Funkbunker Petersdorf bei Ribnitz

Militärische und militärisch (mit)genutzte Fernmeldeanlagen und -einrichtungen, Netze und Infrastruktur (ohne ELOKA)
Gast

und Schluß für heute - der Einstieg und Ausgang

Beitrag von Gast » 14.03.2007 10:52

endlich wieder Tageslicht. Obwohl: In den Räumen, in denen es nicht gebrannt hatte, war die Luft erfrischend kühl und sauber, nicht etwa muffig und feucht, wie man erwarten würde. Überhaupt präsentierte sich die Bausubstanz als wenig angegriffen. Erstaunlich solide. Kaum irgendwo Wasser. Wo ich Feuchtigkeit sah, kam sie aus den Stutzen der Ventilation und den Wanddurchbrüchen für Kabel und Rohre in Form von Sickerwasser. Alles andere an Schäden ist dem Vandalismus zuzuschreiben, z.B. die Brandspuren, die Ablage von Umweltgiften in Kanistern, Brandschutt, Sperrmüll und Installationsreste.

Der Bunker überlebt uns alle, es sei denn, jemand hat Interesse daran oder die Kommune will ihn entsorgen. Viel Spaß sage ich nur.

mfg P.Sattler
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Oliver
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Beitrag von Oliver » 15.03.2007 18:14

Hi,

naja der Schacht dürfte wohl genau dafür da gewsen sein... Um eben Material von oben in die Anlage zu schaffen, das gibt es in den verschiedensten Bunkertypen, wobei ich mit Ostanlagen jetzt noch nicht so viele gesehen habe.
Schilder gab es im übrigen an den Transportschächten auch ehr selten, allenfalls Hinweis auf Absturzgefahr.
Auf der obersten Sohle des Bunkers sollte zumindest in der Decke noch Hinweise auf einen Kran/ Seilwinde zu finden sein, falls es eben ein Transportschacht war.

Und da ich mich darin nicht auskannte und auch nicht die nötige Ausrüstung parat hatte, habe ich mich prompt verlaufen und landete in einem Seitengang mit einem viel zu schmalen Schlitz an der Decke. Zu schmal für mich, um hinaus zu klettern.
An der Stelle der Hinweis bei Begehungen immer genug Licht mitzunehmen und eben die richtige Ausrüstung - mag die Neugier noch so groß sein. Die eigene Gesundheit ist wichtiger. Das man solche Begehungen nicht alleine machen sollte versteht sich von selbst.

Gruß
Oliver

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andre901
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Beitrag von andre901 » 15.03.2007 19:24

Könnte es sich um einen Bunker der GSSD gehandelt haben? Bogendeckung?

Gast

Asche auf mein Haupt

Beitrag von Gast » 15.03.2007 22:25

@André901: Ich vergaß das wichtigste am Bunker: Die Vorstellung. Vorweg. Der Bunker diente als Funkbunker für den Fliegerhorst "Melodrama" (Pütnitz) der GSSD. Wann er erbaut wurde, weiß ich nicht. Die Art der Ausführung, die Qualität usw. deuten aber irgendwann Anfang der sechziger bis max. siebziger Jahre hin. Pütnitz verfügte über mehrere solcher "Außenposten", z.B. alleine in Petersdorf-Neuhof zwei, in Klockenhagen einer, in Damgarten 2 usw. Sie dienten vorwiegend der Flugleitung. Aber keiner dieser Außenbereiche ist derartig ausgebaut und befestigt, wie der von mir beschriebene. Der in Klockenhagen bestand aus nicht mehr als einer massiven Hütte mitten auf einem Acker, Damgarten-Holtacker hat einen Bunker, aber der ist mehr ein überbauter und befestigter Laufgraben in typisch russ. Qualität.
Was den Petersdorfer Bunker angeht: Ich nehme an, daß der noch viel größer ist, als wir ihn gesehen haben. Wir sind schon dabei, passendes Material und bessere Ausrüstung zusammen zu stellen, um das Teil gründlicher unter die Lupe zu nehmen. Dann gibt es noch mehr Bilder.

@Oliver: Materialtransport könnte sein. Allerdings weiß ich nicht, ob das tatsächlich so geeignet wäre. Es könnte ebenso möglich sein, daß evtl. Inventar, Technik usw. durch einen anderen Zugang hineingebracht und dieser Zugang später verschlossen wurde. Oder es wurde während des Aufbaus des Bunkers installiert. Der Schacht ansich könnte ebenso anderen Zwecken gedient haben. In einiger Entfernung von diesen Schächten (es gibt davon mehrere), fanden wir einseitig abgeschrägte und tief verankerte Betonblöcke mit typischen Ösen. Diese gruppieren sich zu viert um jeweils einen der Schächte. Antennenträger? Dann müßten die Schachtsohlen dafür konstruiert sein. Das werde ich nicht ergründen, angesichts der Tonnen von Müll darüber.
Das obere Ende des Schachtes hat keine Decke. :mrgreen: Er ist offen und wurde später mit einer brüchigen Betonplatte provisorisch abgedeckt.
Danke für deinen Hinweis auf die Sicherheit. :x
Es ist nicht der erste Bunker und gewiß nicht der letzte, den wir (meine Frau und ich) "inspiziert" haben. Der nächste größere soll der doppeletagige Bunker Eichenthal in der Nähe von Bad Sülze sein.

mfg P.Sattler
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Gast

Giftmüll

Beitrag von Gast » 15.03.2007 22:31

Warum muß alles mit Müll zugekippt werden?
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Gast

ausgebrannt

Beitrag von Gast » 15.03.2007 22:34

Eine der völlig ausgebrannten Kammern
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Gast

Reste

Beitrag von Gast » 15.03.2007 22:36

Reste der elektrotechnischen Installationen
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Gast

Toilette

Beitrag von Gast » 15.03.2007 22:38

Toilette, rechts davon noch mehr, Duschen, Waschräume usw.
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Oliver
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Beitrag von Oliver » 15.03.2007 22:43

Hi,

du kannst ruhig mehr als ein Bild pro Beitrag anhängen und diese trotzdem mit Kommentar versehen - das nur als Tipp.
Vielleicht kannst Dun ja auch eine kleine Skizze der Anlage anfertigen inkl der Schächte dann wird es vielleicht klarer wozu diese gedient haben könnten.

Gruß
Oliver

Gast

Reste 2

Beitrag von Gast » 15.03.2007 22:46

So sieht der zweite ehemalige "Russenberg" heute aus. Er befindet sich ca. einen Kilometer nordöstlich des anderen Berges mit dem Bunker. Da das Erdreich des einst hufeisenförmigen Hügels durch Diesel kontaminiert war, wurde dieser Hügel komplett abgetragen, das Erdreich mühevoll dekontaminiert und der restliche Boden zum Bau der Umgehungsstraße E105F verwendet. Dieser Außenbereich gehörte ebenfalls zum Fliegerhorst Pütnitz der GSSD und trug die als "Drehsessel" oder "Wackelv*****" bezeichneten Flugleiteinrichtungen.

Vom ehemaligen Zustand dieser Einrichtung mitsamt dem Dieseltanks und Bauten habe ich noch einige, mit einer Pocket gemachte Aufnahmen, die sich aber aufgrund der minderen Qualität nicht für das Forum eignen.

mfg P.Sattler
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