Gaunerzinken ?

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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MikeG
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Gaunerzinken ?

Beitrag von MikeG » 14.10.2007 03:50

Moin!

An einem älteren, schon lange ungenutzten Gebäude habe ich am Türrahmen ein Symbol entdeckt, von dem ich vermute, daß es sich um einen sog. „Gaunerzinken“ handelt – also eine Markierung, wie sie z.B. Landstreicher früher benutzten, um Häuser für Kollegen zu markieren.

Wikipedia und Google geben dazu eine Menge her, aber dieses Symbol ist nie dabei. Kann jemand helfen?

Mike
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Bernhard_63
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Beitrag von Bernhard_63 » 14.10.2007 04:17

Hallo,

mit welcher Farbe o. Ä. wurde das denn markiert? Auf dem Bild sieht es für mich so aus, als ob damit eine Hausnummer o. Ä. angeklebt war.

Gruß

Bernhard

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Handlampe
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Beitrag von Handlampe » 14.10.2007 08:01

Hallo Mike,

sieht aus, als wäre der Putz an den 5 Stellen entfernt. Oder täuscht hier das Foto ?

Gruß
HL

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 14.10.2007 17:14

Moin!

Das ist ein älteres Foto, auf das ich nach langer Zeit wieder gestossen bin. Ich werde aber wohl demnächst wieder dort sein und das mal genau überprüfen.

Mike

Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 14.10.2007 22:11

So sahen auch bei uns kürzlich einige (vorher frisch renovierte) Wände aus, nachdem die "Gauner" von der Fazilitätenverwaltung Hinweisschilder für eine Veranstaltung mit Montagekleber befestigt und am nächsten Morgen wieder entfernt hatten.
Die andere Variante des Musters ist (bei länglichen Schildern oder Magnetcodes für den Wachdienst) eine Schlangenlinie.

Grüße
Ingo

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Gravedigger
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Beitrag von Gravedigger » 15.10.2007 09:15

Von den unregelmäßsigen Flecken mit den weichen Rundungungen her würde ich auch auf Überreste von Kleber tippen.

CU Markus
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master
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Beitrag von master » 07.12.2007 00:03

Am 03.12.07 berichtet die FAZ
Plötzlich waren sie da. Kreise, Kreuze, Pfeile, auch römische Zahlen und Figuren, die aussahen wie Muscheln oder Sterne. Mit blauer Farbe auf Pflastersteine, an Geschäfte und Weihnachtsmarktbuden auf dem Liebfrauenberg gemalt. Niemand weiß so recht, was es mit diesen Zeichen auf sich hat. Zwei Frauen sollen sie aufgemalt haben. Ein Passant hatte zufällig beobachtet, wie eine von ihnen mit Farbe und Pinsel gezielt unterschiedliche Stellen kennzeichnete, während die andere Schmiere stand.

Nun vermutet die Polizei, dass es sich um Gaunerzinken handelt [...]
Quelle: http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2 ... ntent.html

Thomas

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n-lange
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Beitrag von n-lange » 07.12.2007 20:09

In diesem Zusammenhang möchte ich mal anbringen, das laut früheren Erzählungen von meinem Opa (Hamburger Polizist in den 20er und 30er Jahren) diese "Gaunerzinken" nichts (oder eher weniger) krimelles an sich hatten. Es war eher Bettler und Hausierer, die sich so verständigten - nicht unbedingt Diebe. Wohl gemerkt in einer Zeit, als es noch den etwas romtischen Tippelbruder gab, dem es wichtig war zuerfahren, wo bissige Hunden waren oder mitzuteilen, dass an einem Ort eine Mahlzeit, ein wenig Geld oder eine Unterkunft zu bekommen sei.

...spannend war es in jedem Fall als kleiner Knirps davon erzählt zu bekommen.

NL

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Beitrag von ppl-a-lex » 08.12.2007 17:21

n-lange hat geschrieben:In diesem Zusammenhang möchte ich mal anbringen, das laut früheren Erzählungen von meinem Opa (Hamburger Polizist in den 20er und 30er Jahren) diese "Gaunerzinken" nichts (oder eher weniger) krimelles an sich hatten. Es war eher Bettler und Hausierer, die sich so verständigten - nicht unbedingt Diebe. Wohl gemerkt in einer Zeit, als es noch den etwas romtischen Tippelbruder gab, dem es wichtig war zuerfahren, wo bissige Hunden waren oder mitzuteilen, dass an einem Ort eine Mahlzeit, ein wenig Geld oder eine Unterkunft zu bekommen sei.

...spannend war es in jedem Fall als kleiner Knirps davon erzählt zu bekommen.

NL
so kenn ich es aus Erzählungen von Oma/Opa auch noch.

"Gaunerzinken" waren angeblich in Großstädten relativ verbreitet, kann ich aber anders als aus den familiären Quellen nicht belegen..

viele Grüße
Alex

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