BGS-Funkbeobachtungsstelle IV
BGS-Funkbeobachtungsstelle IV
Hier viewtopic.php?t=7868&highlight=bgs habe ich das Thema "Funkbeobachtungsdienst des BGS" schon einmal angesprochen. In der Akte BA-MA, BW 1/51432, Meppen, allgemein, Erprobungsstelle Waffen und Munition, Bd. 7, 1962-66, findet sich ein Hinweis auf die FB-Stelle IV. Mit Datum vom 02.03.1965 fragte das Bundesministerium des Inneren bei der Bundeswehr an, ob die bei der ESt 91 im Raum Meppen geplante FB-Stelle IV wirtschaftlich an die ESt 91 anlehnbar sei (Verpflegung usw.). Erkundet worden sei ein Grundstück für eine abgesetzte Antennenanlage mit Peilhaus am Versener Moor, ca. 8 km vom Stadtrand von Meppen enfernt und im Erprobungsbereich Pioniere gelegen. Am 21.04.65 kam die Antwort, dass gegen die wirtschaftliche Anlehunung keine Bedenken bestünden.
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Meppen ist ja auch auf der Internetseite der Bundespolizei in der Aufstellung Zentralstelle für Information und Kommunikation aufgeführt: Heimerzheim, Lübeck, Meppen, Rosenheim.
Die Akte von Rick ist ja von 1962 bis 1966, also schon sehr alt und man müsste eigentlich davon ausgehen, dass der Peiler dann auch bei Meppen errichtet worden ist.
Ich habe aber noch eine andere Aufstellung vom BGS Funkbeobachtungsdienst mit Funkabwehr ("aus amtlichen Kreisen"), die ist zwar auch so 15 Jahre alt, da steht:
Heimerzheim, Lübeck, Leer, Rosenheim (ohne Meppen).
In Leer soll ja auch von der Bundeswehr in den Anfangsjahren ein Peiler gewesen sein.
Kann jemand Aufklärung betreiben bezüglich Meppen und Leer?
Die Akte von Rick ist ja von 1962 bis 1966, also schon sehr alt und man müsste eigentlich davon ausgehen, dass der Peiler dann auch bei Meppen errichtet worden ist.
Ich habe aber noch eine andere Aufstellung vom BGS Funkbeobachtungsdienst mit Funkabwehr ("aus amtlichen Kreisen"), die ist zwar auch so 15 Jahre alt, da steht:
Heimerzheim, Lübeck, Leer, Rosenheim (ohne Meppen).
In Leer soll ja auch von der Bundeswehr in den Anfangsjahren ein Peiler gewesen sein.
Kann jemand Aufklärung betreiben bezüglich Meppen und Leer?
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Nein, ich glaube Ramsloh (bekannt auch unter Saterland) ist nicht gemeint.
In den Unterlagen vom BGS steht Leer und auch Erich Schmidt Eenboom spricht von Leer für die Bundeswehr. Saterland ist viel zu weit weg, dann hätte man ja Saterland oder Ramsloh schreiben können. Außerdem gehörte die große Anlage in Ramsloh nicht zum Eloka-Bereich der bei der Marine im Marinefernmeldestab 70 in der die Marine-Eloka-Kompanien 71, 72 und 73 (später dann Marinefernmeldesektoren) eingegliedert waren. Ramsloh war meines Wissen für den U-Boot-Funkverkehr.
Das müsste die Anlage in Ramsloh sein:
[/url] http://www.frequencymanager.de/Pics/ramsloh.htm
In den Unterlagen vom BGS steht Leer und auch Erich Schmidt Eenboom spricht von Leer für die Bundeswehr. Saterland ist viel zu weit weg, dann hätte man ja Saterland oder Ramsloh schreiben können. Außerdem gehörte die große Anlage in Ramsloh nicht zum Eloka-Bereich der bei der Marine im Marinefernmeldestab 70 in der die Marine-Eloka-Kompanien 71, 72 und 73 (später dann Marinefernmeldesektoren) eingegliedert waren. Ramsloh war meines Wissen für den U-Boot-Funkverkehr.
Das müsste die Anlage in Ramsloh sein:
[/url] http://www.frequencymanager.de/Pics/ramsloh.htm
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Zu der Peilzentrale in Leer gibt es ja so gut wie keine Informationen.
Meine Vermutung, vorausgesetzt die Angaben von Erich Schmidt Eenboom und vom BGS stimmen:
Von 1962 bis 1965 entstanden für die Bundeswehr ca. 20 Kurzwellen-Peilstationen. Hier ist der Ort Riepe/Ostfriesland aufgeführt. Riepe ist in der Nähe von Leer/Ostfriesland. Wenn also von einer Peilstation Leer gesprochen wird, kann evtl. die Station Riepe gemeint sein.
