Ehem. Bundeskanzleramt am DSN-Netz?

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
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Hans Ludwig Wiegel
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Ehem. Bundeskanzleramt am DSN-Netz?

Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 15.03.2008 11:13

Hallo,

soweit ich mich erinnern kann , war auf einem Foto, das in den 1980er-Jahren im Büro des damaligen Bundeskanzlers Kohl in Bonn gemacht wurde, u. a. ein sogenanntes „ATT-Standardtelefon“ zu sehen, das aus dieser Zeit stammte.

Siehe: http://en.wikipedia.org/wiki/Image:ATTt ... -large.jpg

Ich vermute, das dieses Telefon für den Anschluss an das DSN-Netz („Defense Switched Network“) der US-Streitkräfte notwendig war.

Wer weiß Näheres?

Für etwaige Antworten vielen Dank in Voraus.

Gruß

Hans Ludwig

Galantse1981
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Beitrag von Galantse1981 » 15.03.2008 16:42

Ein besonderes Telefon ist nicht notwendig um in das DSN zu telefonieren. Es gibt nur eine andere 3-stellige Nummer aus dem deutschen Festnetz die davorgesetzt wird.
Muss selbst oft in das DSN wählen.
Diese AT&T Geräte sind (zumindest bei US-Army) immernoch mit einem Sticker ausgestattet der darauf hinweißt keine klassifizierten Sachen zu besprechen, da sie nicht abhörsicher sind.
Warum sowas beim Helmut gestanden hat kann ich leider auch nicht beantworten. ;)
Gruß
Christian

Hans Ludwig Wiegel
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Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 16.03.2008 10:25

Hallo,

heutzutage dürfte das freilich kein Problem sein, da jedes Telefon problemlos das MFV-Wahlverfahren („Mehr-Frequenz-Wahlverfahren“) beherrscht.

Die ersten Tastentelefone der Deutsche Bundespost ließen sich ja nicht einmal vom Impuls-Wahlverfahren auf das MFV-Verfahren umstellen. Es musste der komplette Tastenblock ausgetauscht werden.

Da das DSN-Netz meines Wissens ca. Anfang der 1980er-Jahre eingeführt wurde, vermute ich, das dort ausschließlich das MFV-Verfahren zur Anwendung kam bzw. kommt.

Zu dieser Zeit dürfte weder die Telefonanlage des damaligen Bundeskanzleramts noch die Anschlüsse in das Netz der damaligen Deutschen Bundespost dieses Wahlverfahren unterstützt haben.

Wahrscheinlich wurde deshalb das genannte, spezielle Telefon, das u. U. vielleicht noch über eine Sprachverschleierung verfügt, verwendet.

Ob diese Vermutungen zutreffend sind, weiß ich nicht. Ich lasse mich gern eines besseren belehren.

Gruß

Hans Ludwig

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