Fragen zu TMLD

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
Andreas
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Bilder rausgenommen

Beitrag von Andreas » 04.05.2003 17:33

@MikeG:

Hihi, da kann ich ja froh sein, das ich keine Bilder hochladen konnte.
Nee, im Ernst.......find ich ok!!

Andreas

HW (†)
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Richtfunk

Beitrag von HW (†) » 04.05.2003 21:10

Na, ja, an Hand der Beschreibung kann man auch so erkennen, dass es eine Richtfunkstation ist, da benötigt man keine Fotos mehr. Die Parabol-Spiegel wurden ja gut beschrieben (Töpfe mit einer grauen Plastikfolie).
Zu dem Zaun noch etwas: Bei der Bundeswehr spricht man hier von einem RIBA-Zaun (2 m hoher Maschendraht mit mind. 3 Reihen Stacheldraht oben auf mit sogen. Zaunabweisern nach außen (quasi ein Knick im Zaun), so dass die Höhe 2,50 m ist. Zusätzlich kann noch S-Bandrolle ausgelegt sein. Seit einigen Jahren sind diese Anlagen zusätzlich elektronisch abgesichert.
Wenn also so ein Antennenmast mit so einem Zaun versehen ist, kann man von einer militärischen Anlage ausgehen. Bein den Amerikanern sind diese RiFu-Türme sogar mit einem Doppelzaun versehen (Hohenpeißenberg, München usw.) Die zivilen Richtfunktürme (Telecom etc) sind entweder gar nicht mit einem Zaun versehen oder nur ein einfacher Zaun.
Auch die Bauart der Türme sagt über den Betreiber etwas aus. Die Bundeswehr benutzt im allgemeinen 60 Meter hohe Betontürme die abgestuft sind, die Amerikaner im allgemeiner Gittermasttürme nach oben hin verjüngend. Ausnahmen gibt es aber auch, so gibt es in Franken eine Stellung, da ist der Bundeswehrturm ein Gittermast und der US-Turm aus Beton. Ich schätze mal, dass die Luftwaffe und die Marine zusammen ca. 150 Richtfunktürme in der BRD haben (gehören jetzt zur SKB). Die Vermittlungsstellen waren früher mit bis zu 40 Fernmelde-Soldaten und die Richtfunkschaltstellen mit bis zu 20 Fernmelde-Soldaten besetzt. Heute kommt da mit weniger Personal aus bzw. mache Stellen (Relaisstellen) sind automatisiert.

realundercover
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Beitrag von realundercover » 16.05.2003 13:07

Hi,
soweit ich weiss wurden die RiFu-Masten den neuen, bzw. alten Fernmeldesektoren zugeordnet. Z.B. bei Bingen befindet sich einer dieser Masten mitten im Wald. Dieser gehörte wohl zur Luftwaffe, auf einem Stein am Eingang des Geländes wurde die Plakette der Einheit entfernt, gehört jetzt zur SKB. Eine für den normalen Verkehr gesperrte Straße führt über einen Höhenrücken, eine Nebenstraße zweigt ab, mit der Beschilderung "Achtung, Bundeseigene Straße!". Die Anlage ist in Betrieb, eingezäuntes Gelände, mit S-Draht. Neben dem Turm selber befindet sich dort ein zweistöckiges Gebäude, sowie eine Wartungshalle. Das Gebäude kommt mir etwas groß vor, frage mich, wie der Dienstalltag früher aussah, jetzt läuft die Anlage wohl automatisiert. Was haben die denn da gemacht? Nur kreuz und quer durch die Gegend geschaltet? :?:
Die offizielle Bezeichnung lautet übrigens: Abgesetzter Bereich "Soundso " Fernmeldesektor "soundsoviel"

HW (†)
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Richtfunk

Beitrag von HW (†) » 16.05.2003 16:46

Das war (und ist eigentlich noch, bloß von einem anderen Betreiber) eine Richtfunkschaltstelle mit Fernvermittlung betrieben vom Luftwaffen-Fernmelderegiment 12 aus Karlsruhe. Sie gehörte zum Fm-Sektor 121 Birkenfeld. Die Luftwaffen-Fernmelderigenter 11 und 12 waren die "Telekom" der Luftwaffe für den Funkverkehr.
Friedensgruppen haben fälschlicherweise diesen Richtfunkturm immer der amerikanischen Patriot-Stellung, die auf dem Nachbarberg war, zugeordnet. Ein paar Km weiter Richtung Simmern gibt es noch so einen Turm, dieser hat aber mit diesem Turm vom ehem. AutoFüFmNLw nichts zu tun.

