Marinefunkstelle Mitte

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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klaushh (†)
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Marinefunkstelle Mitte

Beitrag von klaushh (†) » 14.03.2008 23:02

Moin, moin!

Hier im Forum sind vermutlich die großen Kriegsmarine-Kenner nicht so zahlreich vertreten, aber vielleicht kann doch jemand Informationen zu folgender Frage beisteuern:

Mir liegt ein Einlieferungsschein bei der Reichspost vom 18.6.36 vor an die Marinefunkstelle Mitte in Soest / Westf.. vor.

Nach einem anderen Dokument vom November 42 existierte zu dieser Zeit vermutlich hier immer eine Dienststelle der Kriegsmarine (Name allerdings unbekannt, evtl. gleiche Aufgaben wie bereits 36 ?).

Wer kann weiterhelfen?
Was war das für eine Dienststelle ?

Gruß
klaushh
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Charly
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Beitrag von Charly » 15.03.2008 08:40

Hallo,
das ganze hatte möglicherweise mit U-Booten zu tun, aber den einzigen Treffer von Google

[http://archiv.berliner-auktionshaus.com ... o_4687.htm]

4672 FOTOALBUM e. Angehörigen d. Marinefunkstelle Mitte, ca. 200 Aufnahmen, etwas RAD, Ausbildung, Schiffe, Paraden, Offiziere (1x PLM u. U-Boot Kriegsabz. 1. WK), Paraden, Dienstbetrieb, Kriegsbeginn, tls. AK-Format, 1x ca. A4, tls. rs. beschriftet, einige Fotos m. kl. Knicken, Ln. Album m. gepr. HK <604135F , sold at: 145 II 145.00 EUR [Auktion ist schon beendet]

kennst du ja sicher schon.
Gruß
Charly

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klaushh (†)
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Marinefunkstelle Mitte

Beitrag von klaushh (†) » 15.03.2008 21:54

@ Charly
Danke für den Hinweis, ich kannte ihn noch nicht, war auch noch nicht auf die Idee gekommen, zu googeln (fsat unverzeihlicher Fehler).

Der link ist aber doch ein Hinweis darauf, dass es die Marinefunkstelle Mitte gegeben hat.

Vielleicht finden ja noch andere Leser Hinweise.

Gruß
klaushh
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klaushh (†)
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Marinefunkstelle Mitte (Frage geklärt)

Beitrag von klaushh (†) » 18.03.2008 20:01

Moin, moin!

Die Frage ist geklärt! Ein freundlicher Mitarbeiter des Soester Stadtarchiv schickte mir eine Kopie aus Heft 108/1996 der "Soester Zeitschrift" (nochmals vielen Dank !).

Soest wurde Marinestandort: am 1.10.35 wurde zwischen Berwicke und Nateln bei Soest die "Marinefunkstelle Mitte" eingerichtet. Es war eine reine Empfangstelle, die den Funkverkehr der französischen Marine anpeilen und erfassen sollte. 1938 wurde in (bei) Soest in Emdenstr. eine neue Anlage gebaut. Sie hatte weiterhin diegleichen Aufgaben.
Nach dem Waffenstillstand am 22.6.40 mit Frankreich wurde von hier der Funkverkehr der französischen Restflotte, die der Vichy-Regierung unterstand, überwacht.
Am 20.3.45 wurde die Anlage aufgegeben und Geräte und Unterlagen nach Thale / Harz gebracht.
Von Anfang bis Ende der 60-er Jahre war hier wieder Marinestandort! Es war hier eine "Peilanlage der Bundesmarine" untergebracht.

Doch ganz überraschend, zu lesen, wie weit im Binnenland es Standorte der Kriegs- und der Bundesmarien gab.

Gruß
klaushh
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Wolfgang (†)
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Beitrag von Wolfgang (†) » 18.03.2008 23:28

Moin Klaus,


schön das des noch nette Leute gibt.

Die Gebäude in der Emdenstr. sind mir wohl bekannt.
Ich kenne sie eigentlich nur als "Bunker" der Belgischen Streitkräfte.
Wenn ich es schaffe mache ich diese Woche noch Bilder.


Lieben Gruß in den Norden
Wolfgang
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Beitrag von Wolfgang (†) » 18.03.2008 23:33

Ja noch was...


Du schreibst, Du hast mit einem Mitarbeiter vom Stadtarchiv gesprochen oder war es das Kreisarchiv?


Gruß
wolfgang
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Marinehauptpeilstelle Mitte

Beitrag von klaushh (†) » 19.03.2008 12:51

Moin, moin!

Zu den 1937/38 erbauten Anlagen gehörte auch ein "Bunker", in dem die Peilempfänger untergebracht waren.
Die Beldier benutzten das Hauptgebäude nach der Bundeswehrzeit als Schule.
Was die Belgier sonst dort und wie lange gemacht haben, ist mir nicht bekannt.

Meine Kenntnisse stammen aus dem Stadtarchiv!

Gruß
klaushh
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Beitrag von kuhlmac » 20.03.2008 11:22

klaushh hat geschrieben:wurde zwischen Berwicke und Nateln bei Soest
Aha, und wieder was gelernt! Berwicke und Nateln liegen ja nur 2 km auseinander und gehörten damals zum Amt Borgeln-Schwefe (von dem es leider so gut wie keine interessanten Archivalien gibt). Und die Stelle hätte in naher Sichtweite der Autobahn (Strecke 77) gelegen (400m) . Ein Grund für die Umsiedlung? Oder was war der Grund? Und der Artikel würde mich dann ja auch mal interessieren.....

Gruß

Christian

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kuhlmac
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Aha!

Beitrag von kuhlmac » 23.03.2008 16:28

Nachdem mir Klaus auch den Artikel zur Kenntnis gegeben hat, kann ich den Standort jetzt genau geben, ich habe da mal ein kmz in die Anlage gegeben.

Interesanter Standort, und wenn ich mal die Ackerfärbung interpretieren sollte... dann kann man das noch ungefähr erschließen.

Aber das ist jetzt viel Spekulatius (und das zu Ostern...) - für den Ortsansässigen bleibt nur: Man lernt nie aus. Ggf. schaffe ich das mal in den nächsten Tagen dahin (auch wg. Autobahn) und dann gibt es, wenn gewünscht, Horizontale Bilder, sprich Fotos, wenn gewünscht.

NB. Von der Autobahntrasse übrigens handgestoppte 600 m entfernt und klar in Sichtweite gelegen....
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Gast

Beitrag von Gast » 26.03.2008 11:41

Moin zusammen!

Das ist ja interessant:
Jahrelang habe ich nach einem Hinweis auf diese Marine-Dienststelle gesucht...
Ein ehemaliger Funker hatte mir ein paarmal davon erzählt, aber richtig glauben konnte ich das nicht. Denn so weit im Binnenland eine solche Anlage zu errichten erschien mir doch unglaubwürdig.
Das hat sich ja nun doch geklärt.

Gruß
Michael

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