Bahnhof Langenweddingen

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
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Wolkser
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Bahnhof Langenweddingen

Beitrag von Wolkser » 03.08.2010 09:07

Ich habe gestern den Bahnhof Langenweddingen besucht, der am 06. Juli 1967 traurige Berühmtheit erlangte.

Siehe dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zugungl%C3 ... nweddingen

http://www.kondero.de/langenweddingen/1967.htm

http://www.langenweddingen.info/Bahnhof.htm

http://www.podcast.at/episoden/das-zugu ... 18292.html

Wie im MDR-Video zu sehen wurde das alte Bahnhofsgebäude wegen Brand- und Wasserschaden abgerissen, das Unglücksstellwerk auch und die Gleise sind bis auf das Hauptgleis alle zurückgebaut. Auch das "neue" Bahnhofsgebäude dient nur noch den Graffitysprayern - insgesamt ein sehr trauriger - beschämender Eindruck.

NICHT MAL EINE GEDENKTAFEL AN DIE 94 TODESOPFER IST ZU FINDEN !!!!!!

Anbei einige Fotos :
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Marcus1969
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Bahnhof Langenweddingen

Beitrag von Marcus1969 » 07.08.2010 18:41

Hallo,

Zum Bahnunfall von Langenweddimgen empfehleich die Lektüre von Erich Preuß.
Er hat den Hergang dort sehr genau beschrieben.
Nach seiner Meinung ist der Stellwerker im Stellwerk am Bahnübergang nicht schuld.
Von allen im Schichtdienst auf dem Stellwerk beschäftigten Eisenbahnern kam die Meldung, dass das herab hängende Telefonkabel eine Gefahr darstellt und das Herunterlassen der Bahnschranke behindert.
Das Kabel sollte nach deren Ansicht unter die Erde verlegt werden.
Es geschah nur dieses, das das Kabel ausgetauscht wurde.
Hierbei wurde aufgrund des Nichtvorhandenseins ein Kabel ohne Tragseil eingebaut, was auch zum damaligen Zeitpunkt nicht zulässig war.

Eisenbahnunfälle in Europa

Transpress-Verlag
ISBN 3-344-70716-7

Erich Preuß ist Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn gewesen.
Er war auch Mitarbeiter der Redaktion der "Fahrt frei", der damaligen Zeitschrift der Eisenbahner der DR.
Er hat zum Thema Bahnunfälle mehrere Bücher geschrieben.

Siehe auch https://www.amazon.de/Eisenbahnunf%C3%A ... 666&sr=1-1.

Gruss
Marcus

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Wolkser
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Beitrag von Wolkser » 09.08.2010 21:31

Als ehemaliger MA des Fernmeldeamtes Leipzig (Sprechstellenbau...) kann ich nur bestätigen, dass die hiesige Bauweise den Vorschriften völlig widersprach. Da es damals in der DDR noch KEIN eigenes Tragseilkabel bzw. sog. freitragendes Kabel gab wurden damals Straßen- und Bahnkreuzungen derart hergestellt, dass ein 4mm verzinkter Eisendraht als Tragelement diente um den dann das Fernmelde(Sprechstellen)kabel gewickelt wurde - habe ich oft gemacht, der Eisendraht war ganz schön störrig aber stabil. Das Kabel in Langenweddingen wurde offenbar von einem Entstörer nur als Provisorium gebaut offenbar gut gemeint aber.... Eigentlich hätte er umgehend eine Störungsmeldung (TWK F7 = 3 Tage Frist) an den Sprechstellenbau oder das zuständige Fernmeldebauamt auslösen müssen, die dann die Anschlüsse wieder in Betrieb nehmen müssen. Da somit die gestörten Telefone aber wieder in Betrieb waren bestand nun ja auch keine Eile mehr und aus der Störungsmeldung wurde eine Baumeldung, die aus Personal- und Materialmangel laaange liegen blieben.
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