Weltkriegs-Relikte auf Kreta?

Westwall, Atlantikwall, Neckar-Enz-Stellung, Ligne Maginot und andere Befestigungslinien und -anlagen
Incognitus

Weltkriegs-Relikte auf Kreta?

Beitrag von Incognitus » 09.08.2007 20:43

Hallo zusammen,

ich bin im September eine Woche auf Kreta; dazu benötige ich ein paar Hinweise.

Die üblichen Sachen wie Knossos etc. kenne ich schon von einem Kreta-Urlaub Anfang der 90er Jahre. Aber was ist mit baulichen Zeitzeugen aus dem 2. Weltkrieg?
Mir sind nur ein deutscher (bei Maleme) und ein britischer Soldatenfriedhof (wo ist der?) sowie das Fallschirmjägerdenkmal in Chania bekannt. Gibt es noch mehr, was man sich in diesem Zusammenhang ansehen könnte?

Grüße,
Matthias

Incognitus

Beitrag von Incognitus » 06.10.2007 13:25

Hi,

ich ja nun schon ein paar Tage wieder im Lande; nun komme ich endlich mal dazu, ein paar Bilder zu zeigen.

Die Deutschen scheinen in den Jahren 1941-1945 wirklich nicht viel gebaut zu haben auf Kreta, zumindest nichts, was die Zeiten überdauert hätte. Zwar habe ich irgendwo von einem Befehl Hitlers gelesen, Kreta sei wie der Atlantikwall auszubauen, aber damit scheint nicht einmal begonnen worden zu sein.

Der einzige nennenswerte Fund waren ein paar dicken Metallbolzen in einer Ecke der "Fortezza" in Rethymnon, die von der Größe, Anordnung und Lage her vielleicht von einer leichten Flak stammen können, die den Luftraum über der Seeseite (Nordküste Kretas) der Stadt überwacht hat. Vielleicht kann jemand von Euch erkennen, was da mal im Boden verankert war? Es handelt sich um einen Halbkreis von ursprünglich fünf Bolzen an einer Seite, und demgegenüber befand sich meiner Erinnerung nach eventuell ein sechster Bolzen, siehe Skizze.

Außerdem habe ich in einem Antiquitätenladen ein Koppel vom Reichsarbeitsdienst entdeckt, aber ob es ein echtes Exemplar ist, konnte ich nicht beurteilen. Echt sind sicherlich die Zahlmeister-Kiste, der Erinnerungsteller an den Kriegswinter 1939/40 und die Helme...

Viele Grüße,
Matthias
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Incognitus

Beitrag von Incognitus » 06.10.2007 13:28

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Incognitus

Beitrag von Incognitus » 06.10.2007 13:37

Da habe ich doch glatt die Skizze zu den Bolzen vergessen...
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bunkerspecht
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Beitrag von bunkerspecht » 06.10.2007 21:33

Habe leider den Beitrag zu spät gesehen.

Ich denke den Friefhof hast Du gefunden,
falls nicht, er wäre in der Suda-Bucht gewesen.

Das auffälligste Überbleibsel ist das große Denkmal der LL-Truppen (Adler muß dem obligatorischem Kreuz in den Krallen).

Mein letzter Aufenthalt auf Kreta ist aber schon mehr als Geschichte (über 20 Jahre).

Gruß

Karl-Heinz

Incognitus

Beitrag von Incognitus » 07.10.2007 19:24

Hallo Karl-Heinz,

von den beiden großen Friedhöfen habe ich leider nur den deutschen bei Maleme / östlich von Chania besichtigen können, für mehr reichte die Zeit nicht.

Der deutsche Friedhof bei Maleme wird überaus liebevoll gepflegt, und ein Besuch ist wirklich empfehlenswert. Dort herrscht eine seltsame Stimmung: Der Friedhof liegt an einem Abhang zum Meer hin, der Ausblick ist wunderschön, die Grillen zirpen und die ganze Anlage ist von Olivenbäumen umgeben - und wenn man dann zwischen den Reihen mit Grabplatten herumgeht und sieht, dass viele der Gefallenen erst 17 oder 18 Jahre alt waren, bildet der allgegenwärtige Hinweis auf den vieltausendfachen Tod dieser z.T. sehr jungen Männer einen merkwürdigen Kontrast zu der heutigen Idylle an diesem Ort. Man kann das schwer in Worte fassen, zumindest hat mich das alles sehr bewegt.

Den englischen Friedhof an der Suda-Bucht muss ich beim nächsten Mal besuchen. Ebenso das Denkmal für die gefallenen Fallschirmjäger in Chania, wenn es denn dann noch steht. Wir hatten leider keine Zeit, danach zu suchen, denn den genauen Standort wusste ich nicht; dieses ehemals frei auf einem Hügel stehende Denkmal ist inmitten von einem Wohngebiet umgeben und durch Vandalismus und Witterungseinfluss stark beschädigt. Der Adler, der sich jahrzehntelang unbehelligt oben drauf befunden hat, ist vor ein paar Jahren bei einem Sturm herabgestürzt, soviel ich weiß (einfach mal "googeln"!). Falls es stimmt, was dem Internet zu entnehmen ist, wird das Fallschirmjägerdenkmal irgendwann in eine Parkanlage umgesetzt.

Viele Grüße,
Matthias

Incognitus

Beitrag von Incognitus » 08.10.2007 19:47

Guten Abend!

Ich möchte noch mal ein paar Bilder vom Soldatenfriedhof bei Maleme zeigen. Dort liegen 4465 deutsche Gefallene, die aus ihren ursprünglichen Ruhestätten auf diesen Sammelfriedhof umgebettet wurden.

Mehr über diese Kriegsgräberstätte ist u.a. hier zu erfahren:

http://www.volksbund.de/kgs/stadt.asp?stadt=28
http://www.denkmalprojekt.org/misc_laen ... wk2_gr.htm

Grüße,
Matthias
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Incognitus

Beitrag von Incognitus » 08.10.2007 20:00

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essener75

Kriegsrelikte auf Kreta

Beitrag von essener75 » 09.10.2007 21:47

Hallo !

War bereits 6 mal auf Kreta. Der Soldatenfriedhof der Deutschen liegt genau auf der damals (20.5.1941) hart umkämpften Höhe 107. Damals starben direkt bei der ersten Angriffswelle 800 deutsche Fallschirmjäger, die natürlich bei MG Beschuss wenig Überlebenschancen hatten. Die meisten der Toten sind tatsächlich nur 17-22 Jahre alt und mussten für Hitlers Wahn sterben. Unterhalb der Höhe 107 lag schon damals der britische Feldflughafen Maleme, der mit härtestem Widerstand verteidigt wurde. Ausserdem gab es noch als Hauptangriffsziele den Flughafen von Rethymnon und von Chania, wo auch das Hauptquatier des neuseeländischen Generals Freyberg lag.Die letzten britischen/allierten Truppen verliessen Kreta am 31.5.1941.

MikeAmmerland

Beitrag von MikeAmmerland » 31.10.2007 21:26

Matthias, die Fotos des Soldatenfriedhofes sind sehenswert, besonders gut gefällt mir das Foto der Heuschrecke auf der Grabplatte.

Tiere kennen keinen Krieg, gut so.

Danke und Gruss

Michel

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