"Lichterstrassen" im Luftverkehr
- Käptn Blaubär
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"Lichterstrassen" im Luftverkehr
Moin!
In einem Buch über historische Verkehrsbauten und -anlagen habe ich in der Einleitung zum Kapitel Luftverkehr den folgenden Absatz gefunden:
" "Unverwertbar" sind hingegen die Signaleinrichtungen, die die Flugrouten markieren bzw. markierten: Von den "Lichterstraßen" beispielsweise, mit denen bis zum Zweiten Weltkrieg bei Dunkelheit gearbeitet wurde, lassen sich nur noch winzigste, wenig aussagekräftige Rudimente finden."
Was sind diese Lichterstraßen?
Ich habe weder im Netz noch in der mir bekannten Literatur irgendeinen Hinweis gefunden. Weiß jemand etwas dazu oder kann mir jemand einen Literaturtipp geben?
Gruß
Michael
In einem Buch über historische Verkehrsbauten und -anlagen habe ich in der Einleitung zum Kapitel Luftverkehr den folgenden Absatz gefunden:
" "Unverwertbar" sind hingegen die Signaleinrichtungen, die die Flugrouten markieren bzw. markierten: Von den "Lichterstraßen" beispielsweise, mit denen bis zum Zweiten Weltkrieg bei Dunkelheit gearbeitet wurde, lassen sich nur noch winzigste, wenig aussagekräftige Rudimente finden."
Was sind diese Lichterstraßen?
Ich habe weder im Netz noch in der mir bekannten Literatur irgendeinen Hinweis gefunden. Weiß jemand etwas dazu oder kann mir jemand einen Literaturtipp geben?
Gruß
Michael
- MikeG
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Moin!
Bevor es Funkfeuer für die Navigation gab, hat man sich halt per Sicht orientiert (Straßen, Flüsse..). Nachts wurde das etwas schwierig, weil man nicht so richtig viel sehen konnte. Und so stellte man entlang der Hauptflugrouten in Abständen von etwa 10km (mal mehr, mal weniger) Leuchtfeuer auf. Das ist so etwas ähnliches wie ein Leuchtturm, nur für Flugzeuge.
Ich habe Material darüber, das ich aber aus Copyrightgründen hier nicht veröffentlichen bzw. weitergeben kann. Ich könnte es in Form eines Artikels verwerten, denke aber eigentlich nicht daran, das irgendwann zu machen. Soo aufregend ist das nicht.
Und ganz verschwunden ist das alles nicht. Zumindest Mastfundamente gibt's hier und da noch(irgendwie fällt mir da der Name "H....." ein
).
Mike
Bevor es Funkfeuer für die Navigation gab, hat man sich halt per Sicht orientiert (Straßen, Flüsse..). Nachts wurde das etwas schwierig, weil man nicht so richtig viel sehen konnte. Und so stellte man entlang der Hauptflugrouten in Abständen von etwa 10km (mal mehr, mal weniger) Leuchtfeuer auf. Das ist so etwas ähnliches wie ein Leuchtturm, nur für Flugzeuge.
Ich habe Material darüber, das ich aber aus Copyrightgründen hier nicht veröffentlichen bzw. weitergeben kann. Ich könnte es in Form eines Artikels verwerten, denke aber eigentlich nicht daran, das irgendwann zu machen. Soo aufregend ist das nicht.
Und ganz verschwunden ist das alles nicht. Zumindest Mastfundamente gibt's hier und da noch(irgendwie fällt mir da der Name "H....." ein

Mike
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Steigerung ... kein Seemannsgarn!
Also, auch wenn es wie eine Geschichte vom Kaept'n Blaubaer (dem Plueschigen) persoenlich klingt ...
Im Zweiten Weltkrieg gab es noch eine ernsthafte Erwaegung, dieses System weiter auszubauen. Nachdem deutsche Maschinen ab und an versehentlich irisches Gebiet bombardiert hatten (die Briten hatten dieses Versehen absichtlich herbeigefuehrt!), war die irische Regierung auf die geniale Idee gekommen, groessere Staedte bei Nachtangriffen klarer erkennbar zu machen.
Aus grossen Metallrahmen sollten riesige Buchstaben geformt werden, die dann mit tausenden von Gluehlampen bestueckt des Nachts die Worte "Dublin", "Cork" und aehnlich gen Himmel schicken sollten.
Warum der Plan nie umgesetzt wurde, ist mir nicht bekannt.
Es gibt jedoch Aufnahmen der irischen Kueste aus jener Zeit, wo aus Felssteinen das Wort "Eire" geformt wurde - um Schiffen und Flugzeugen anzuzeigen, dass man neutrales Gebiet erreicht habe.
Im Zweiten Weltkrieg gab es noch eine ernsthafte Erwaegung, dieses System weiter auszubauen. Nachdem deutsche Maschinen ab und an versehentlich irisches Gebiet bombardiert hatten (die Briten hatten dieses Versehen absichtlich herbeigefuehrt!), war die irische Regierung auf die geniale Idee gekommen, groessere Staedte bei Nachtangriffen klarer erkennbar zu machen.
