Besichtigung Warnamt

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
Benutzeravatar
redsea
Moderator
Beiträge: 5193
Registriert: 24.10.2006 15:35
Ort/Region: Ostwestfalen-Lippe

Beitrag von redsea » 24.07.2007 16:23

Wie alt muß es denn sein?

Meines Wissens nach wurden die Warnämter alle so in den 60er-Jahren gebaut. Das nächstgelegendste wäre dann sicher Bodenrod:

Kontaktinfos hier

Gruß redsea

Gast

Beitrag von Gast » 24.07.2007 16:26

so anfang 60er Jahre wäre top!!!

Benutzeravatar
redsea
Moderator
Beiträge: 5193
Registriert: 24.10.2006 15:35
Ort/Region: Ostwestfalen-Lippe

Beitrag von redsea » 24.07.2007 16:32

Hm, das wird wohl schwierig. Ich meine man hätte erst um 1957/58 rum mit der Planung der Einrichtungen angefangen. Hier bei uns in der Nähe befindet sich das Warnamt III (Rodenberg), das sieht nach Ende 50-er / Anfang 60-er Jahre aus und befindet sich in Privatbesitz. Die Außenanlagen sind jedoch alle demontiert. Für Dich aber sicher eh zu weit entfernt, wie dann die anderen Warnämter wohl leider auch.

Gruß redsea

Gast

Beitrag von Gast » 24.07.2007 16:50

Hallo,

zu weit entfernt gibts nicht....Die ersten Warnämter sind aus den Jahren 57/58, Wem gehört denn das Warnamt Rodenberg heute???

Gruß puckito

Götz

Beitrag von Götz » 24.07.2007 17:00

Hallo puckito,

alle Warnämter wurden so ziemlich im selben Zeitraum gebaut.

Das Wanamt III in Rodenberg ist laut einer homepage (http://www.relikte.com/nds_warnamt/index.htm) im Besitz einer Firma. Leider geht aus der HP nicht hervorum was für eine Firma es sich handelt.
Im Warnamt VI in Butzbach-Bodenrod ist das Hessische Pfadfinderzentrum (http://www.donnerskopf.de/) dort kannst du auch mal anfragen.

Gruß Götz

Benutzeravatar
redsea
Moderator
Beiträge: 5193
Registriert: 24.10.2006 15:35
Ort/Region: Ostwestfalen-Lippe

Beitrag von redsea » 24.07.2007 17:33

Hallo puckito,

die Warnämter wurden zwar um 1957/58 geplant, aber wie Götz schon anmerkt, alle um den selben Zeitpunkt 'rum gebaut und das war Mitte der 60er Jahre.

Wer der derzeitige Eigentümer vom Warnamt Rodenberg ist weiß ich leider auch nicht, werd aber mal versuchen es heraus zu bekommen.

Gruß redsea
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
derlub
Forenuser
Beiträge: 2927
Registriert: 21.12.2003 23:03
Ort/Region: Aachen/Köln/Bergisches Land

Beitrag von derlub » 24.07.2007 19:24

redsea hat geschrieben: die Warnämter wurden zwar um 1957/58 geplant, aber wie Götz schon anmerkt, alle um den selben Zeitpunkt 'rum gebaut und das war Mitte der 60er Jahre.
Hi!
Es gab zumeindest Mitte der 50er Jahre einen Vorläufer der danach errichteten Standart-Warnämter. Es wurde "Versuchswaramt" genannt und soll sich in Düsseldorf befunden haben.

In "Dienen zum Schutz der Menschen - Das Bundesamt für Zivilschutz in Bonn", Arnim, Jochen; 1984 steht folgendes:
"Der erste sichtbare Schritt war die Einrichtung eines Versuchswarnamtes in Düsseldorf im Jahre 1955, das die Planungsgrundlagen für den jetzigen Warndienst erarbeitete. Neue Techniken konnten geprüft werden mit dem Ziel, sie in das neue System einzubringen. Fachleute mit Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg haben zusammen mit der wiederaufgebauten Industrie die Weichen für einen neuen Warndienst (WD) gestellt. Das Versuchswarnamt ging Ende 1962 in dem Warnamt V (Wels bei Jülich) auf."
Wer kann mehr Infos über dieses "Versuchswarnamt" beisteuern?

