Schädenbeseitigung nach Bombenangriffen

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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EricZ
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Schädenbeseitigung nach Bombenangriffen

Beitrag von EricZ » 18.11.2004 17:19

Moin,

während des Krieges wurden viele leichtere Beschädigugngen wohl so schnell wie möglich behoben, scheinbar aber nicht unbedingt oder allein von Unternehmen, die an sich in der Branche tätig sind.

In Duisburg waren jedenfalls verschiedene Einheiten eingesetzt, in denen Kriegsgefangene zwangsweise solche Arbeiten durchführen mußten:

ab 15.06.1941 lag in Duisburg anfangs mit drei, später mit vier Kompanien das Krieggefangenen-Glaserbatallion 6.
Daneben gab es verschiedene Kriegsgefangenen-Bau- und Arbeitsbatallione, Landes-Bau-Batallione sowie die immer wieder erwähnten Dachdecker-Batallione.

Wie sah es in anderen Städten damals aus, respektive welche Einheiten waren dort eingesetzt?

Viele Grüße, Eric

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 18.11.2004 17:49

Hallo Eric :) ,

...(singend)
Schlag nach bei HAMPE, denn da steht was drin !!!

HAMPE, E.: Der zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg. Frankfürt
1963.

Liebe Grüße,

Godeke
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

Baum
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Beitrag von Baum » 18.11.2004 17:54

hallo,
aus der kürzlich erschienen "Chronik der Stadt Heilbronn" (auch mit Bildern zu Flugabwehrstellungen, Bunkern und Bunkerbau) der Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn Band 40:
Zu den Aufgaben des örtlichen Luftschutzleiters gehörte auch die vorsorgliche Organisation der sogenannten "Soforthilfe" nach einem Bombenangriff....Brandbekämpfung...Bergung von Verletzten und Toten...Beseitigung von einsturzgefährdeten Trümmerresten, ...Räumung der Straßen.
Im Verlauf des Krieges wurde ein Teil dieser Aufgaben auf die Heilbronner Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern delegiert In diesen mußten ab Januar 1943 "Aufräumtrupps" (A-Trupps) und "Bauhilfstrupps (B-Trupps) eingerichtet werden, die im Notfall zur allgemeinen Trümmerräumung und Bergung bzw. zur Schadensbeseitigung herangezogen wurden. Die Heilbronner A-Trupps, deren Aufgabe die gefährlichere war, bestanden zum größten Teil aus Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeitern, während in den B-Trupps nur gewerbsmäßig tätige Baufach- und Hilfsarbeiter eingesetzt werden solten.....
Anmerkung:
In den Schriften zu den KZ-Außenlagern imRaum Heilbronn (Steinbock etc.) wird aufgeführt, dass auch KZ-Häftlinge zur Räumung und Bergung eingesetzt wurden, insbesondere nach dem verheerenden Angriff vom 4.12.1944 (wohl als A-Trupp, nach obiger Definition).
Baum

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 18.11.2004 18:31

@ Godeke und Baum Danke für Eure schnellen Antworten :thumbup:

Hampe habe ich schon mehrfach in Quellenverzeichnissen gesehen, bislang aber nie angefordert. Scheint ein Klassiker zu sein, wenn man mal außerhalb der Literatur diese Bezeichnung verwenden darf.

Scheinbar oder zum glück ist dieses Thema nicht völlig unbeackert geblieben. In Duisburg aber erstmalig aufgearbeitet durch das hier auch bereits vorgestellte Buch: Zwangsarbeit in Duisburg 1940-1945, siehe dazu auch: viewtopic.php?t=4450 .

Baum hat erwähnt, daß die KL-Außenstellen im Heilbronner Raum Decknamen hatten. Mir ist gleiches für Duisburg bisher nicht bekannt geworden.

Sind diese Außenlager regelmäßig mit Namen wie Steinbock usw. versehen worden?

Rätselnd, Eric

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Beitrag von Baum » 18.11.2004 21:24

Hallo,
korrekt "SS-Arbeitslager Steinbock" in Heilbronn - Neckargartach.
Außenlager von Natzweiler (wie auch Kochendorf oder Obrigheim "Eisbär").
Aufgabe: Ausbau der Salzstollen im Heilbronner Salzbergwerk für Rüstungsproduktionsverlagerungen
Auftraggeber: SS, OT und Heilbronner Baufirmen
Auflösung ca. 1.4.1945 Todesmarsch nach Dachau
aus: H. Risel "KZ in Heilbronn - Das SS-Arbeitslager Steinbock in Neckargartach, 1987, Selbstverlag

Baum

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Beitrag von Godeke » 18.11.2004 22:18

Hallo Eric :) ,

den "HAMPE" kann man -ohne zu übertreiben- als DAS Standardwerk zum zivilen (passiven) LS im Dritten Reich bezeichnen. Leider wurde das Werk nur einmal aufgelegt. Eine antiquraische Anschaffung für die Handbibliothek ist auf jeden Fall zu empfehlen; gut erhaltene Exemplare sind so um die 60 - 70 € zu bekommen (manchmal auch bei ebay).
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

fritz_haarmann

Beitrag von fritz_haarmann » 15.01.2009 22:44

Hallo, Godeke
Godeke hat geschrieben:Hallo Eric :) ,

den "HAMPE" kann man -ohne zu übertreiben- als DAS Standardwerk zum zivilen (passiven) LS im Dritten Reich bezeichnen. Leider wurde das Werk nur einmal aufgelegt. Eine antiquraische Anschaffung für die Handbibliothek ist auf jeden Fall zu empfehlen; gut erhaltene Exemplare sind so um die 60 - 70 € zu bekommen (manchmal auch bei ebay).
Das war leider einmal. :-(
Seitdem ich danach auf der Suche bin wenn überhaupt, dann nur um 120-140 €. Und dazu bin ich nicht bereit.
Hatte bisher auch leider noch keine Bibliothek gefunden, die dieses Werk (1963!) führt, wo ich es hätte mal ausleihen können (auch wenn fast 700 Seiten ein sehr hoher Aufwand bedeutet).

Viele Grüße,
Oli K.

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Beitrag von bazooka » 15.01.2009 23:25

Bezgl. der Bibliotheken, die den Hampe besitzen: Schau Dir mal folgenden Link an

http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=1/TTL=1/SHW?FRST=3/PRS=HOL


Gruß,
bazooka.

fritz_haarmann

Beitrag von fritz_haarmann » 16.01.2009 23:13

Hallo, Bazooka!

bazooka hat geschrieben:Bezgl. der Bibliotheken, die den Hampe besitzen: Schau Dir mal folgenden Link an

http://gso.gbv.de/DB=2.1/SET=1/TTL=1/SHW?FRST=3/PRS=HOL


Gruß,
bazooka.
Vielen Dank für Deine Info. Sind allerdings eher im norddeutschen Raum.

Viele Grüße aus BaWü,
Oli K.

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Beitrag von cisco » 17.01.2009 08:17

Du kannst in Deiner Bibliothek das Buch per Fernleihe bestellen!

Gruß

Cisco

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