Aus grossen Metallrahmen sollten riesige Buchstaben geformt werden, die dann mit tausenden von Gluehlampen bestueckt des Nachts die Worte "Dublin", "Cork" und aehnlich gen Himmel schicken sollten.
Warum der Plan nie umgesetzt wurde, ist mir nicht bekannt.
Es gibt jedoch Aufnahmen der irischen Kueste aus jener Zeit, wo aus Felssteinen das Wort "Eire" geformt wurde - um Schiffen und Flugzeugen anzuzeigen, dass man neutrales Gebiet erreicht habe.
Habe vorhin auf nt-v einen bericht über den Beginn der deutschen Luftfahrt gesehen.
Darin wurde auch die Strecke Berlin-Königsberg erwähnt, weil sie die erste Nachtflugstrecke Ende der 1920er Jahre (1927?) gewesen sei.
Alle 30 km hätte ein Leuchtfeuer gestanden. Gezeigt wurde eine Art größerer Leiterwagen mit verschiedenen Geräten oben drauf, unter anderem einem recht großen Scheinwerfer.
Daneben seien auf dieser Strecke noch zwischen den großen Leuchtfeuern an höheren Gebäuden usw. Gasfackeln angebracht gewesen. Diese sahen auf den ersten Blick so ähnlich aus, wie die alten Petroleumlampen an den Baustellen, welche es früher mal gab. Nur halt wesentlich größer.
Darin wurde auch die Strecke Berlin-Königsberg erwähnt, weil sie die erste Nachtflugstrecke Ende der 1920er Jahre (1927?) gewesen sei.
Alle 30 km hätte ein Leuchtfeuer gestanden. Gezeigt wurde eine Art größerer Leiterwagen mit verschiedenen Geräten oben drauf, unter anderem einem recht großen Scheinwerfer.
Daneben seien auf dieser Strecke noch zwischen den großen Leuchtfeuern an höheren Gebäuden usw. Gasfackeln angebracht gewesen. Diese sahen auf den ersten Blick so ähnlich aus, wie die alten Petroleumlampen an den Baustellen, welche es früher mal gab. Nur halt wesentlich größer.
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
@ leif
Wennichmirsodiekarteanschaue, dann müßten ja im Bereich Niederrhein / Münsterland eventuell noch Reste zu finden sein.
Es sei denn, die Mehrzahl der Leuchtfeuer, waren mobil, wie im Bericht auf n-tv.
Leider aber vom Maßstab nicht genau genug, um auch nur im Ansatz Standorte ausmachen zu können.
Wennichmirsodiekarteanschaue, dann müßten ja im Bereich Niederrhein / Münsterland eventuell noch Reste zu finden sein.
Es sei denn, die Mehrzahl der Leuchtfeuer, waren mobil, wie im Bericht auf n-tv.
Leider aber vom Maßstab nicht genau genug, um auch nur im Ansatz Standorte ausmachen zu können.
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...
@ Devon
Sehe ich auch so.
Habe bislang aber auch zu diesem Thema der zivilen Flugsicherung zu Anno Tobaks Zeiten nicht weiter gesucht.
Ich wäre ja schon froh, wenn ich mal eine genaue Karte ehemaliger Leuchtfeuer während des WKII zumindest für den Bereich des Luftgau VI/ Münster in die Hände bekommen hätte...
Sehe ich auch so.
Habe bislang aber auch zu diesem Thema der zivilen Flugsicherung zu Anno Tobaks Zeiten nicht weiter gesucht.
Ich wäre ja schon froh, wenn ich mal eine genaue Karte ehemaliger Leuchtfeuer während des WKII zumindest für den Bereich des Luftgau VI/ Münster in die Hände bekommen hätte...
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- Käptn Blaubär
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- Registriert: 25.05.2002 22:34
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Moin!
Um mal wieder ein Uralt-Thema wiederzubeleben...
Ich habe heute die Reste eines Leuchtfeuers der Nachtflugstrecke Berlin-Hamburg gefunden. Eine Fundamentplatte, ca. 2,50 x 2,50 m groß, an den Ecken einbetonierte Winkeleisen. Alles eher unspektakulär - allerdings inzwischen auch schon an die 70 Jahre alt. Und wozu diese "alte Betonplatte" mal diente, weiß natürlich auch kein Mensch mehr.
Schönen Gruß
Michael
Um mal wieder ein Uralt-Thema wiederzubeleben...

Ich habe heute die Reste eines Leuchtfeuers der Nachtflugstrecke Berlin-Hamburg gefunden. Eine Fundamentplatte, ca. 2,50 x 2,50 m groß, an den Ecken einbetonierte Winkeleisen. Alles eher unspektakulär - allerdings inzwischen auch schon an die 70 Jahre alt. Und wozu diese "alte Betonplatte" mal diente, weiß natürlich auch kein Mensch mehr.
Schönen Gruß
Michael
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Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)