Gruson Hartgusspanzerturm
Gruson Hartgusspanzerturm
Vorgeschichte:
Die Spezialität der Gruson-Werke in Magdeburg-Buckau war im 19. Jahrhundert die Herstellung von Hartguss. Hierbei machte sich Herrmann Gruson die Eigenschaft spezieller Eisenlegierungen zu eigen, sich beim Giessen in kalte Formen durch die plötzliche Abschreckung an der Oberfläche zu härten. So entstanden Eisengussstücke mit harter Oberfläche und weicher Unterlage. Obwohl dieses Verfahren seit dem Mittelalter bekannt war, war Gruson der erste in Deutschland, der den Hartguss durch ausgedehnte Versuche experimentell perfektionierte.
Als Produkte entstanden zunächst überwiegend Gußstücke für das Eisenbahnwesen, die Gruson erfolgreich verkaufen konnte. Jedoch erkannte Gruson auch schnell die Bedeutung des Hartguss für das Militär. Zunächst bot er die Herstellung von Hartgussgranaten an, die bei Schiessversuchen 1866 zur Überraschung der Artilleristen überzeugen konnten. Es zeigte sich deutlich eine Überlegenheit gegenüber ungehärteten Stahl.
Aufgrund der Schießversuche in Mainz mit dem Schumann’schen Panzerstand kam Gruson die Idee, auch für Panzertürme seinen Hartguss anzuwenden. Jedoch war es zunächst nicht einfach das Militär zu überzeugen, Beschussversuche mit seinem Panzermaterial durchzuführen. Schließlich fand 1869 ein Beschussversuch gegen Schartenplatten in Tegel bei Berlin statt. Die Platte zeigte eine nicht erwartete Wiederstandsfähigkeit. Im zweiten Gang durfte Gruson einen Panzerturm herstellen, allerdings in den Abmessungen des Schumann’schen Panzerturmes von Mainz. Den Misserfolg ahnte Gruson jedoch voraus. Die Beschießung erfolgte im März 1873 mit einer 15 cm Ringkanonen und nach 55 Schuß breschierte die Platte. Die Kommission hielt das Ergebnis für völlig unzureichend. Gruson bot daraufhin an, auf eigene Kosten einen neuen Panzerturm herzustellen, vorausgesetzt, dass ihm die Wahl der Abmessungen des Turmes überlassen werde. Dies wurde akzeptiert.
Gruson veränderte Form und Panzerdicke des Turmes und im Mai 1874 erfolgten weitere Beschussversuche. Insgesamt wurden 288 Schuß aus 15 und 17 cm Kanonen auf den Panzerturm abgegeben, ohne das dieser schwerwiegend beschädigt wurde. Damit war die Brauchbarkeit des Hartgusses als Panzermaterial für Befestigungen erwiesen. Es folgten sofort entsprechende Aufträge.
Die Spezialität der Gruson-Werke in Magdeburg-Buckau war im 19. Jahrhundert die Herstellung von Hartguss. Hierbei machte sich Herrmann Gruson die Eigenschaft spezieller Eisenlegierungen zu eigen, sich beim Giessen in kalte Formen durch die plötzliche Abschreckung an der Oberfläche zu härten. So entstanden Eisengussstücke mit harter Oberfläche und weicher Unterlage. Obwohl dieses Verfahren seit dem Mittelalter bekannt war, war Gruson der erste in Deutschland, der den Hartguss durch ausgedehnte Versuche experimentell perfektionierte.
Als Produkte entstanden zunächst überwiegend Gußstücke für das Eisenbahnwesen, die Gruson erfolgreich verkaufen konnte. Jedoch erkannte Gruson auch schnell die Bedeutung des Hartguss für das Militär. Zunächst bot er die Herstellung von Hartgussgranaten an, die bei Schiessversuchen 1866 zur Überraschung der Artilleristen überzeugen konnten. Es zeigte sich deutlich eine Überlegenheit gegenüber ungehärteten Stahl.
Aufgrund der Schießversuche in Mainz mit dem Schumann’schen Panzerstand kam Gruson die Idee, auch für Panzertürme seinen Hartguss anzuwenden. Jedoch war es zunächst nicht einfach das Militär zu überzeugen, Beschussversuche mit seinem Panzermaterial durchzuführen. Schließlich fand 1869 ein Beschussversuch gegen Schartenplatten in Tegel bei Berlin statt. Die Platte zeigte eine nicht erwartete Wiederstandsfähigkeit. Im zweiten Gang durfte Gruson einen Panzerturm herstellen, allerdings in den Abmessungen des Schumann’schen Panzerturmes von Mainz. Den Misserfolg ahnte Gruson jedoch voraus. Die Beschießung erfolgte im März 1873 mit einer 15 cm Ringkanonen und nach 55 Schuß breschierte die Platte. Die Kommission hielt das Ergebnis für völlig unzureichend. Gruson bot daraufhin an, auf eigene Kosten einen neuen Panzerturm herzustellen, vorausgesetzt, dass ihm die Wahl der Abmessungen des Turmes überlassen werde. Dies wurde akzeptiert.
