Depot am Nürburgring?

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 15.10.2007 21:48

Mir ist dazu gerade noch folgendes eingefallen:
Die US-Streitkräfte hatten (vielleicht haben sie ihn auch noch) auf dem Raßberg (ca. 3 Km Luftlinie westlich der Hohen Acht) einen Fernmeldeturm. Dieser nannte sich aber "Hohe Acht" obwohl er auf dem Raßberg stand (warum??) . Er diente Richtfunkverbindungen, auf GE ist auch noch der Doppelzaun erkennbar.
Vielleicht hat die Liegenschaft auf der Hohen Acht auch etwas mit den US-Streitkräften zu tun?

@ Wetback, US oder Bw?

Wetback
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Beitrag von Wetback » 15.10.2007 21:56

@HW
Bundeswehr

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 16.10.2007 10:37

Zu der Liegenschaft habe ich jetzt ein paar Telefongespräche geführt. Es war früher mal eine Standortmunitionsniederlage oder ein kleines Munition-Depot. Auf alle Fälle wurde hier Munition gelagert. Es wurde aber angeblich schon so in den 70er Jahren aufgelöst als Depot. Die Bundeswehr behielt zunächst das Gelände. Es wurde dann aber an die Ortsgemeinde Kaltenborn verkauft.

Mich interessiert jetzt allerdings, wo die Liegenschaft zugehörig war. Ein Telefongesprächspartner vermutete auch ehem. Standortmunitionsniederlage der Heeresflieger aus Mendig.

Ingo

Beitrag von Ingo » 16.10.2007 12:35

@hw :
wow, da bin ich aber erstaunt, dass du so schnell infos darüber gefunden hast.

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redsea
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Beitrag von redsea » 16.10.2007 13:19

Also ich persönlich halte das für sehr fragwürdig. Auch wenn in Mendig keine kämpfenden Einheiten stationiert waren, sondern meines Wissens nach ausschließlich Versorgungs-, Inst.-, Transport- und Lehreinheiten, die also keinen unmittelbaren Zugriff auf größere Mengen Munition haben mußten, halte ich die Entfernung von rund 30 km als StOMunNdlg des ehm. Herresflugplatzes dennoch für sehr weit.

Gruß redsea

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 16.10.2007 13:45

Die ersten Telefongespräche führte ich mit Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung Adenau, von einem kam auch die Vermutung Heeresflieger Mendig. In der Zwischenzeit habe ich noch erfahren, dass das Mun-Lager/Depot damals von einer Zivil-Wache bewacht wurde. Demnach müsste die Standortmunitionsniederlage ausscheiden, weil damals die Standortmunitionsniederlagen von den Einheiten bewacht wurde, die hier ihre Munition eingelagert hatten, also Bewachung durch Soldaten. Zivil-Wache deutet eher wieder auf ein Munition-Depot hin.

Eine andere Frage wäre auch, wer nutzte nach Aufgabe des Mun-Depot/Standortmunitionsniederlage diese Liegenschaft als Übungsplatz. Die Liegenschaft liegt sehr hoch, also gut für Übungen aus dem Fernmeldebereich. Als Standortübungsplatz war es aber nicht ausgewiesen, dann wäre es mir bekannt.
Zuständig war damals die Standortverwaltung in Bad Neuenahr/Ahrweiler, die aber schon lange aufgelöst ist. Später betreute angeblich diese Liegenschaft die Standortverwaltung Mayen, die sich heute Servicebereich Bundeswehr Mayen nennt. Aber auch hier fand sich niemand aus der Zeit, der die Liegenschaft kannte.

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 19.10.2007 12:06

Zwischenbericht:
Wo diese Munitions-Liegenschaft, vermutlich ist es ein Munitionsdepot, zugehörig war, ist noch nicht geklärt. Meine Recherchen gehen jetzt in Richtung MatAmt Heer in Bad Neuenahr/Ahrweiler aus den Anfangsjahren der Bundeswehr.

Was die Liegenschaft, also das ehem. "MunDp" nach der Aufgabe als MunDp bis zum Verkauf 1998 war, konnte aber geklärt werden. Das ehem. MunDp diente als Übungsgelände für die Fernmeldetruppe der Bundeswehr, die es damals in der Eifel an mehreren Standorten gab und zum Teil auch noch gibt.

Ingo

Beitrag von Ingo » 19.10.2007 12:29

auf dem gelände steht kein einziges gebäude mehr. nur noch ein wahrscheinlich zu geschütteter bunker.
dass dort mal explosive stoffe gelagert wurden erkannt man ja an den splitterschutzwällen.
im buch " eifelfeuer " von jaques berndorf ist dieses depot ein handlungsort.
daher bin ich darauf gestossen.

thomasbreitenbacher
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Unbekanntes MunDepot bei Adenau

Beitrag von thomasbreitenbacher » 28.10.2007 11:00

Hallo zusammen,

von meiner Seite stelle ich mal eine These in den Raum (denn in dieser Gegend kenne ich mich überhaupt nicht aus): bis Ende der fünfziger / Anfang der sechziger Jahre waren auch im Raum nördliches Rheinland-Pfalz französische Truppen stationiert (Koblenz war große französische Garnison).
Kann es sich bei dieser Liegenschaft dann nicht um ein ehemals französisches Munitionsdepot handeln, welches dann im Rahmen des Abzugs oder wenig später aufgegeben wurde ?

Viele Grüße

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 29.10.2007 21:45

Die Franzosen sind soweit mir bekannt bis 1969 aus Koblenz abgerückt.
Von der Zeit könnte es auch passen, da die von mir befragten Personen aussagten, dass das Depot schon so in den 70er Jahren aufgegeben wurde.

Später kamen dann die Bw-Fernmelder und nutzten diese Liegenschaft für Fernmeldeausbildung.

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