Grüße,
Christoph
In

Götz

Beitrag von Götz » 25.07.2007 00:03

in dem Buch "Mond an Fachgruppen" vom BHM Verlag steht auch was von einem "Vorläufer" des Warnamtes im Planungsamt Hagen und davon dass das Warnamt IV von 1960 bis 1961 provisorisch im Planungsamt Lüenscheid untergebracht war!
Der oben erwähnte BHM Verlag hat seinen Firmensitz auf dem Gelände des ehemaligen Warnamt IV in Meinerhagen.

Gruß Götz

Benutzeravatar
Godeke
Forenuser
Beiträge: 846
Registriert: 14.10.2003 20:23
Ort/Region: Lüneburg
Kontaktdaten:

Beitrag von Godeke » 25.07.2007 07:48

Hallo :) ,

erste Gedanken, wieder einen LS-Warndienst aufzubauen, gab es ab ca. 1952. Damals wurde (Mai 1952) im BMI ein "Dezernat für zivilen Luftschutz" (ZB 10) eingerichtet. Für den Aufbau wurde u.a. Generalmajor a.D. Walter Gosewisch (ehem. Luftnachrichtentruppe) verpflichtet, der wiederum alle weiteren Stellen mit ehemaligen Kameraden besetzte.

Das Gebiet der Bundesrepublik wurde in 10 Warngebiete aufgeteilt, in jedem dieser Gebiete entstand ab 1955 ein sog. "Planungswarnamt". Das waren kleine Büros, die in Geschäftshäusern oder bundeseigenen Liegenschaften untergebracht wurden. Die Planungsämter hatten die Aufgabe, die warntechnischen Bedarfsträger zu ermitteln und die Einrichtung eines großen Warnamtes vorzubereiten. Personell bestanden diese kleinen Arbeitszellen aus einem Leiter, einem Fm-Oberwekmeister, einem Verwaltungssachbearbeiter, einer Schreibkraft sowie einem Kraftfahrer. Nun wurden die beiden Fernmelde-Unternehmen SEL und Siemens beauftragt, eine spezielle Fm-Technik zu entwickeln, mit der die neuen WA ausgerüstet werden sollten. Kernpunkte waren die Steuerung der Sirenenanlagen sowie das Besprechen der "Warnstellen". Beide Firmen hatten auch schon die Technik für die Wehrmachts-Warnanlagen geliefert. Diese Technik war im Januar 1959 einsatzbereit und wurde im ab 1955 eingerichtete Versuchswarnamt Düsseldorf eingebaut und getestet.

Als nächster Schritt wurden nun sog. "WA-Provisorien" eingerichtet, und zwar in zentralen Vermittlungsstellen der Bundespost. Das Vor-WA I z.B. entstand in der damaligen Hauptvermittlungsstelle der DBP im Knooper Weg in Kiel.

Gleichzeitig (1958/1959) begann die Suche der endgültigen Standorte. Kriterien waren: dünn besiedeltes Gebiet, industriefern, aber in der Nähe eines Verstärkeramtes sowie sich kreuzender Hauptfernmeldekabel. Als diese Punkte gefunden waren, wurden als nächster Schritt Barracken auf dem Gelände der gefundenen Verstärkerämter errichtet und die inzwischen gelieferte Technik sowie die Mitarbeiter zogen aus den Vermittliungsstellen in die Verstärkerämter bzw. direkt auf die ersten ab 1960 vom Bund erworbenen Grundstücke, auf denen die WA gebaut werden sollten. Die schon ab 1957 projektierte Bauausführung der endgültigen Warnämter wurde dann 1962-1966 durchgeführt, wieder zog die Technik um. An Bau und Technik wurde noch einiges gegenüber den urspünglichen Plänen verbessert. Der im BMI als "BUNKER X" bezeichnte Bau kostete damals 5,0 Millionen DM pro Anlage.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

Funker
Forenuser
Beiträge: 14
Registriert: 10.09.2006 22:06
Ort/Region: Mainz

Beitrag von Funker » 25.07.2007 16:10

@puckito

Ich nehme an Du hast auch schon in der Fernsehdatenbank Mainz nachgeschaut. Es gibt z.B. einen Film vom 24.02.66 wo das Warnamt VII in Weinsheim (Rheinland-Pfalz) eingeweiht wurde bzw. noch im Bau war. Ein weiterer Film wurde zur Schließung gemacht. Vielleicht kannst Du das alte Material noch für Deinen Film gebrauchen?

SammelträgerNr. 2501528 /9 und 1001282 /3

Ob man in dem Gelände noch was machen kann, weiß ich im Moment nicht, könnte mich aber mal erkundigen...

Antworten

Zurück zu „Kalter Krieg - Zivilschutz & Zivilverteidigung“