Der BGS spricht von Leer, damit sind aber vermutlich wie bei den anderen Standorten auch, die Unterkünfte/Kasernen gemeint. der Peiler kann ganz woanders gewesen sein, evtl. in Riepe.
Da der BGS schon ab ca. 1950 den Funkbeobachtungsdienst betrieb, vermute ich, dass der Peiler erst dem BGS gehörte und dann als der BGS sich 1965 nach Meppen wandte um hier einen Peiler zu errichten, von der Bundeswehr übernommen wurde (wenn es der selbe Peiler war).
Ähnliches ist in Husum geschehen, da wurde 1994 die Peilzentrale I, die zur Marine gehörte, aufgegeben und 1995 an die BFSt übergeben.
Meine Vermutung, vorausgesetzt die Angaben von Erich Schmidt Eenboom und vom BGS stimmen:
Von 1962 bis 1965 entstanden für die Bundeswehr ca. 20 Kurzwellen-Peilstationen. Hier ist der Ort Riepe/Ostfriesland aufgeführt. Riepe ist in der Nähe von Leer/Ostfriesland. Wenn also von einer Peilstation Leer gesprochen wird, kann evtl. die Station Riepe gemeint sein.
Der BGS spricht von Leer, damit sind aber vermutlich wie bei den anderen Standorten auch, die Unterkünfte/Kasernen gemeint. der Peiler kann ganz woanders gewesen sein, evtl. in Riepe.
Da der BGS schon ab ca. 1950 den Funkbeobachtungsdienst betrieb, vermute ich, dass der Peiler erst dem BGS gehörte und dann als der BGS sich 1965 nach Meppen wandte um hier einen Peiler zu errichten, von der Bundeswehr übernommen wurde (wenn es der selbe Peiler war).
Ähnliches ist in Husum geschehen, da wurde 1994 die Peilzentrale I, die zur Marine gehörte, aufgegeben und 1995 an die BFSt übergeben.
Zuletzt geändert von HW (†) am 02.10.2006 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Korrektur zu meinen Beitrag:
Ich zitiere auszugsweise in Kurzform aus 2 Beiträgen, die sich mit der Geschichte der Fernmeldeaufklärung befassen:
1946/1947 Aufbau der Organisation Gehlen
1948 erste Horchstelle auf Schloss Kranzberg bei Usingen.
Aus der Handakte Heusinger aus dem Amt Blank geht aus einem Dokument das 1950 verfasst wurde die Planung der zukünftigen deutschen Funkaufklärung hervor.
Die Organisation Gehlen baut eigene von der militärischen Organisation unabhängige stationäre Aufklärungskapazitäten auf.
Noch vor Gründung des Verfassungsschutzes hat die Organisation Gehlen die Aufgaben der Spionageabwehr mit übernommen, darunter auch ab 1950 die Funkabwehr, d. h. Erfassung und Auswertung des Fernmeldeverkehrs östlicher Dienste mit ihren Quellen in Deutschland. Übernommen wurde diese Funktion vom Funkbeobachtungsdienst in der Gruppe Fernmeldewesen des Bundesgrenzschutzes mit den 4 Stationen in Heimerzheim, Leer, Lübeck und Rosenheim.
Quellen:
Ideen und Planung für eine militärische Funkaufklärung in Westdeutschland nach Ende des 2. Weltkrieges von Oberst a. D. R. Grabau
Empfänglich für Geheimes von Erich Schmidt-Eenboom
Zum BGS noch:
Am 28. Mai 1951 zog der BGS mit 1.800 Männern in 2 alte Lübecker Kasernen ein. Dieses Datum gilt als die Geburtsstunde des BGS. Gefordert war eine Personalstärke von 30.000 Mann um der kommunistischenInfiltration aus Mittel- und Osteuropa entgegenzutreten. Die Polizeihoheit der Bundesländer erschwerte die Bewältigung dieser Aufgaben und somit auch die Aufstellung. Die Lösung sah dann 10.000 Mann Bereitschaftspolizei und 20.000 Mann Bundesgrenzschutz vor.
Quelle: Johann Fritsch, Bundesgrenzschutz
Ich zitiere auszugsweise in Kurzform aus 2 Beiträgen, die sich mit der Geschichte der Fernmeldeaufklärung befassen:
1946/1947 Aufbau der Organisation Gehlen
1948 erste Horchstelle auf Schloss Kranzberg bei Usingen.
