Grenz- und Meilensteine in Hamburg

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Djensi
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Grenz- und Meilensteine in Hamburg

Beitrag von Djensi » 03.04.2008 15:47

Hallo Allerseits,
nachdem ich nun mal mit dem Rad in der näheren Umgebung unterwegs war, möchte ich nun auch die Fotos noch vorhandener Grenzsteine zwischen (HH-)Wandsbek und Farmsen hier einstellen. Hamburg hat im späten Mittelalter diverse Dörfer im Umland aufgekauft, vor allem um unabhängig von den umliegenden Provinzen sich mit Versorgungsgütern aus der Holz-, Torf- und Landwirtschaft einzudecken. Desweiteren wurde aus den Ziegeleien der Enklave Farmsen Baustoffe bezogen. Seit 1567 ging Farmsen vollständig als eines der Walddörfer in den Besitz Hamburgs. Da zwischendurch Teile von Holstein an die dänische Krone fielen, war diese Grenze insbesondere von 1773-1867 eine Staatsgrenze zwischen der freien deutschen Reichsstadt Hamburg und Dänemark. 1867 ging Holstein und somit auch wieder die Nachbarstadt Wandsbek an Preußen bis sie 1937 Hamburg einverleibt wurde.

Leider werden bei Baumaßnahmen, insbesondere beim Straßenausbau Grenzsteine nicht beachtet und abgeräumt.
Diese hier sind schon mal "festgehalten".

Gruß
Djensi
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Beitrag von Djensi » 03.04.2008 15:52

Und weitere:
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Beitrag von Djensi » 03.04.2008 16:01

Zur Vervollständigung die kmz´s.:
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Beitrag von Djensi » 03.04.2008 16:27

Und zum Schluss ein Kartenausschnitt mit den jeweiligen Positionen der Steine.
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Grenz- und Meilensteine in Hamburg

Beitrag von Fieldmouse » 03.04.2008 20:39

Hi,
sehr schön, ich staune !
Bunker kann man ja in HH suchen und finden, vielleicht auch Grenzsteine im Teutoburger Wald, aber auf die Idee,
mitten in HH nach Grenzsteinen zu suchen, darauf muß man erst mal kommen ! :thumbup:

Lese ich richtig "1857" und "1837" ?
Ist das dann noch Alltagsgeschichte ?
Bist du noch auf der Suche nach weiteren Exemplaren ?
Mit welchen Geo-Info-Links sprich Kartenmaterial ?
Gruß Fm

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klaushh (†)
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Grenzsteine

Beitrag von klaushh (†) » 03.04.2008 22:28

Moin, moin!

Warum soll es in HH keine Grenzsteine geben?
Auf dem heutigen Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg hat es viele Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Grenzsteinen gegeben. Ein sehr großer Teil dürfte heute noch vorhanden sein.
Die Grenzsteine gab / gibt es nicht nur an den heutigen Landesgrenzen zu Schleswig-Holstein und Niedersachsen, sondern auch an früheren Grenzen zu Preußen, Schleswig-Holstein, Hannover und wie die Landstriche in Einzelfällen jeweils hießen. Außerdem haben sich im Laufe der Jahrzehnte viele Änderungen durch Eingemeindungen ergeben.
Sehr viele der (ggf. noch vorhandenen) Grenzsteine liegen heute an Stellen, die überhaupt keine (politische) Grenze mehr ist, weil die Grenze irgendwanneinmal verschoben wurde.
Heute werden Grenzsteine wohl nur noch ge- / ver- -setzt bei Änderungen von Grenzen größerer Bedeutung.
In Hamburg haben sich zum 1.3.2008 zuletzt Grenzen zwischen einigen Bezirken geändert (die wohl bedeutendste Änderung: Der Ortsteil Wilhelmsburg behört nicht mehr zum Bezirk Harburg, sondern zu Hamburg-Mitte). Ich glaube kaum, dass in diesem Zusammenhang auch nur ein Grenzstein verändert wird. Heute stehen dafür an den Straßenränder entsprechende Schilder, die auf politische Zugehörigkeiten hinweisen, und diese Schilder werden natürlich an die jeweiligen Gegebenheiten angepaßt.
Insofern haben die Grenzsteine heute nicht mehr die frühere Bedeutung.
Nichtsdestotrotz dürfen sie nicht einfach beseitigt werden. Vielmehr stehen sie (in Hamburg) heute unter Schutz (leider keine Ahnung, wie dieser Schutz heißt, sicher nicht "Denkmalschutz").
Trotzdem werden immer wieder Grenzsteine beseitigt. Ich will mal zu Gunsten der Beseitiger annehmen, dass sie das aus Unkenntnis machen.
Die Grenzsteine in Hamburg sind auch im ideellen Sinne nicht "lost". Vielmehr gibt es einen "Pabst der Grenzsteine", der alle irgendwie bekannten Steine ausführlich dokumentiert hat und dieses "Hobby" immer noch weiterbetreibt.
Übrigens ist 1972 von Hedinger ein Büchlein "Kurzinventar der historischen Hamburger Grenzsteine" erschienen, wo die ihm bekannten Grenzsteine (teilweise nur summarisch) erfaßt und beschrieben sind.

