Basis-Kometanlage

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 05.03.2013 14:10

;)
mfg
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zulufox
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Beitrag von zulufox » 05.03.2013 14:21

Hallo Björn,

danke :thanx: :thanx: für diese Auskunft. Wieder ein kleines Schrittchen weiter :-) .

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Björn
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Beitrag von Björn » 06.03.2013 08:24

Björn hat geschrieben:Wo wir doch gerade beim Thema sind:

gibt es mehr Informationen zur "Reichsstelle für Hochfrequenzforschung" in Landsberg bzw. Penzing?
Mir ist das Thema zwar bekannt, doch hier vor Ort gibt es so gut wie keine brauchbaren Unterlagen und auch Zeitzeugen konnte ich bisher nicht wirklich ausfindig machen.

Vielleicht gibt es ja weitere Infos, so daß ich mich vor Ort konkreter auf die Suche machen kann.

Ich erinnere noch mal an mein Posting vom 17.11.2008..... :-)

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 06.03.2013 09:30

Hallo Björn,

eventuell sucht du nach Informationen zum falschen Ort:

Nach:
Kommandosache Sonnengott. Geschichte der deutschen Sonnenforschung im Dritten Reich und unter alliierter Besatzung.

hatte die RHF e.V. ihren Sitz in Berlin-Gatow.

MfG
Zf :holy:
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Beitrag von Björn » 22.03.2013 07:57

Hallo zusammen,

im Jahre 1943 verlagerte die RHF (Reichsstelle für Hochfrequenzforschung) wesentliche Teile von Berlin-Gatow auf den Fliegerhorst Landsberg-Penzing. Darunter waren vor allem das Institut für Gaswellenphysik und das Ferdinand-Braun-Institut. Zumindest letzteres zog in den letzten Wochen des Krieges (ab März 1945) noch nach Brannenburg am Inn um, wohin zuvor bereits das Hermann-von-Helmholtz-Institut der RHF verlagert worden war.

Eine Außenstelle der beiden Landsberger Institute wurde auch im Frauenwald zwischen Landsberg, Kaufering und Igling eingerichtet. Auf diesem Gelände wurde ab 1938 eine Sprengstofffabrik der DAG gebaut, die zwar fertig wurde, aber dennoch nie in Betrieb ging. Ab 1944 wurde direkt westlich davon mit dem Großbunker Weingut II begonnen. Aber dies nur am Rande.

Auf alten Luftbildern sind unterhalb des Stoffersberges, direkt westlich der Straße von Igling nach Erpfting einige Punkte (Masten?) auf freiem Feld zu erkennen. Das konnte ich bis heute nicht klären. Direkt daneben (östlich der Straße) entstand 1958 ein Funkfeuer für den Fliegerhorst Penzing.

So, das sind mal meine spärlichen Informationen zu den beiden Landsberger Instituten der RHF. Man findet im Netz zwar ein paar Infos, aber leider nicht wirklich viel...


Interessant finde ich, dass es auch heute (wieder) ein "Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik gibt" - in Berlin-Adlershof unter der Regie der Leibniz-Gesellschaft.


Schönen Gruß
Björn

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Beitrag von Björn » 22.03.2013 09:52

Ach ja, noch etwas:

Auf Luftbildern kann man am Bahnhof/Haltepunkt Hurlach (nördlich von Landsberg) ebenfalls weiße Punkte erkennen, die kreisförmig um einen mittigen Punkt angeordnet sind. Angeblich sollen hier ebenfalls "Antennen" gestanden haben?!

Nordöstlich nicht weit davon entfernt gab es eine Schein-Bunkerbaustelle für Weingut II sowie ein KZ-Außenlager der Kauferinger Gruppe. Noch ein bisschen weiter befand sich das großflächige Militärgelände auf dem Lechfeld mit all seinen Einrichtungen wie Fliegerhorst und Luftmuna usw.

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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 28.03.2015 17:31

Moin!
EricZ hat geschrieben:Vieleicht können wir ja noch etwas mehr als nur den Namen dieser Einrichtung zusammentragen.
Ich schaute gerade den "Leitfaden für Funkortung" von Walter Stanner, herausge-
geben von der "Deutschen RADAR-Verlagsgesellschaft" im Jahre 1957, durch.

