosin ausging und in der Gegend von Kortrijk in Belgien (im Nord-Westen Belgiens) abstürtzte. Dabei wurde ein Haus zerstört, ein 18 Jahre alter Mann darunter begraben, und getötet."



irgendwie hat es dann noch ´ne menge theater bei der nva gegeben, weil es dort niemanden gelungen war, die kiste abzufangen.
aber das kommt wohl auch eher auf den blickwinkel an, den man betrachtet.

:mrgreen:
Zuletzt geändert von Gast am 13.08.2003 14:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Deichgraf (†) » 13.08.2003 14:15

Ähm, seit wann gibt es in Polen den Rang eines Colonel? :oops:
Bis dann
Deichgraf

Gast

Beitrag von Gast » 13.08.2003 14:23

Ähm, seit wann gibt es in Polen den Rang eines Colonel?
jürgen, dass kann ich dir auch nicht sagen, liegt es vielleicht an der übersetzung??

die ursprünge zu dieser geschichte sind, soweit ich es beurteilen kann, jedenfalls alle englisch....

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Beitrag von Matze » 13.08.2003 17:31

Ein Familienmitglied von mir hat während des Kalten Krieges als Zeitsoldat in Brock-Zetel seinen Dienst als Radarbeobachter geleistet. Er kann Geschichten erzählen, da gehen einem die Nackenhaare hoch. Muß mich echt wundern, daß gewisse Situationen nicht eskaliert oder außer Kontrolle geraten sind. Er hat selber hat das ganz locker gesehen: "Mehr als Protokoll darüber zu führen, wann und welche Maschine des Warschauer Pakts wie lange bestimmte Regeln verletzt hat, ist nichts passiert." Das Protokoll ist übrigens dann der politischen und militärischen Führung des Warschauer Pakts als Protestnote präsentiert worden....ohne Wirkung.

Gruß
Matze

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Beitrag von HW (†) » 13.08.2003 19:24

Hm, ich glaube nach 14 Jahren darf man schon Belgien mit den Niederlanden verwechseln.
So "kleine Grenzverletzungen" im militärischen Luftverkehr gab es ja auf allen Seiten, außer bei der Bundeswehr, die durfte ja so nahe an die Grenze mit ihren Flugzeugen und Helikoptern nicht heran. Ich habe noch alte Fliegerkarten, da ist diese Linie noch eingezeichnet.
Da gibt es sicher noch viel darüber zu berichten, man muss nur fündig werden.

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Beitrag von Deichgraf (†) » 14.08.2003 07:52

HW hat geschrieben: außer bei der Bundeswehr, die durfte ja so nahe an die Grenze mit ihren Flugzeugen und Helikoptern nicht heran.
Da gibt es sicher noch viel darüber zu berichten, man muss nur fündig werden.
http://home.snafu.de/veith/LW-Chronik.htm

Aber nicht enttäuscht sein...
Bis dann
Deichgraf


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Beitrag von HW (†) » 17.08.2003 19:50

Warum enttäuscht sein, warte erst mal ab, bis ich den Link über die Grenzverletzungen der Truppen des Warschauer Paktes im Netz gefunden habe.
(PS. Ich suche noch.)

Gast

Beitrag von Gast » 17.08.2003 20:26

solange HW noch sucht... hier noch mal eine relativ aktuelle situationsbeschreibung von unseren eigentlich neutralen nachbarn im süden

http://www.e-politik.de/beitrag.cfm?beitrag_ID=2127
Warum enttäuscht sein, warte erst mal ab, bis ich den Link über die Grenzverletzungen der Truppen des Warschauer Paktes im Netz gefunden habe.
(PS. Ich suche noch.)
ich fürchte du wirst nichts finden, außer dieser geschichte mit den überflügen über dem reichstag in berlin wird es wohl nicht mehr geben.
schließlich hätten die jungs von der anderen seite ja zwei gegner gehabt...
die eigene flugabwehr (mögliche rep.-flucht..) und eben die im westen.... :mrgreen:

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 17.08.2003 21:23

Ja, ja, unsere lieben Nachbarn im östlichen Süden. Die haben zwar jetzt ein neues Radarführungssystem, welches sehr gur sein soll, aber nur 23 gebraucht gekaufte Draken und dafür nur noch 17 Piloten.
Übrigens durfte dieser Nachbar auch schon mal quer durch Deutschland fliegen, vom Norden, als sie 1986 in Schweden die Draken abholten, bis zum Süden mit Zwischenlandung auf dem Heeresfliegerhorst in Mendig bei Koblenz. In den nächsten Jahren sollen sie ja den Eurofighter bekommen.
Und neue Kettenfahrzeuge sollen sie auch bekommen. Das Österreichische Heer hat 1000 Fahrräder bestellt.

(Hoffentlich lassen die mich jetzt im nächsten Jahr im Zillertal wieder Urlaub machen.)

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