Aus der Handakte Heusinger aus dem Amt Blank geht aus einem Dokument das 1950 verfasst wurde die Planung der zukünftigen deutschen Funkaufklärung hervor.
Die Organisation Gehlen baut eigene von der militärischen Organisation unabhängige stationäre Aufklärungskapazitäten auf.
Noch vor Gründung des Verfassungsschutzes hat die Organisation Gehlen die Aufgaben der Spionageabwehr mit übernommen, darunter auch ab 1950 die Funkabwehr, d. h. Erfassung und Auswertung des Fernmeldeverkehrs östlicher Dienste mit ihren Quellen in Deutschland. Übernommen wurde diese Funktion vom Funkbeobachtungsdienst in der Gruppe Fernmeldewesen des Bundesgrenzschutzes mit den 4 Stationen in Heimerzheim, Leer, Lübeck und Rosenheim.
Quellen:
Ideen und Planung für eine militärische Funkaufklärung in Westdeutschland nach Ende des 2. Weltkrieges von Oberst a. D. R. Grabau
Empfänglich für Geheimes von Erich Schmidt-Eenboom
Zum BGS noch:
Am 28. Mai 1951 zog der BGS mit 1.800 Männern in 2 alte Lübecker Kasernen ein. Dieses Datum gilt als die Geburtsstunde des BGS. Gefordert war eine Personalstärke von 30.000 Mann um der kommunistischenInfiltration aus Mittel- und Osteuropa entgegenzutreten. Die Polizeihoheit der Bundesländer erschwerte die Bewältigung dieser Aufgaben und somit auch die Aufstellung. Die Lösung sah dann 10.000 Mann Bereitschaftspolizei und 20.000 Mann Bundesgrenzschutz vor.
Quelle: Johann Fritsch, Bundesgrenzschutz
Re: Peiler BGS
OFF TOPIC
der Verdacht des Betriebes eines Peilers in/bei Meppen liegt nahe.
Hier nochmal der von HW angeprochene link
http://www.bundespolizei.de/nn_483418/D ... __nnn=true
OFF TOPIC
Manfred
der Verdacht des Betriebes eines Peilers in/bei Meppen liegt nahe.
Hier nochmal der von HW angeprochene link
http://www.bundespolizei.de/nn_483418/D ... __nnn=true
OFF TOPIC
Manfred
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- Registriert: 21.07.2006 13:41
- Ort/Region: Bayern
Nun die Geburtsstunde des BGS war der 16. März 1951.
An diesem Tag wurde die Aufstellung meiner Firma verkündet.
Personal wurde ab diesem Zeitpunkt durch die Vorhanden Planungsgruppen angeworben.
Mann hat nie eine Personalstärke von 30 000 Mann angestrebt. Es wurden 10 000 Mann für einen aufzustellenden BGS und 10 000 für die Bereitschaftspolizei gefordert.
Gentlemenagreement mit den Bundesländern,
die sich zunächst massive Bedenken gegen die Aufstellung hatten.
Erst die Auswirkungen des 17. Juni 1953 führten dazu dass der BGS auf 20 000 Mann aufgestockt wurde.
Und 1957 wieder über 56% zur Aufstellung der BW abgeben mußte/durfte.
Die Quelle J. Fritsch hat da wohl einige Fehler.
Nachzulesen unter anderem in den Veröffenlichungen von Hans-Jürgen Schmidt (Coburg und Insider des BGS) "50-Jahre BGS", "Wir trugen den Adler des Bundes am Rock" und R.Scholzen in "Der BGS".
An diesem Tag wurde die Aufstellung meiner Firma verkündet.
Personal wurde ab diesem Zeitpunkt durch die Vorhanden Planungsgruppen angeworben.
Mann hat nie eine Personalstärke von 30 000 Mann angestrebt. Es wurden 10 000 Mann für einen aufzustellenden BGS und 10 000 für die Bereitschaftspolizei gefordert.
Gentlemenagreement mit den Bundesländern,
die sich zunächst massive Bedenken gegen die Aufstellung hatten.
Erst die Auswirkungen des 17. Juni 1953 führten dazu dass der BGS auf 20 000 Mann aufgestockt wurde.
Und 1957 wieder über 56% zur Aufstellung der BW abgeben mußte/durfte.
Die Quelle J. Fritsch hat da wohl einige Fehler.
Nachzulesen unter anderem in den Veröffenlichungen von Hans-Jürgen Schmidt (Coburg und Insider des BGS) "50-Jahre BGS", "Wir trugen den Adler des Bundes am Rock" und R.Scholzen in "Der BGS".
MfG. TH