HW (†)
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Richtfunk

Beitrag von HW (†) » 16.05.2003 23:46

Zur Frage: Was haben die denn da gemacht?
Die beiden ehem. Fernmelderegimenter der Luftwaffe haben mit ortsfesten und mobilen Komponenten den Richtfunk- und Vermittlungsdienst das Fernmeldenetz der Luftwaffe betrieben. Darüber hinaus waren die beiden Fernmelderegimenter für den Betrieb von Rechenzentren und ortsfesten Fernmeldezentren bei Kommandobehörden, sowie bei den nationalen und NATO-Gefechtsständen zuständig.
Wie ging jetzt so eine Vermittlung vor sich: Ein Teilnehmer wählt seinen Gesprächspartner an. Über Kabelnetz geht es zur Anschlußeinheit, wird digitalisiert und über Lichtwellenleiter zur Fernvermittlungsstelle. Von der Fernvermittlungsstelle wird es dann den Richtfunkgeräten zugeführt (bis hier also Kabel). Über Antennenträger und Parabolantennen geht es zur nächsten Richtfunkstation. Von hier wiederum zur nächtsten Richtfunkstation usw. Am Zielort wird das digitalisierte Gespräch wieder umgewandelt und geht per Kabel zum Gesprächspartner/Empfänger.
Die Richtfunkstrecken verliefen im Zick-Zack. Wenn mal eine Strecke blockiert oder ausgefallen war, wurden die Gespräche über eine andere Strecke geleitet. Also genauso wie bei der Post bzw. heute Telekom.

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TMLD-Stellung

Beitrag von cebulon66 » 06.07.2004 18:38

hallo ringsrum,

fürs Archiv:
bei Durchstöbern meiner Bilderkiste gefunden:
die TMLD-Stellung Almke (Ortsteil von Wolfsburg) im Mai 1988.
Die Gebäude stehen noch, heutiger Nutzer mir unbekannt.

Manfred
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Beitrag von ladykracher » 01.12.2004 19:09

Hallo !

Mal wieder einen Thread ausgrabend :mrgreen: !

Auf der Seite http://www.wolles-website.de/bundeswehr ... rsicht.htm

findet man einige schöne Bilder zum TMLD, AWACS, AFSBw, COMIL, (SFOR = aktiv) und CRC.

Irgendwie kommt mir die Person im Impressum bekannt vor, kann sie aber nicht einordnen:
Wolfgang Kuhnt
Am Stadtpfad 18
65760 Eschborn
Telefon: 0 61 96 - 4 15 57
E-Mail: kuhnt.eschborn@t-online.de
Ist die Person auch hier im Forum?


Gruss
Philipp

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Beitrag von earlgrey » 01.12.2004 22:49

und noch eben zum "Monte Wau Wau":

Dort ist auf dem Fernmeldeturm der ehemaligen Post natürlich (naja) auch Amateurfunk angesiedelt. Infos zu dem Relais gibt es auf der Homepage der Relais-Betreiber. Zufällig sind dort auch Bilder der gesamten Köterberg-Analge zu sehen.

http://www.db0kb.de

...nur zur Info, die AFU Anlage ist natürlich kein Lost-Place (noch nicht)

Gruß
Chris

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ex TMLD-Stellung Wolfsburg-Almke

Beitrag von cebulon66 » 26.03.2005 13:09

die TMLD-Stellung Almke (Ortsteil von Wolfsburg) im Mai 1988
bin heute in WOB und mal hingefahren; so sieht es heute (26.03.05) dort aus: ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer Biogas-Anlage nutz die ehemalige Liegenschaft, und ein kleines Damwildgatter ist auch dabei, nebenan wurde ein Windpark installiert...

Manfred
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ex-TMLD Almke

Beitrag von cebulon66 » 26.03.2005 13:14

Blick von Süden, links sind die ehemaligen (noch in oliv-grün gehalten) Schleppdächer/Garagen zu erkennen, zwischen denen das Radarfahrzeug stand, rechts die Behälter der Biogas-Anlage, dahinter ein grosse Halle
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