Stellt sich die Frage: Was ist ein Bleimops? Eine kurze Umfrage ergab Antworten in Richtung "Hering mit Schwermetallbelastung", "erschossener Hund" oder "Gravitationswirkung im Alter".
Tatsächlich aber geht es beim Blei um die Reste der auf dem Schießplatz Wahn, dem späteren Truppenübungsplatz Wahner Heide, verschossenen Munition wie Kugeln und Splitter. Mopsen heißt soviel wie heimlich an sich nehmen oder klauen. Die verarmte Bevölkerung der umliegenden Dörfer wie Spich und Altenrath verdiente sich ihr Brot damit, dieses Blei, die "Moggelen", aufzusammeln, also zu moggeln, sobald das Schiessen beendet war. Verboten war das freilich auch damals schon.
Die Spicher erhielten so den Spitznamen "Bleimöps". Das diese Tätigkeit lebensgefährlich war, kann man auch dem unter den Artilleristen verbreiteten Sprichwort entnehmen:
"Es ist noch kein Altenrather mit 10 Fingern in den Himmel gekommen."
Der Name Bleimops hat sich bis heute im Namen einer Gaststätte "Zum Bleimops", einer Karnevalsgesellschaft und einem Karnevalslied sowie dem "Bleimopsplatz" in Spich erhalten. Dort steht auch das Denkmal für den Bleimops, der am Schlagbaum an der Schießplatzgrenze von seiner Geliebten Abschied nimmt.
Christoph
moggelnde Bleimöps
moggelnde Bleimöps
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