Übrigens sind die von Djensi und in diesem Beitrag erwähnten Grenzsteine nicht zu verwechseln mit den Grenzsteinen, die heute noch Grundstücksgrenzen bezeichnen.

Gruß
klaushh
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klaushh (†)
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Grenzsteine

Beitrag von klaushh (†) » 03.04.2008 22:38

@Fieldmouse:
Du hast richtig gelesen,
die von Djensi beschriebenen Grenzsteine stammen von 1831 (1, 2 und 3), D 1796 und e und F 1857

Gruß
klaushh
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Beitrag von Djensi » 03.04.2008 22:46

Nabend,
ich vergaß zu schreiben, dass der Kartenausschnitt von 1880 ist , - zum Vergleich hier 1980.
Da ist auch schon allerhand Lost (Trabrennbahn).

2 Grenzsteine, die in einem Verzeichnis einer Broschüre von ca. 1980 noch verzeichnet gewesen sind, waren nicht mehr aufzufinden. Oft wissen die leider ja auch häufig nicht von "hier" stammenden Bauarbeiter nicht, welche Bedeutung so ein Feldstein mit Gravur hat/hatte. Meine Infos über solche Steine entnehme ich historischen Aufzeichnungen, bzw. Veröffentlichungen hiesiger Heimatforscher. Da gibt es glücklicherweise den einen oder anderen, der sich um die örtliche Geschichte kümmert.
Und am Anfang war mal irgendwie die Frage: "Papa, wieso sind da so Zahlen auf dem Stein?"
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Re: Grenzsteine

Beitrag von Käptn Blaubär » 04.04.2008 11:26

Moin!
klaushh hat geschrieben:Nichtsdestotrotz dürfen sie nicht einfach beseitigt werden. Vielmehr stehen sie (in Hamburg) heute unter Schutz (leider keine Ahnung, wie dieser Schutz heißt, sicher nicht "Denkmalschutz").
Doch, doch, die stehen schon unter Denkmalschutz, zumindest einige. In der aktuellen Denkmalliste finde ich den Eintrag "Grenzstein" immerhin 36 mal.
Gruß
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

Gast

Beitrag von Gast » 04.04.2008 14:56

Es gibt auch noch andere "Grenzdokumente"!

Der Mittelstreifen der Hammer Straße trennte Hamburg von Wandsbek (Dänemark/ Preußen)!
Dort befinden sich noch alte Steinbänke und ein (Grenzstein?).

Auf alle Dälle befindet sich unter der Asphaltierung noch das alte Kopfsteinpflaster mit zweierlei Muster und einer deutlichen Mittelmarkierung der Grenzlinie!
Also nicht lost, nur zugedeckt!

Wenn irgendwann mal Bauarbeiten im Zuge der Bahnquerung (Brücke oder Tunnel) beginnen hat man vielleicht die Chance!

(keine Bilder)

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