Lettow-Vorbeck Kaserne

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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bettika
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Lettow-Vorbeck Kaserne

Beitrag von bettika » 03.11.2012 20:08

Hallo,
seit 2008 steht die Kaserne leer. Wie häufig, wecken die Schutzbauwerke bei der Presse das meiste Interesse :shocked: :
"Dass das keine Jugendherberge war, zeigt sich tief unten in den ABC-Bunkern unter den Häusern. Dokumente der Angst im Kalten Krieg. Es hallt. Im fahlen Licht der Neonröhren steht ein uraltes Plumpsklo. Die Pritschen stehen dicht an dicht, nur mit einer Gummihaut bezogen. Schutzräume, gebaut in den 60er-Jahren, als die Angst vor den Russen allgegenwärtig war, als ständig mit atomaren, biologischen oder chemischen Bomben gerechnet wurde. Unter jedem Block befinden sich je drei Schutzkeller, in denen je 50 Menschen ABC-Angriffe wochenlang überleben können. Etagenbetten - jeweils drei übereinander - stehen dicht an dicht. Die Kellerdecken in den Bunkern sind so stabil, es wäre ein Riesenaufwand, die Bunker bei einem eventuellen Abriss der Häuser wegzuräumen. Einfach zuschütten, schlägt die Bezirksverwalterin Gerda Jensen vor. So können die bedrückenden Relikte des Kalten Krieges auch für die Ewigkeit konserviert werden."
http://www.abendblatt.de/region/norders ... immer.html

2010 wurde das Gelände von der BImA an Jens Vehrs verkauft http://www.abendblatt.de/region/norders ... serne.html

Aktuell werden Gelände und Gebäude als "LeVo Park " vermarktet http://levo-park.de/
Unter diesem Link finden sich Pläne und Fotos vieler Gebäude.

Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

hollihh
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Beitrag von hollihh » 05.11.2012 22:55

Hallo,

Danke für die Links - die Grundrisse sind schon interessant.

In Segeberg waren bekanntermassen PzGren stationiert - wenn die in einem V Fall wochenlang im Keller gesessen hätten, wäre im Vorwege aber ganz gründlich was in daneben gegangen... :lol:

Spaß beiseite - die "Logik" der Schutzräume in Kasernen muss immer in Zusammenhang mit dem Errichtungsdatum und der jeweiligen Doktrin bzw. den politischen Annahmen gesehen werden. 1962 - das ist wohl das Baujahr gewesen - ein Jahr nach dem mauerbau, Raketen in der Türkei und auf Kuba. Die Bundeswehr strukturierte "nahtlos" in die HS II um, die das Heer hochbeweglich (Einführung der Brigaden) und weniger verwundbar gegen die gleichzeitig "erfundenen" taktischen A-Wafffen machten.


Die Vorwarnzeiten gegen Raketen waren relativ gering..sofern es eine Krisenlage gab, wären Einheiten sehr schnell raus aus den Kasernen in Auflockerungs-/Bereitstellungsräume verlegt worden..wer hätte also in den Schutzräumen verbleicben sollen ? Die Zivilangestellten? Insofern hatte sich das Schutzraumkonzept schon wieder überholt. Mir ist auch keine Kaserne bekannt, in der größere Vorräte gelagert wurden...

Gruß

Holli

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