Bunker in Polen an der Grenze (Deutsche Sprengchemie Scheuno)

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
Gast

Bunker in Polen an der Grenze (Deutsche Sprengchemie Scheuno

Beitrag von Gast » 23.01.2007 14:15

Hallo liebes Forum!
Das ganze Thema interresiert mich zwar schon länger, bin leider aber erst jezt zu Euch gestossen!
Ich und mein Bruder sind vor Jahren mal mit dem Motorrad an der deutsch-polnischen Grenze entlang gefahren, so ziemlich die ganze Länge. Und weil wir Enduros hatten, waren wir nicht angewiesen auf Asphaltstrassen. So gings immer schön der Grenze entlang. Einmalig schön, wie Ihr Euch vielleicht vorstellen könnt! So. Eines Tages trauten wir unseren Augen nicht. Es war wirklich nur ein ganz kleiner Waldweg, so für Traktoren. Ich war schon weiter gefahren, mein Bruder stoppte mich, er hätte eine Öffnung im Boden entdeckt, mitten im Wald. Hätte mein Bruder nicht zufällig dorthin geschaut, man hätte die Öffnung nicht entdeckt, obwohl sie nahe am Weg lag. Wir schauten uns das Ganze an und sahen dass eine Treppe runterführte. Wir gingen nicht runter, weil alles schon bröselte und überall rostige Stahlträger rausragten. Der ganze Bunker ist viereckig so 20 mal 20 Meter , und , ich bin mir ziemlich sicher so 35 bis 40 Meter tief, wenn nicht noch mehr!
Meine Frage an Euch liebes Forum lautet nun. Kennt jemand solche Bunker an der dt.-poln. Grenze. Ist das überhaupt was Besonderes oder bin nur ich so euphorisch? Ich möchte da unbedingt wieder hin!!! War auch schon öfters schon wieder mal da , habs aber nicht mehr gefunden. Mein Bruder weiss es auch nicht mehr, ist schon mindestens 10 Jahre her jezt! kann mir jemand helfen ? Weiss jemand wo es solche Bunker gibt?
Ich danke Euch schon mal ffür Eure Antworten!
Urban

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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 23.01.2007 14:43

Moin,

das ist FFOWB (Festungsfront Oder- Warthe- Bogen).
Den besten Überblick verschafft Dir die Seite von www.team-delta.de.
Unter "Objekte in Polen" und dann "OWB Südabschnitt" bzw. "OWB Mittelabschnitt".
Oder einfach mal nach FFOWB googeln.
Viel Spaß
Bis dann
Deichgraf

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Markus
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Beitrag von Markus » 23.01.2007 14:50

Mag ja sein, daß der Oder-Wathe-Bogen gemeint ist. Aber die Ortung "an der Grenze" stimmt dan ja wohl nicht, oder?
Militärgeschichtliche Exkursionen und Recherchen / Maas - Argonnen - Champagne / Preußischer und französischer Festungsbau

Gast

Beitrag von Gast » 23.01.2007 15:28

Hallo nochmal! Danke erst mal für Eure Antworten. OK, erst mal zu sagen, dass mein gesichtetes Objekt wirklich an der Grenze liegt, so innerhalb eines 1 KM Streifens. Zweitens hab ich gemerkt, dass das, was ich da gesehen habe, ja doch nicht sooo besonders ist. Hab mal auf der Team Delta Seite geschaut, gibt ja soo viel Interresantes dort. Na ja , habs auf eben dieser Seite nicht entdeckt. Hab vielleicht vergessen zu sagen: Der Treppenabgang ist total eben mit dem restlichen Waldboden. Da ragt nichts raus, da geht auch in der Nähe sonst nichts runter... Die Treppe geht an der Wand entlang runter, immer im Viereck entlang! In der Mitte ist nichts. Im Prinzip ist es nichts als ein riesiger und tiefer Hohlraum. Am Boden liegt ne Menge alter Schrott rum, soweit ich das, mit meiner sogar relativ guten Taschenlampe, erkennen konnte, ist wirklich unheimlich tief das Ding...
Schade , ohne Eure Hilfe werd ichs vielleicht gar nicht mehr finden, aber schau mer mal...
Urban

petzolde
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Beitrag von petzolde » 23.01.2007 22:14