Angekommen bei den Richt- und Drehfunkfeuern und dann bei der Komet-Anlage,
erinnerte ich mich an diesen Thread...
hebbel hat geschrieben:Wie ein KW-Leitstrahl-Drehfunkfeuer FuS An 712 Komet aufgebaut war, kann ich nicht sagen.

"Das Antennensystem der Komet-Anlage umfasste zahlreiche Antennenelmente,
die in gleichen Abständen entlang eines Kreises angeordnet waren. Von all diesen
Strahlern sind jedoch immer nur je zwei einander gegenüberliegende zwei im
Betrieb, die, morphologisch gesehen, die beiden Endpunkte der Richtbasis bilden."
"Auf der Mitte der Richtbasis (also im Mittelpunkt des ganzen Antennensystems)
steht ein kontinuierlich arbeitender Strahler, der zur Wahrnehmung des Leistrahls
benützt wird."
...Die entspechenden Strahlerpaare im Kreis waren jeweils um 3°
versetzt...

"Eine Versuchsanlage mit einem (!) einzigen Antennenpaar lief in Ahlimbsmühle
(etwa 50 km nördlich von Berlin). Die Richtnormale ging über den Bodensee
(?)
durch Gaeta und Palermo; an diesen Plätzen wurden 1943 auch Fernempfangs-
versuche durchgeführt. Eine vollständige Anlage wurde 1944 auf dem Gelände
des Senders München im Ismaninger Moos erstellt; es kam jedoch nicht mehr zu
Fernversuchen. Für Navigationszwecke wurden die Anlagen nicht benützt."

Aus dem Text geht weiter hervor, dass die Anlage hauptsächlich auf den Frequen-
zen 5470, 8345 und 11455 kHz arbeitete ("Die Auswahl der Betriebsfrequenz er-
folgte nach den jeweiligen Ausbreitungsbedingungen"
). Da die beiden Aussen-
antennen einen Abstand von 2 Lambda hatten, ergibt sich bei der niedrigsten
Frequenz von 5470 kHz ein Aussenantennenabstand von etwa 104 Meter.

Ich stelle mir das also bildlich wie einen Antennenkreis mit 120 Antennenstäben
und einem Kreisdurchmesser von etwa 100m vor.

Jürgen, dein "Antennen-Viertelkreis" bei Landsberg scheint kein Komet-Funkfeuer
gewesen zu sein, da anscheinend keine "Gegenstrahler" zu den vorhandenen
Antennen vorhanden waren. Vielleicht war es eine "Versuchsempfangsstelle" für
die Komet-Ausstrahlungen aus Ahlimbsmühle, denn der Viertelkreis scheint in die
dortige Richtung "ausgerichtet" zu sein.

Gruss aus NF!
Rolf
"Whatever you do, don't mention the war." (Basil Fawlty)

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ju55dk
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Stilllegeung von Komer-Anlagen.

Beitrag von ju55dk » 03.05.2017 10:22

RL 2 V 6.

Junker
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 03.05.2017 18:12

Erneut einige weitere Mosaiksteinchen im Puzzle zu dieser Anlage. :thanx:

Gerade noch auf etwas ganz anderes aufmerksam geworden:
Gen.Nachrichtenführer
Nr. 12 664/44 geh. (1. Abt. II)
- Robinson 2 -
Wenn ich nicht daneben liegen sollte, wurde dieses Fernschreiben im Führungszug des Chefs des Generalstabes der Luftwaffe Robinson 2 geschrieben.

Viele Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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Beitrag von EricZ » 04.05.2017 10:18

Moin allerseits,

mir ist gerade aufgefallen, dass im dänischen Kölby neben der im Fernschreiben vom 29.07.1944 erwähnten Komet-Anlage auch das Schwere Funkfeuer ARTUR und ein Morse-Kennfeuer eingesetzt waren. Beim Deutschen-Atlantikwall-Archiv finden sich für die beiden Funkfeuer die Ortsangaben Kölby/Aalborg-West, für die FuSAn 712 "Komet" die Angabe Kolby/Logstor (Kölby/Lögstör). Gibt es eventuell noch konkreter Hinweise darauf, wo sich die Einrichtungen befunden haben?

Auf Seite 5 der verlinkten PDF (S. 123) finden sich übrigens noch einige Hinweise zum KW-Leitstrahl-Drehfunkfeuer "Komet": https://www.nonstopsystems.com/radio/pd ... en-300.pdf

Viele Grüße, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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