Gruson veränderte Form und Panzerdicke des Turmes und im Mai 1874 erfolgten weitere Beschussversuche. Insgesamt wurden 288 Schuß aus 15 und 17 cm Kanonen auf den Panzerturm abgegeben, ohne das dieser schwerwiegend beschädigt wurde. Damit war die Brauchbarkeit des Hartgusses als Panzermaterial für Befestigungen erwiesen. Es folgten sofort entsprechende Aufträge.
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Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 annektierte das Deutsche Reich Elsaß und Lothringen und begann seinen neuen Besitz zu sichern. Es entstanden die Festungen von Diedenhofen, Metz und Strassburg. Um Metz herum entstand innerhalb kürzester Zeit ein Festungsgürtel bestehend aus veränderten französischen und neuen preussischen Forts. Eines dieser neuen preussischen Forts ist das Fort Kameke (franz. Fort Dèroulède), das nordwestlich von Metz zwischen 1876 und 1879 gebaut wurde. Aufgabe des Forts bestand im Schutz der Straße und Eisenbahnlinie Metz-Diedenhofen. Als Besonderheit bekam dieses Fort zwei Gruson Hartgusspanzertürme. Es waren die ersten Panzertürme von Gruson neben denen von Köln und Ingolstadt. Von diesen ersten fünf Panzertürmen existieren heute nur noch die beiden Türme in Metz. Sie stellen damit außerordentlich wertvolle Denkmale einer technischen Entwicklung dar, die schon kurze Zeit später technisch völlig überholt waren. Das Fort Kameke gehört dem französischen Innenministerium, dass dort lange Zeit Fundmunition gelagert hat. Es ist nicht zu besichtigen. Der Verein um die Feste Wagner organisierte letztes Wochenende eine der extrem seltenen Besichtigungsmöglichkeiten.
Gruss
Andreas
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Antworten:
Markus, wir können gerne einen Artikel daraus machen. Ich werde dann noch etwas mehr Material zusammentragen und sage dann Bescheid.
Katschützer, der Turmkommandant steht beim Richten auf diesem Podium und visiert durch das in der Decke angebrachte Mannloch das Ziel an. Zum Schutz gegen Shrapneschüsse ist das Mannloch mit einem Deckel versehen. Der Deckel wird vor dem Richten nur gehoben und festgestellt. Das Visier ist an dem Rande des Mannloches, das Korn auf der Decke befestigt.
Die Föderung der Granaten und Kartuschen erfolgt über zwei seitliche Förderschächte und geschieht mittels eines Aufzuges. Die beiden Förderkörbe sind an einer Kette derart befestigt, dass der eine Korb sinkt, während der andere sich hebt.
Gruss
Andreas
Markus, wir können gerne einen Artikel daraus machen. Ich werde dann noch etwas mehr Material zusammentragen und sage dann Bescheid.
Katschützer, der Turmkommandant steht beim Richten auf diesem Podium und visiert durch das in der Decke angebrachte Mannloch das Ziel an. Zum Schutz gegen Shrapneschüsse ist das Mannloch mit einem Deckel versehen. Der Deckel wird vor dem Richten nur gehoben und festgestellt. Das Visier ist an dem Rande des Mannloches, das Korn auf der Decke befestigt.
Die Föderung der Granaten und Kartuschen erfolgt über zwei seitliche Förderschächte und geschieht mittels eines Aufzuges. Die beiden Förderkörbe sind an einer Kette derart befestigt, dass der eine Korb sinkt, während der andere sich hebt.
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Grusonscher Fahrpanzer auf dem früheren Artiklerieschießplatz Kummersdorf?
Hallo,
ich suche Infos u. Standort zum Grusonschen Fahrpanzer auf dem früheren Artiklerieschießplatz Kummersdorf(-Gut), habe den bisher nicht finden können. Am liebsten wären mir natürlich Geokoordinaten...
Gruß v. arche-foto
ich suche Infos u. Standort zum Grusonschen Fahrpanzer auf dem früheren Artiklerieschießplatz Kummersdorf(-Gut), habe den bisher nicht finden können. Am liebsten wären mir natürlich Geokoordinaten...
Gruß v. arche-foto