Der Oder-Warthe-Bogen ist weiter weg von der Grenze. Und in den Hohlgängen dort liegt außer wenigen Steinen eigentlich auch nichts rum, denn weite Teile sind fast "touristisch erschlossen".
Leider schreibst du nicht, wo zwischen Zittau und Ostsee der gefundene Bunker ungefähr sein könnte. Ohne eingrenzende Daten wird es eher die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
gruß EP

Gast

Beitrag von Gast » 24.01.2007 12:50

Hallo petzolde!
Das ist ja mein grosses Problem! Ich weiss nur noch eines: Wir sind in Görlitz nach Polem rein und dann immer der Grenze entlang, zuerst auf Asphalt, dann aber ziemlich bald Waldwege. Ich glaube mich vage erinnern zu können, dass wir bei Forst wieder raus sind aus Polen, vielleicht schon eher. Hab mal auf Google Earth geschaut: so ab dem östlichsten Punkt von Deutschland bis Weisswasser auf polnischer Seite könnte es gewesen sein. Da ist zumindest viel Wald.
Kannst Du, oder sonst jemand mir nur mal so sagen ob das wa ich da gesehen habe denn wirklich was Besonderes ist, oder findet man das öfters. Ich meine ich finde das alles sehr spannend.
Danke nochmal für Eure Hilfe, und vielleicht weiss ja noch jemand wass
euer Urban

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 24.01.2007 14:53

urban hat geschrieben:Hallo petzolde!
Das ist ja mein grosses Problem! Ich weiss nur noch eines: Wir sind in Görlitz nach Polem rein und dann immer der Grenze entlang, zuerst auf Asphalt, dann aber ziemlich bald Waldwege. Ich glaube mich vage erinnern zu können, dass wir bei Forst wieder raus sind aus Polen, vielleicht schon eher. Hab mal auf Google Earth geschaut: so ab dem östlichsten Punkt von Deutschland bis Weisswasser auf polnischer Seite könnte es gewesen sein. Da ist zumindest viel Wald.
Kannst Du, oder sonst jemand mir nur mal so sagen ob das wa ich da gesehen habe denn wirklich was Besonderes ist, oder findet man das öfters. Ich meine ich finde das alles sehr spannend.
Danke nochmal für Eure Hilfe, und vielleicht weiss ja noch jemand wass
euer Urban
Hallo urban,

immer noch eine ziemliche Strecke, aber wenn ihr immer schön in der Nähe der Grenze lang gefahren seid, dann müsstet ihr eigentlich bei 51° 29' 46.66" N 14° 53' 59.50"E (für GE) bei einer bis Kriegsende deutschen HeeresMuna (nach dem Krieg, ob heute noch, weiß ich nicht, polnisches Munitionsdepot) vorbeigekommen sein.
Und kurz vor Forst (bei 51° 42' 22.50"N 14° 43' 09.95"E ist etwa die Mitte des Gebietes) durch die Trümmer der DSC (Deutschen Sprengstoff Chemie) Forst gefahren sein.

MfG
Zf :holy:

Gast

Beitrag von Gast » 24.01.2007 15:46

Danke zulufox! Das ist doch schon mal was! Werde mir das mal im Frühjahr anschauen! Vielleicht kann ich mich ja doch noch erinnern wenn ich vor Ort bin! Werde es Euch dann berichten und vielleicht auch Fotos reinstellen, wenn das möglich ist!
Urban

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Beitrag von petzolde » 24.01.2007 22:32

Genau die Muna in Scheuno (heute: Zasieki / Brozek) hatte ich auch im Sinn. Viele Bunker und Gebäude im Wald, einige Splitterschutzzellen, alles offen, leicht zum verlaufen.
Das passende Buch dazu:
Hans-Joachim Schulz: Aus der Heimat - Das verbotene Werk im Bunkerwald. Der Rüstungsbetrieb Deutsche Sprengchemie GmbH in Forst-Scheuno. UK-Verlag, Forst, 1996.
Interessantes Gelände. Viel Spaß dort!
gruß EP

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 23.01.2013 22:36

Moin!

Die Reste der Deutschen Sprengchemie, einer damaligen WASAG-Tochter, haben wir mehr oder minder "nebenbei" um den Jahreswechsel herum mal besucht. Das Gelände ist frei zugänglich und legal zu betreten, wird aber bestreift, um Vandalismus etc. zu verhindern. Teile des Areals sind für verschiedene Zwecke in Nutzung, u.a. als Paintball-Gelände.

Hier einige Impressionen.

Mike
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